Wir gehen auf Pirsch, um im Ol Pejeta-Reservat das erste Mal nach den berühmten Big Five Ausschau zu halten.
Guten Morgen Kenia, schön dass wir da sind 😌 So gut wie im Penguin House haben wir die erste Nacht selten geschlafen - tief und fest wie ein Baby.
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„Twende“ - auf geht’s! In der Hoffnung, den gefährdeten Breitmaul- und Spitzmaulnashörnern 🦏 oder auch ihren Mitbewohnern auf der Suche nach Futter zu begegnen, besuchen wir das Ol Pejeta-Reservat.
Erster Stopp ist erstmal der Supermarkt. Der ist erstaunlich gut sortiert. Hier bekommen nicht nur wir, was das Herz begehrt, sondern auch die rund 100 Kids. Alle in Sportklamotten auf dem Weg wohin auch immer, denn Schule ist nur von Montag bis Freitag 🤔
Mit Keksen und Tonic im Gepäck verlassen wir Nanyuki. Patrick kennt den Weg durchs Hinterland und bringt uns sicher über Stock und Stein und auch durch die ein oder andere Pfütze 😃
Wir haben Glück 🍀 Auch die Sonne lässt sich blicken, so dass der Entdeckung von Elefanten 🐘, Büffeln, Löwen, Zebras 🦓 und mehr nichts im Wege steht. Mit seinen Akazienwäldern, Savannen, Buschland, Sumpfgebieten und Feuchtbiotopen spielt das Ol Pejeta-Reservat eine entscheidende Rolle im Schutz und Erhalt bedrohter Tierarten 🙃🙂
Und tatsächlich, wir sind noch keinen Kilometer gefahren, schon sehen wir die ersten Warzenschweine, Waterbucks, Perlhühner und Büffel 🦬 in den Weiten dieses rund 370 Quadratkilometer großen Areals.
Da für nachmittags Regen angesagt ist, besuchen wir direkt die Schimpansen 🐒, die in einem speziellen Schutzgebiet innerhalb des Ol Pejeta-Reservats leben. Zusammen mit Titus und einem Guide machen wir uns auf den Weg.
Ihre Geschichte ist bewegend, denn viele wurden aus Konfliktsituationen wie dem Bürgerkrieg 1994 in Burundi gerettet oder stammen aus illegalen Haltungen z. B. aus dem Kongo.
Diese faszinierenden Primaten, die uns so ähnlich sind, leben in zwei Gruppen zusammen und kommunizieren durch Laute, Gesichtsausdrücke und Körperhaltungen. Sie gehören zu den Allesfressern und gelten als sehr intelligente, soziale Tiere 😎
Viele Schimpansen sehen wir nicht, genau genommen nur 2,5. Doch zumindest wirken der 35-jährige Max und Chita, die mit Baby Toto unterwegs ist, sehr zufrieden in ihrer Umgebung.
Das etwa 45 Hektar große Reservat wird zusammen mit dem Jane Goodall Institut geführt. Es ist das einzige seiner Art in Kenia, wo es von Natur aus keine Menschenaffen gibt. Mittlerweile sind es 35 Tiere. Toto, der jüngste Schimpanse ist gerade mal 1 Jahr alt.
Wir fahren weiter durch die Busch- und Savannenlandschaft und können es kaum glauben. Neben Grant’s Gazellen, die etwas größer als die Thomson's Gazellen sind, kreuzen auch 4 Elefanten 🐘 unseren Weg.
