Mein „Leben“ auf Malta ist recht chillig. So macht es zumindest den Eindruck. Wie in vielen Ländern am Mittelmeer machen die Malteser auch Siesta.
Auch ich habe mich ab und an nach der Schule auf einem der Plätze in den Schatten gesetzt, ein Gläschen Wein und ein süßes oder herzhaftes Teilchen bestellt und die Leute beobachtet 😎
Heute jedoch ist alles anders, heute bin ich mit Michael auf dem Weg zur Golden Bay. Michael ist einer der deutschen Mitschüler und hat ein Auto - sehr praktisch 😉
Die Golden Bay liegt auf der anderen Seite der Insel. Mark und ich waren auch schon in der Ecke - am ersten Tag zum Baden. Michael und ich sind zum Wandern verabredet 🥾
Die Tour ist rund 5,5 Kilometer lang. Wir starten am Golden Beach, der, obwohl es mitten in der Woche ist, sehr gut besucht ist. Wir laufen einmal quer rüber und ignorieren die zum Teil sonnenverbrannten Engländer, die schon früh am Trinken sind.
Am Ende angekommen, erklimmen wir den Felsen, der die Golden Bay von der Għajn Tuffieħa Bay trennt. Der Blick aufs türkisblaue Meer ist herrlich 😲 Die Vegetation ist üppiger als erwartet. Riesige Agaven teilweise mit Blütenständen, zarte Wicken und vom Wind zerzauste Bäume kreuzen unseren Weg.
Oben angekommen, wir sprechen hier von gerade mal 20 Höhenmeter, wenn überhaupt, passieren wir den Peace Grove Park und laufen oberhalb des Għajn Tuffieħa Beach bis zum Il-Qarraba, einem zweigeteilten Felsen 🪨
Mark hat nicht zu viel versprochen: Es lohnt sich. Er selbst war letzte Woche nochmal hier, während ich in der Schule im Englischkurs saß 🥴
Wir umrunden den Felsen. Mittendurch ginge auch, ist aber sehr, sehr eng und wäre mit Klettern verbunden. Die ein oder andere Höhle lassen wir links liegen und dann geht’s schnurstracks weiter zur Ġnejna Bay.
Von oben können wir ein paar unserer Mitschüler beim Kajaken oder sagen wir besser, beim Chillen am Qarraba Beach beobachten. Ich will mich nicht beklagen, aber aufgrund des Wetters, die Sonne brennt ganz schön, ist es doch anstrengender als gedacht und wir sind ganz schön am Schwitzen 😰
Dafür ist die Landschaft grandios. Sie ist so vielfältig - gerade wandern wir über so etwas wie eine Düne. Wüsste ich nicht, dass ich auf Malta bin, könnte es auch irgendwo in einer Wüste sein ☺️
Mein Highlight sind aber die weiß-gelben Kreidefelsen, die die letzte der drei Buchten einrahmen. Ihre Form fasziniert mich, ich könnte ein Foto nach dem nächsten machen. Sie sehen mit jedem Schritt anders aus 🙃🙂
Wir sind am Wendepunkt unserer Tour angekommen und bestellen uns erstmal eine Erfrischung. Dazu ein paar Nüsschen zur Stärkung und dann machen wir uns auf den Rückweg. Wir genießen nochmals den vollen Blick aufs Meer - fabelhaft 🥰
Zurück am Parkplatz wollen wir uns eigentlich noch mit Florian in Sliema treffen, aber er ist schon verabredet. Daher beschließen wir ins Restaurant vor Ort zu gehen - auf Empfehlung von Maria, Michael‘s English Fluency Lehrerin.
Und was soll ich sagen, dass Essen ist gut. Michael probiert das Kaninchen. Ich entscheide mich mal nicht für Thunfisch mariniert in Sojasauce und den Fang des Tages, sondern ganz einfach für Fish & Chips - genau das Richtige nach dieser Wanderung, ganz viel Salz, ganz viel Elektrolyte 🫠
Ganz Gentlemans Like bringt Michael mich nach Hause und wartet sogar vor der Haustür bis ich wohlbehalten drinnen bin. Was für ein schöner Nachmittag. Jetzt noch Mark anrufen und dann ab ins Bett. Gute Nacht 😴
Ps: Das war's damit auch von Malta. Die folgenden Tage ist nichts wirklich Spannendes passiert und das, was möglich war, habe ich gesehen. Eine schöne Insel, für die Ihr eine knappe Woche einplanen solltet ✌️