Oh oh, wir sind in Jerash und das Wetter sieht gar nicht gut aus. Nur 18 Grad sagt die Wettervorhersage und 40 Prozent Regen ☔️
Aber wir wären nicht wir, wenn wir das Glück nicht auf unserer Seite hätten 🍀 Noch sind nämlich blaue Lücken in der sonst eher grauen Wolkendecke erkennbar. Also nichts wie los.
Mark hat seinen Schnupfen besiegt, ich kämpfe noch ein wenig. Viel schlafen hat schon mal geholfen 🙏 Jetzt ist halt Benjamin Blümchen zu Gast in Jerash - tööörööö …
Die Ausgrabungsstätte in Jerash zählt zu berühmtesten in Jordanien 🇯🇴 und gilt als eine der besterhaltenen römischen Städte außerhalb Italiens. Das Besondere ist, dass die exzellenten römischen, griechischen und byzantinischen Ruinen eine zusammenhängende antike Stadt bilden 😲 Ja, Ihr lest richtig, sie alle waren hier, die Herrscher unterschiedlichster Epochen.
Wir laufen durch den 21 Meter hohen Hadrian Bogen, der 129 nach Christus anlässlich des Besuchs des Kaisers erbaut wurde. Weiter geht’s zum Hippodrom, wo täglich bis zu 15.000 Schaulustige die legendären Pferderennen verfolgten.
Am Faszinierendsten sind das für die Römer untypische ovale Forum und die daran anschließende 600 Meter lange Hauptstraße. Sie verbindet das Nord- und Südtheater. Über 500 antike Säulen schmücken das Herzstück von Jerash.
Natürlich dürfen auch Tempel und Kirchen nicht fehlen, so zum Beispiel der noch wunderbar erhaltene Artemistempel, der einst das beeindruckendste Gebäude in Jerash war. Gebaut wurde er schätzungsweise zwischen 150 und 170 nach Christus. Und mal wieder fragen wir uns, wie haben die Römer das geschafft - Wahnsinn 😎
Wir wandeln durch die antike Stadt, die auch unter den Namen Gerasa bekannt ist und damals zum römischen Städtebündnis Dekapolis gehörte. Einige Quellen behaupten, dass Jerash oder Gerasa als Handelsmetropole sogar wichtiger als die antike Felsenstadt Petra war. Doch auch diese Stadt wurde Opfer der Perser und eines verheerendes Erdbebens ungefähr 749 nach Christus 😬
Wir machen noch einen Abstecher zum Zeustempel sowie zum südlichen Theater, wo eine Gruppe von Musikern die Besucher begeistert. Wir fragen uns, was der Dudelsack mit Jordanien zu tun hat. Oder waren die Schotten mal hier? 🤔
Die ganze Ausgrabungsstätte ist eingerahmt vom modernen Jerash, was aussieht wie viele größere Städte Jordaniens - Beton an Beton an Beton.
Weil das Wetter auf unserer Seite ist, beschließen wir doch noch zur Burg Ajloun zu fahren. Ich sag’s ja nicht gern, aber natürlich habe ich uns angemeldet und wenn Engel reisen, regnet es halt nicht 🤣
Es geht als weiter Richtung Norden entlang von Olivenhainen und einer wunderschönen Landschaft. In der Ferne sind sogar Wälder zu sehen, für uns ein Novum in Jordanien. Das erste Mal ist die Strecke gut ausgeschildert. Zudem ist die Burg schon gut zu sehen. Sie thront quasi über dem Tal, durch das wir uns schlängeln.
Irgendwo dort oben beginnt laut Schildern auch der Jordan Trail oder führt zumindest an der Burg vorbei. Erika und Erik, Freunde von uns aus Österreich, haben Jordanien vor 10 Jahren nur zu Fuß und mit Zelt erkundet. Das muss eine einmalige Erfahrung gewesen sein. Respekt ✊
Wie immer ist der Eintritt mit dem Jordan Pass frei. Kurz ein paar Worte dazu. Diesen könnt Ihr vorab online kaufen. Er beinhaltet die Kosten von 40 JOD für das Visum - das ist Pflicht, außer Ihr reist über Akaba ein, dann ist das Visum kostenlos - und erspart Euch den zusätzlichen Eintritt für über 40 Sehenswürdigkeiten.
Kleines Rechenbeispiel, warum sich die 75 JOD für den Jordan Pass lohnen, deren Kosten übrigens abhängig davon sind, wie lange Ihr Petra besichtigen wollt. Wir haben uns für 2 Tage entschieden und dafür hätte nur der Eintritt in Petra an der Tageskasse 55 JOD gekostet. 40 + 55 = 95, Ihr seht, die Rechnung geht auf 🙃🙂 Beantragen könnt Ihr den Jordan Pass unter: https://jordanpass.jo/
Angekommen an der Burg Ajloun oder Qala'at Ar-Rabad, wie sie offiziell heißt, erkunden wir diese. Sie die einzige muslimische Burg, erbaut im 12. Jahrhundert zum Schutz vor den Kreuzfahrern. Ihre Lage war strategisch sehr günstig, da sie auf der Handelsroute zwischen Jordanien 🇯🇴 und Syrien 🇸🇾 lag.
Das sie so aussieht, wie sie aussieht, hat nichts mit Kämpfen oder Gefechten zu tun. Die vielen Erdbeben in der Gegend haben mit der Zeit ihre Spuren hinterlassen. Dennoch ist sie im Vergleich zu vielen anderen super erhalten. Wahnsinn, wie viele Räume, versteckte Kerker und Aussichtsplattformen mit tollen Blicken in die Umgebung sich hier auftun ☺️
Mit Blick ins Tal frühstücken wir erstmal. Ihr könnt es Euch denken, es gibt die Reste von gestern 😂 Ich merke so langsam, dass ich mehr und mehr abbaue. Wie gut, dass wir in 2,5 Tagen nach Hause fliegen. Es ist doch echt zum Mäuse melken, wir überstehen COVID-19 ohne uns anzustecken, waren seit unserer Auszeit, d.h. fast 4 Jahre, nicht mal mehr erkältet und jetzt das 😢
Wir fahren über Jerash, wo wir nochmals beim Bäcker halten, zurück nach Amman. Dem letztem Stopp unserer bis dahin wundervollen, beeindruckenden Reise 🧳
