Wir erkunden weiter die Masai Mara - natürlich nicht die kompletten rund 1.500 Quadratkilometer.
Die Nacht im Fisi Camp war super. Kurz vor dem Einschlafen gab es noch ein kleines Gerangel zwischen Hund und Hyäne oder Schakal. Doch dann war Ruhe und wir haben tief und fest bis 6:30 Uhr geschlafen 😴
Was ich noch gar nicht erwähnt habe: Zäune gibt es hier nicht. Wir werden stets von den Kriegern unter den Maasai beschützt. Das ist schon ein bisschen aufregend. Und irgendwie auch ganz anders als rund um den Addo Nationalpark in Südafrika 🇿🇦
Wir starten relativ früh, in der Hoffnung noch mehr Tiere zu sehen. Doch so wirklich zeigen wollen sie sich nicht - bis auf vereinzelte Gnus, Zebras, Gazellen und Antilopen.
Genug Zeit also, um Euch noch ein wenig übers Fisi Camp zu erzählen.
Auch im Fisi Tented Camp arbeiten einige Maasai, die aufgrund der sich stets verändernden Lebensbedingungen und Lebensweisen dauerhaft setzhaft geworden sind ⛺️
Ihr Vieh halten sie in begrenzten Bereichen außerhalb des Parks. Alles andere würde das Aus für die berühmten Tierwanderungen bedeuten.
Sie leben von weniger als 1 US-Dollar pro Tag, was kaum ausreicht, um ihre Kinder zu ernähren, zu kleiden und zu bilden 💵
Deshalb hat das Fisi Camp ein eigenes Schulprojekt ins Leben gerufen, welches auch wir mit unserem Aufenthalt unterstützen 👌
Wie Susan vom Maji Moto Maasai Cultural Camp schon erzählte, hat sich das Bildungssystem in Kenia prinzipiell im Laufe der letzen Jahre verbessert. Dennoch gibt es immer noch große Herausforderungen:
Die Ausbildung ist nicht gerade die Beste, das Verhältnis von Lehrern zu Schülern ist mit 1 zu 82 viel zu hoch und die Schulen haben begrenzte Ressourcen.
Des Weiteren bestehen insbesondere in ländlichen Gebieten immer noch Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen 😱
Während der Besuch der Grundschule kostenlos ist, stellt der Besuch der weiterführenden Schule für viele Familien eine finanzielle Belastung dar, insbesondere in der Masai Mara.
Sie erhalten wenig oder gar keine staatliche Unterstützung für Kinder aus benachteiligten Verhältnissen, Waisen oder Einelternfamilien. Damit die Schülerinnen und Schüler die Schule nicht vorzeitig abbrechen müssen, setzt sich das Fisi Camp für derzeit rund 30 bedürftige Teenager ein 🥳
Wir legen fast 60 Kilometer zurück, um Tine & Frank einzusammeln. Sie waren in den frühen Morgenstunden Ballon fahren 🎈
Wir freuen uns sehr für sie, dass sie das genießen konnten. Sie dachten schon, das es ausfällt, weil es Probleme beim Bezahlen gab. Aber das ist der Vorteil an einer Gruppenreise: Wir konnten spontan mit unserer Kredit- bzw. Debitkarte aushelfen 👍
Na, liegt da doch irgendwo eine Raubkatze auf der Lauer? Die Giraffen und Zebras spitzen ihre Ohren. Vor uns haben sie definitiv keine Angst. Sie lassen uns sehr an sich nah herankommen - eine beeindruckende Szenerie.
Nach 2,5 Stunden halten wir am 5-Sterne-Hotel Muthu. Das muss ich wirklich sagen, nicht nur hier sind die Toiletten sauber. Bis auf wenige Ausnahmen gab es bis dato sogar immer Toilettenpapier 🧻
Das Hotel liegt mitten im Nationalpark und ist schon sehr sehenswert. Es hat eine eigene „Hippo Bar“. Nein, da gibt es nichts zu trinken, da baden tatsächlich Flusspferde und nicht gerade wenige 😄
Wir fahren weiter durch die endlose Savanne, sehen Paviane und super hässliche Hyänen und dann, als ob die Natur unsere Erwartungen übertreffen möchte, werden Tausende schwarze Punkte immer größer.
Sie bewegen sich sehr gemächlich, so dass die Erde nicht unter ihren Hufen bebt, dennoch ist der Strom an Gnus endlos und sehr beeindruckend. Wir sind mittendrin in der Tierwanderung von der Serengeti in Tansania nach Kenia in die Masai Mara 😲
Wir haben wieder sehr viel Glück 🍀 Gleich 2 Geparden streifen durch die grasbewachsene Ebene. Während der eine total entspannt im Gras liegt, geht der andere auf Jagd.
Was für ein Schauspiel, das schnellste Tier der Welt zu beobachten, wie es seine Beute im Visier hat. Doch der Schakal ist zu schnell.
Geparden und Leoparden sind übrigens leicht zu verwechseln. Geparden haben einheitliches Fell mit simplen, kleinen schwarzen Flecken.