Dann das Highlight: Unter den Bäumen dösen 6 Löwen - 2 Männchen und 4 Weibchen und verdauen den Büffel 🦬, den sie erlegt haben. Wer hätte das gedacht 🥰
Zeit für Lunch im Restaurant Morani‘s. Das Restaurant ist wunderschön eingebettet in die Natur. Die Karte liest sich super. Und trotzdem fällt die Auswahl nicht schwer 🤣 Wir bestellen das Steak auf Spinat mit Süßkartoffelpommes und einen Wrap mit getrockneten Tomaten und gegrilltem Gemüse. Dazu zwei Cider und einen frisch gepressten Saft aus Wassermelone 😋
Auch die Glanzstare fühlen sich inmitten der Kakteen und stachligen Akazien, in denen zahlreiche Termiten ihr Zuhause haben, super wohl 😎
Während wir aufs Essen warten, statten wir Baraka noch einen Besuch ab. Das 28 Jahre alte männliche Spitzmaulnashorn lebt hier allein auf 100 Hektar. Es ist blind und taub und würde in freier Wildbahn nicht überleben 😢
Dafür lässt sich Baraka füttern. Alice erzählt uns, dass er sehr wählerisch ist, was seine vegetarischen Mahlzeiten angeht. Er mag nicht jedes Blattgrün 😜 Von uns bekommt er deswegen Gallakazien und die scheinen zu munden.
Das Ol Pejeta-Reservat gilt weltweit als wichtiger Partner, insbesondere um Nashörner vor Wilderei und dem illegalen Handel mit ihren Hörnern zu schützen. Dafür werden innovative Technologien wie Drohnen und Tracking-Systemen eingesetzt 😲
Mit Erfolg! Seit Jahren lebt hier eine bemerkenswerte Population von 165 Black Rhinos 🦏, die grauen Riesengewichte, die wir auch schon im Chitwan Nationalpark in Nepal bestaunen durften.
Dazu kommen einige Southern White Rhinos und die einzigen 2 weiblichen Northern White Rhinos. Damit zählt das Ol Pejeta-Reservat zu den größten Naturschutzgebieten für Nashörner in Afrika 🥰
Wir müssen gar nicht lange warten, schon präsentieren sich 3 Breitmaulnashörner in ihrer ganzen wuchtigen Pracht. Auch sie stärken sich und mähen ein Grasbüschel nach dem anderen ab.
Ganz in der Nähe sind auch zwei Kronenkraniche auf Futtersuche - was für schöne Tiere. Genauso, wie die 3 Rothschild Giraffen🦒, die Mark vorhin entdeckt hat. Das Muster so klar ... das hätten wir uns nun wirklich nicht träumen lassen 😲
Wir fahren weiter durch die gefühlt endlose Savannenlandschaft und entdecken noch unzählige, zierliche Impalas, auch Schwarzfersenantilopen genannt, Zebras 🦓 und eine einsame, aber imposante Rappenantilope. Sie zählt zur Gruppe der „Pferdeböcke“. Wer sie reizt, sollte schnell sein, denn sie können recht angriffslustig und gefährlich werden.
Und dann, kurz bevor wir das Reservat verlassen, streift ein weiteres einsames Breitmaulnashorn durch die Gegend. In aller Ruhe lässt es sich an einem Wasserloch fotografieren. Und natürlich muss das Wasser auch wieder raus 🤣
Was für ein Tag 😌 Fakt ist, schon jetzt hat sich die Investition in das zusätzliche Teleobjektiv mit 150 bis 600 mm gelohnt. Danke lieber Roger 🙏 Auch wenn es 2 Kilometer mehr Gewicht sind, die Fotos können sich sehen lassen - natürlich auch dank Mark’s ruhiger Hand.
Wie schön, dass es dieses Reservat gibt. Die verschiedenen Bildungs- und Forschungsprogramme fördern das Verständnis für die Tierwelt und die Ökosysteme. So erfahren auch die nachfolgenden Generationen mehr über Naturschutz und Umweltbewusstsein in Kenia 🇰🇪
Zurück in der Unterkunft heißt es, Fuß hochlegen, Fotos aussortieren und den Blog zusammenstellen - gar nicht so einfach bei diesen zahlreichen Fotos 😅
Den Abend verbringen wir zusammen mit Tine & Frank, Jens & Sandra, Ilona & Rüdiger sowie Marianne & Dietlinde. Das Essen ist wieder köstlich und auch der erste Gin & Tonic schmeckt 😜