Was haben wir wieder Glück mit dem Wetter. Die Sonne und ein strahlend blauer Himmel erleichtern uns den Start in den Tag.
Mark grinst mich an und fragt: „Hast Du denen wieder erzählt, dass wir da sind?“ Ich antworte: „Natürlich!“ 😂
Vor uns liegen 140 Kilometer, wobei der Weg das Ziel ist. Wir starten auf 2.300 Metern. Unser Ziel liegt auf etwa 2.800 Metern überm Meeresspiegel. Entlang des Berghanges schlängeln wir uns Kilometer um Kilometer vorwärts. Die Landschaft ist atemberaubend schön. Neben Ruhe strahlen die Berge bedeckt von Wäldern eine Stärke aus, die mit nichts zu vergleichen ist.
Wir überqueren den ersten Pass mit etwas über 3.000 Metern. Die Tempelanlage Druk Wangyal, die aus 108 Stupas und zwei Tempeln besteht, ist beeindruckend. Sie wurde zum Gedenken an Soldaten errichtet, die in einem Bürgerkrieg mit indischen Rebellen gefallen sind.
Dann geht es erstmal bergab und wir haben einen tollen Blick auf die terrassenförmigen Felder, wo einmal im Jahr Reis ansonsten Weizen oder Buchweizen und Gemüse angepflanzt wird.
Wir könnten ständig stoppen, so schön sind die Täler. Aber wir haben noch nicht mal die Hälfte der Strecke hinter uns. Durch die vielen Kurven kommen wir nur langsam, aber Dank Tashi sicher voran 🙏
Im Tal halten wir an einem kleinen Markt, wo die Vielfalt der Obst- und Gemüsesorten zu sehen ist. Dazu alles, was sich aus Reis oder Mais zaubern lässt, wie Flocken und Flakes, und natürlich gibt es auch den lokalen Käse.
Die kleinen weißen Bällen sehen aus wie Schafs- oder Ziegenkäse. Die Konsistenz ist etwas weicher. Die kleinen eckigen, aufgefädelten Stückchen sind getrockneter Yak Käse. Den muss ich irgendwann mal probieren 😊
Das Mittagessen ist wieder sehr lecker. Es ist wirklich gut, sich zwischendurch mal die Beine zu vertreten. Zumal wir mittlerweile auf nur noch 1.500 Metern sind, d.h. den Berg erneut erklimmen müssen - Kurve für Kurve.
Irgendwann wird die Straße schlechter, so dass wir noch langsamer vorankommen. Egal, wir genießen die Umgebung, den Ausblick und ich schreibe unseren Blog 😃
An einer der vielen Stupas entlang der Strecke schauen wir nochmals genauer -tatsächlich die Gebetsmühle dreht sich durch das Wasser, wie eine Mühle 😲
Wir werden ganz schön durchgeschüttelt und sind froh, das Kloster Gangtey Goemba zu besuchen, wo Mönche leben. Irgendwas scheinen sie vorzubereiten, denn sie huschen in Gruppen übers Gelände, räumen Holzbretter beiseite und wirken gespannt. CT vermutet eine Zeremonie von einem der höchsten Mönche 🤔
Für uns die Gelegenheit ein paar schöne Fotos zu machen 😉
Nach 8,5 Stunden sind wir am Ziel. Unser Hotel mitten im Nirgendwo auf etwa 2.800 Metern überm Meeresspiegel hat leider kein WiFi, so dass es noch etwas dauert mit den ersten Bildern von Bhutan 🇧🇹
Schade, denn das Tal gehört zu den schönsten Tälern des Himalayas. Hier überwintern die sonst seltenen Kraniche, die die Buthanesen als himmlische Vögel bezeichnen 😊