Ein weiteres Merkmal sind die sogenannten schwarzen „Tränenstreifen“, die von den inneren Augenwinkeln bis zu den Mundwinkeln verlaufen 🙄
Einen Leoparden tagsüber zu erspähen, grenzt tatsächlich an ein Wunder. Sie dösen auf Bäumen. Wenn überhaupt, verrät ihn sein markantes Fell mit Rosetten, die in einem unregelmäßigen Muster über den Körper verteilt sind 🐆
Währenddessen machen sich die Geier über den Kadaver eines Gnus her. Ob der Gepard es gerissen hat oder das Löwenrudel, was ganz in der Nähe unter einem Baum chillt. Wir wissen es nicht und werden es auch nie erfahren 😉
Zeit fürs Picknick: Unter einem Baum breiten Patrick, Wilhelm und Titus Decken aus und verteilen Lunchboxen - natürlich nicht von Tupperware 😝
Wir genießen die Pause und stärken uns mit Nudelsalat, Käsesandwich, Banane und irgendwas Vegetarischem in Wurstform dazu gibt es Mangosaft und Kekse 🍪
Halt! Da sind Elefanten 🐘 Wir biegen nochmals ab und schauen den Elefanten beim Schlammbaden zu - so süß 🥰
Zum Mara Fluss ist es nicht mehr weit. Dieser erstreckt sich über knapp 270 Kilometer und spielt eine entscheidende Rolle während der Tierwanderung, auch „Great Migration“ genannt.
Gnus und Zebras folgen dem ewigen Kreislauf der Trocken- und Regenzeiten und wandern durch eines der weltweit größten zusammenhängende Naturschutzgebiete: der Masai Mara in Kenia 🇰🇪 und der Serengeti in Tansania 🇹🇿
Die Breite des Flusses kann in manchen Abschnitten zwischen 10 und 100 Metern variieren. Zudem ist das Ufer recht steil.
Genau hier liegt die Herausforderung für die großen Herden von Gnus und Zebras, die sich am Ufer versammeln und darauf warten, den Fluss zu überqueren 🫠
Haben wir Glück? Überquert diese riesige Herde Gnus gleich den Fluss? Wir warten gespannt … Leider nein, leider gar nicht. Keiner macht den Anfang, ganz im Gegenteil, sie drehen ab.
Kein Wunder, sie kennen die Gefahren, die in diesem scheinbaren Idyll lauern. Im Fluss selbst warten die Krokodile 🐊, am Flussufer streifen die Raubkatzen umher 🐆
Und auch die Flusspferde sind nicht zu überschätzen. Sie gehören zwar zu den Pflanzenfressern, können aber sehr aggressiv werden, wenn sie sich in der Nähe ihres Reviers bedroht fühlen 😳
Wir fahren weiter in Richtung Mara Bridge, vorbei an einem grasenden Büffel, einem sehr imposanten Elefantenbullen, einem Marabu und einer Herde junger Gnus, die es fürs erste geschafft haben.
Denn weder Löwen, noch Geparden oder Leoparden überqueren den Fluss. Sie jagen in der Regel nicht im Wasser, sondern konzentrieren sich voll und ganz auf geschwächte oder verwundete Tiere 🤕
Wie viele es von ihnen nicht geschafft haben, sehen wir in der Nähe der Mara Bridge. Am Ufer liegen zahlreiche Kadaver 🥲 Die meisten wurden vor lauter Panik von den eigenen Artgenossen zertrampelt. Rundherum lauern Krokodile und Geier - Afrikas Aaspolizei freut sich auf ein Festmahl.
Zusammen mit den Rangern laufen wir durch den Busch entlang des Mara Flusses. Hin und wieder macht eines der Flusspferde auf sich aufmerksam - es ist beeindruckend und gleichzeitig bizarr.
Während die Geier und Marabus echt hässlich sind, kann sich der Gelbschnabelstorch nicht beschweren - ein super schöner Vogel.
Letzter Stopp: Der Grenzstein zwischen Kenia 🇰🇪 und Tansania 🇹🇿 Wir überschreiten kurz die Grenze - ganz ohne Visum irgendwo im nirgendwo 😅
Ohne Leopard, ohne den König der Löwen, dafür mit ganz vielen Zebras, die golden in der Sonne glänzen, geht es auf direktem Weg zurück ins Fisi Camp. Wir sind geschafft. So ein ganzer Tag Safari ist doch ganz schön anstrengend 🙃🙂
WoW 😲 Was für ein schöner Himmel? Schaffen wir es zum Sonnenuntergang auf unsere Terrasse? Nein, denn vor uns ist Stau. Hunderte afrikanische Kühe, sogenannte Cebus, haben den gleichen Weg nach Hause wie wir 🤣
Voller Eindrücke springen wir unter die Dusche und waschen uns den Staub aus dem Gesicht. 8 beeindruckende Tage in Kenia liegen hinter uns. Jetzt folgen 8 weitere Tage in Tansania 🇹🇿
Ja, diese Begegnungen mit den Tieren haben schon etwas von einem Wunder. Demütig und dankbar fallen wir uns Bett, denn uns ist bewusst, dass diese Erinnerungen ein Leben lang halten 🥰