Wir sind in Bhutan, dem Königreich des Glücks. Sofort spüren wir die Ruhe des Landes, welches durch und durch vom Buddhismus geprägt ist.

Nach einem kurzen Schreck um 6:30 Uhr am Flughafen von Kathmandu, unser Flug nach Paro stand nicht auf der Anzeigetafel, ging alles glatt. Der Flug mit Druk Air dauert er gerade mal 50 Minuten und wir hatten einen guten Blick auf die höchsten Berge der Welt, den Mount Everest und den Lotse.

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Besonders spannend war der Anflug auf Paro, denn die Landebahn liegt in einem Tal, was wir und damit auch der Pilot erst ziemlich spät sehen. Der Pilot muss die letzte Strecke aufgrund des unübersichtliches Geländes rein auf Sicht, ohne Instrumenten-Leitsystem bewältigen 😱 Wer das aus Sicht des Piloten erleben möchte, findet hier ein spannendes Video: Anflug auf Paro mit Drukair - Royal Bhutan Airlines 😳

Der Flughafen selbst ist so klein, dass wir zur Ankunftshalle laufen. Keiner ist in Hast oder Eile. Das Rollfeld ist voller Touristen, die erstmal Fotos machen 😃

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Das und die Sauberkeit fallen sofort ins Auge. Wir werden abgeholt. Die nächsten 10 Tage sind wir wieder mit einem Guide und einem Fahrer unterwegs - gebucht über „Erlebe Buthan“, dem gleichen Veranstalter wie „Erlebe Nepal“. Sie heißen Chencho Tshiring - kurz CT - und Tashi. Denn in Bhutan dürfen wir nicht auf eigene Faust reisen.

Warum das so ist? Bhutan hat gesehen, was der Massentourismus in Nepal und anderen Länder an Problemen mit sich bringt. Das möchte die Regierung weitestgehend verhindern. Deswegen muss jeder Tourist 250 US$ pro Tag für seinen Aufenthalt inklusive Guide, Fahrer, Hotels und Essen bezahlen.

Eine Ausnahme gibt es: Indien. Das hat den einfachen Grund, Bhutan ist ein Stück weit abhängig von Indien - es war das kleinere Übel, sonst wären jetzt die Chinesen im Land 😱 Dennoch ist es schon ein wenig kurios, wenn aus dem Geldautomaten nicht nur die einheimische Währung Ngultrum, sondern auch Indische Rupees kommen 😃

Auf geht’s in die Hauptstadt Thimphu. Die Fahrt verläuft ohne großes Gehupe und Gedrängel. Neben uns schlängelt sich der Fluss und an den Berghängen sind überall Flaggen zu erkennen - die Bunten für die Lebenden und ihre Wünsche, die Weißen für die Verstorbenen. Die Landschaft, das Tal mit dem Fluss, eingebettet in Wälder und Felsen strahlt eine enorme Ruhe aus. Es ist unglaublich.

Der erste Stopp ist ein Tempel direkt am Fluss. Früher erreichten die Menschen ihn über eine Eisenbrücke. Wir nehmen die neue Hängebrücke 😃

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Wir sehen die Gebetsmühlen, viele kleine Stupas und im Tempel selbst eine prächtige Innenausstattung. Leider ist fotografieren verboten. Die Gläubigen möchten ihre Gottheiten nicht auf Schuhen, Unterhosen etc. sehen, erklärt uns CT anschaulich 😉

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Besonders faszinierend sind die vielen kleinen Stupas. Die Gläubigen befreien sich damit von schlechten Gedanken und Ereignissen.

Gegen Mittag erreichen wir Thimphu, die Hauptstadt von Bhutan. Sie ist nur 50 Kilometer vom Flughafen entfernt 😃

Das Mittagessen ist sehr typisch für Bhutan: eine saisonale Suppe, roter Reis, frisches Hühnchen, getrocknetes Rindfleisch, verschiedene Gemüse, dem Nationalgericht Ema Datse und Chili-Paste. Dazu gibt es Wasser und Tee. Wir finden es sehr lecker, insbesondere das bhutanische Nationalgerichte Ema Datse, es besteht in dem Fall aus getrockneten roten Chilis und Käse. Es hat eine sehr angenehme Schärfe 😋

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Interessant ist, dass das Obst und Gemüse ausschließlich aus dem eigenen Land stammt, um die Einfuhr von Pestiziden und gentechnisch veränderten Mikroorganismen zu verhindern. Es ist quasi Bio 😍 Das Fleisch hingegen wird größtenteils aus Indien importiert - auch das Rindfleisch. Der Grund: Im Buddhismus ist das Töten von Tieren verboten.

Wir bekommen noch eine Führung durch das Museum „Simply Bhutan“ und damit einen ersten Einblick ins Leben der Landbevölkerung und ihrem Glauben. Zur Begrüßung gibt es erstmal einen einheimischen Ara, der nicht wie in Sri Lanka aus Kokosnuss, sondern aus Reis gemacht wird. Uns erinnert er stark an den Raksi aus Nepal. Gekocht wird größtenteils noch mit Feuerholz. Fleisch, Käse, Obst werden für den Winter getrocknet.

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Einfach, aber glücklich. Denn Glück bedeutet nicht alles zu besitzen, sondern über das glücklich zu sein, was wir haben. Wir sind im Moment sehr glücklich 🍀

Das Wahrzeichen der Stadt, das National Memorial Chorten, ist natürlich ein Muss. Die Stupa ist Anziehungspunkt für viele Gläubige, die hier ihre Runden drehen - natürlich im Uhrzeigersinn.

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CT erklärt uns den Aufbau: Im untersten Tempel befreien wir uns von allen negativen Einflüssen. Im mittleren Tempel konzentrieren wir uns ganz auf uns, auf unser Inneres. Im oberen Tempel finden wir dann die Erleuchtung.

Und die Gebetsmühlen? Die sollen Frieden bringen, nicht nur für einen selbst, sondern für Alle.

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Über die Stadt wacht eine 54 Meter hohe Buddha Statue aus Bronze überzogen mit Gold. Das Besondere: Im Inneren stehen Tausende kleine Nachbildungen des Buddha Dordenma, gespendet von Gläubigen. Das weitläufige Areal, was ein wenig an den „Platz des Himmlischen Friedens“ in Peking erinnert, ist umgeben von 800 Hektar Wald.

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Wir haben eine super gute Sicht auf die Stadt und das vom Freiluftfitnessstudio aus 😉

60 Prozent der Einnahmen unserer Reise bekommt die Regierung und finanziert davon unter anderem Bildungseinrichtungen und das Gesundheitswesen, beides ist für alle Bhutanesen frei zugänglich und kostenlos.

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Ganz ehrlich, mir schwirrt der Kopf von den vielen neuen Eindrücken. Ich bin froh, als wir das Hotel erreichen, gemütlich ein Café aufsuchen und den Abend ausklingen lassen - endlich Zeit anzukommen 🙃🙂

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Ps: Eines kann ich dennoch nicht unerwähnt lassen. Wie der Polizist den Verkehr regelt, ist einfach zum Schreinen komisch 😂 Das Video findet Ihr auf Facebook 🎥