Wäre alles nach Plan gelaufen, hätten wir jetzt schon den einen oder anderen Kilometer auf den Azoren zurückgelegt. Aber was nicht ist, ist nicht. Jetzt geht es eben nach Schweden.
Warum sich unsere Reisepläne geändert haben, muss ich wohl niemandem erklären. COVID-19 hat uns alle seit Mitte März im Griff. Auch wenn die Hoffnung bekanntlich zum Schluss stirbt, war auch uns ziemlich schnell klar, dieses Jahr reisen wir wohl anders 🙃🙂 Nach und nach stornierten die Airlines unsere Flüge: erst den nach Sofia über Ostern, dann den nach Mailand übern 1. Mai und zu guter Letzt Mitte Mai auch den auf die Azoren 😕 Machen kannste nischte. Sofia haben wir aufs nächste Jahr umgebucht, für Mailand warten wir auf die Erstattung des Flugpreises und für die Azoren läuft die Beantragung des Gutscheins - machen wir dann eben im September oder auch nächstes Jahr 🙏
Warum jetzt ausgerechnet Schweden, fragte uns der ein oder die andere. Ganz einfach: Weil es geht und wir keine Lust haben, 2 Wochen Urlaub, ursprünglich waren es fast 3, zu Hause verbringen. Denn unsere nähere Umgebung haben wir in den letzten 10 Wochen genug erkundet. Fast jeden Abend drehten wir eine größere Runde übers Feld - mal rechts herum, mal links herum und diagonal auch schon 😂 Und am Wochenende fuhren wir in den Taunus, ins Rheingau, nach Seligenstadt und in den Odenwald.
Versteht uns bitte nicht falsch. Wir sind sehr dankbar dafür, dass wir und unsere Familien gesund sind. Dass wir unsere Jobs von Zuhause erledigen können. Dass wir auch mehr oder minder 24/7 miteinander Zeit verbringen können - soll ja Beziehungen geben, die darauf nicht wirklich ausgelegt sind 😉 Aber wir sind nun mal auch gerne unterwegs, um was Neues zu entdecken.
Die Alternativen wären Nord- oder Ostsee gewesen. Aber ganz ehrlich, auf die Massen, die da jetzt verständlicherweise hinströmen, haben wir keine Lust. Und als ein Kollege von Mark sagte: „Fahrt doch nach Schweden 🇸🇪“, setzten wir das ziemlich schnell in die Tat um. Wir erkundigten uns und stellten fest: Die Fähren fahren von Rostock nach Trelleborg, die Durchreise durch Mecklenburg-Vorpommern mit Buchungsbestätigung ist erlaubt und Abstand halten können wir auch in Schweden. Schwups, buchten wir ein Ferienhaus in Småland - und nein, wir wollen nicht aus dem Bälleparadies abgeholt werden 🤣
Das Ganze hat auch noch einen weiteren, netten Nebeneffekt. Auf dem Weg nach Rostock können wir bei unseren Familien stoppen. Und genauso machten wir es. Am Freitag verbrauchten wir einen tollen Abend bei Marks Eltern. Am Samstag trafen wir meine Tante und meinen Onkel und streiften mit ihnen durch den Wald südlich von Berlin - Natur pur! Oder wer von Euch hat schon mal Feldmaikäfer beim „Schäferstündchen“ beobachten können ☺️
Am Sonntag lud uns meine Oma auf einen Rhabarberkuchen ins Café Engelsbecken mitten in Berlin ein. Eine Szenerie ihresgleichen so mitten in unserer Hauptstadt 😲
Und den letzten Stopp machten wir dann bei meinen Eltern, die schon seit Jahren an den Wochenende meistens oben an der Ostsee sind, eine Dreiviertelstunde von Rostock entfernt, wie passend 👍 Nach einer kleinen Runde durchs Dorf gab es Spargel und Fisch satt und dann ließen wir den Abend am Lagerfeuer ausklingen.
Heute zog es uns dann natürlich an die Ostsee, wo uns trotz strahlend blauem Himmel und Sonnenschein ganz schön der Wind um die Nase wehte 🙈
Jetzt ist der Kopf frei. Morgen früh um 5 Uhr klingelt der Wecker und dann geht’s los: Schweden, wir kommen 🇸🇪