Wir besuchen den Markt in Saint Pierre. Ganz ehrlich, gefühlt ist die halbe Insel in La Réunions zweitgrößter Stadt unterwegs 😱
Wir schlendern durch die Gänge auf der Suche nach Vanille, der richtigen Bourbon Vanille.
Dazu müsst Ihr wissen, dass La Réunion tatsächlich mal Bourbon hieß. Im 17. Jahrhundert mit Start der Besiedlung, bevor die Franzosen kamen. Danach gab es mehrer Namenswechsel: Île Bonaparte war auch dabei - wer daran wohl 1806 seinen Anteil trug 🤔
Wir sind fündig geworden: Acht richtig frische, lederartige Vanilleschoten gehören jetzt uns - wie passend, dass die Adventszeit mit Plätzchen backen und Co. gerade vor der Tür steht 🍪 Das wird ein Fest.
Würden wir auf La Réunion Weihnachten feiern, würden wir natürlich auch noch unseren eigenen Rhum Arrangé ansetzen. Die Auswahl an Kombinationen für 1 Liter Rhum Blanche ist vielfältig, ich könnte mich gar nicht entscheiden. Müssen wir auch nicht, wir genießen einfach nur den Trubel und die Farben an den zahlreichen Ständen.
Ein kleine Stärkung gibt es natürlich auch - und frisch gepresste Säfte wie Ananas mit Ingwer und Minze bzw. mit Kokos. Wir kaufen noch ein wenig Gemüse und machen uns dann los, um die Stadt zu erkunden. Sie besticht durch ihre zahlreichen Kolonialbauten.
Was uns zudem auffällt, ist der Mix aus Religionen, ob Moschee, Kirchen oder hinduistische Tempel, in Saint Pierre finden wir sie alle - nah beieinander. Besonders beeindruckt uns der Tempel Shri Maha Badra Karli 😲 Solch eine Pracht haben wir selten gesehen, nicht in Indien und auch nicht in Sri Lanka.
Hunger! Wie wäre es mit Galettes? Super 👍 Und das sind sie. Auf Google ist Verlass - eine 4,2 spricht für sich. Schon wieder haben wir die Qual der Wahl. Wir entscheiden uns für Océan: geräucherter Thunfisch und Marlin auf Wasabi Eis und Cezembre: Hühnchen in Kokos-Curry - beides ein Gedicht und mal was ganz anders. Zum Dessert ein Crêpe Caramel. Ich sage Euch eins, wenn die Franzosen was können, ist es Caramel au beurre salé, zu deutsch Karamell mit gesalzener Butter 😋 Achja, der Cidre ist auch nicht von schlechten Eltern.
Ein kleiner Spaziergang entlang der Küste hilft beim Verdauen, bevor es dann weiter zur La Saga du Rhum geht, der Destillerie Isautier.
Die Destillerie ist in 6. Generation in Familienbesitz und produziert seit 1845 Rum. Zuerst aus dem Saft des Zuckerrohrs direkt. Später, als die Industrie den Zucker für sich entdeckte, aus mit Melasse, einem Abfallprodukt der Zuckerherstellung.
Geschmacklich sind die Rums - auch die einfachen - runder und aromatischer als so mancher, den wir auf Guadeloupe 🇬🇵 oder Martinique 🇲🇶 probiert haben.
Es gibt leider keine Führung auf Englisch, daher ist Lesen und Verstehen angesagt 😉 Überhaupt ist die „Sprache der Welt“ hiernicht all zu sehr verbreitet. Beim Paragliding half der Koch uns, meinen Flug zu buchen. Und wirklich andere Touristen als Franzosen haben wir bisher kaum gehört. Bewegen sie sich nur in Reisegruppen über die Insel, nicht so individuell wie wir oder sind sie einfach nichtda? 🧐
Wir jedenfalls genießen unseren Urlaub sehr. Und nein, wir trinken ihn uns nicht nur schön, er ist schön - wunderschön 🤣 Dennoch sind es jetzt schon ein paar Flaschen Rum, die mit nach Hause kommen.
Wenn jeder 2 Sorten probieren darf und davon 2 so überzeugend schmecken, dass sie einfach mit müssen: Rhum Arrangé Letchi-Passion und Arrangé de Noël, da kann die dunkle Jahreszeit kommen 😜
Zurück in unseren „Zuhause“ kredenze ich uns zum Blog schreiben ein Café Gourmand - nicht ganz klassisch, denn anstatt des Espressos, gibt es einen Milchcafé.
Die nächsten zwei Tage gibt es kein Internet. Dennoch werden wir einiges Erleben. Der Flug mit dem Helikopter ist gebucht und die nächste Wanderung wartet auch schon auf uns. Stay tuned ✌️