Die erste Nacht in unserem Bush Bungalow war sehr gut – zumindest, was das Schlafen angeht. Was das Thema Mücken, Flöhe, Bettwanzen oder keine Ahnung was für Tiere angeht, hatten nur die ihren Spaß. Mein rechter Oberschenkel und mein rechter Oberarm sehen aus wie ein Streuselkuchen. Bin ich so süß? 🤔

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Wir frühstücken erstmal gemütlich. Es gibt Brötchen aus Vollkornmehl, zwei leckere Aufstriche, einmal sonnengetrocknete Tomate und Feta-Zitrone-Rosmarin, Pesto, Avocado, Honig und Vanillejoghurt, dazu O-Saft und zwei mit Liebe zubereitete Cappuccinos 😍

Wir lassen uns Zeit, denn wir haben sie 😃 Wir schauen mal kurz im Stadtzentrum vorbei. Immerhin gibt es einen Supermarkt - mit Apothekenpreisen, eine Bank (mit freiem WiFi), eine Tankstelle und eine Bibliothek. Ich glaube, das war es.

Was uns auffällt, wir bewegen uns auf dem Terrain der Aborigines, zumindest auf den Ausläufern davon. Viele gibt es im Kakadu Nationalpark nicht mehr. Die meisten sind weggezogen.

Dennoch gehört das Land seit 1978 offiziell den Ureinwohnern, dem Buntji-Clan des Gaagudju-Stammes. Gemeinsam mit den Mitarbeitern von „Parks Australia“ versuchen sie seit 1981 mit dem Nationalpark die Interessen und Traditionen der Aborigines zu erhalten. Denn außerhalb ihrer Gemeinschaft ist das Leben der Aborigines oft von Armut, Alkohol, Drogen und Gewalt geprägt.

Weiter östlich in Arnhem leben noch einige Stämme. Dort ist der Zutritt auch nur mit Genehmigung gestattet. Was gut so ist, denn viel Lebensraum ist ihnen ja nicht geblieben 😢

Wir folgen ihren Spuren, die sie dennoch im Kakadu Nationalpark hinterlassen haben. Viele Felsen gelten als heilige Orte, so auch der Ubirr. Hier haben sie z.B. Zuflucht vor der Sonne gesucht oder abends ihre Lager aufgeschlagen.

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Die Zeichnungen an den Wänden erzählen Geschichten für die Nachwelt. Die Interpretation ist oft schwierig. Die meisten symbolisieren die Beute des Tages. Zu essen gab es demnach oft Fisch und manchmal eine Schildkröte oder das ein oder andere Wallaby. Es ist beeindruckend und flößt uns jede Menge Respekt ein 😲

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Die wohl bekannteste Geschichte ist die der Namarrkan Sisters: Eines Tages am Fluss beschloss eine der Schwester der anderen ein Streich zu spielen. Sie verwandelte sich in ein Krokodil und stürzte sich auf ihre Schwester, die ihre Beine im Wasser baumeln lies. Die bekam einen großen Schreck, hatte aber Glück, denn es war ja kein echtes Krokodil 🐊

Mit dieser Geschichte wurde in Vergangenheit den kleinen Kindern beigebracht, dass Krokodile ein sehr kleines Gehirn haben und deswegen nur mit ihrem Instinkt - in dem Fall auf die Bewegung am Flussufer - reagieren. Sie wollen grundsätzlich niemanden verletzten, denn Menschenfleisch mögen sie nicht wirklich, ähnlich wie die Haie, die oft Surfbretter mit großen Fischen verwechseln und dadurch Menschen zu Schaden kommen 🤔 Achtsamkeit ist also geboten.

Wir steigen hoch auf den Nadab, ein Felsplateau, und genießen die unbeschreiblich schöne Aussicht auf den Kakadu Nationalpark. Die Abwechslung der Landschaft ist einzigartig: Wälder, Seen, überschwemmte Wiesen, Berge, einzelne Felsformationen - wie schön 😊

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Im Anschluss daran begeben wir uns nochmal auf die Suche nach Krokodilen. Wir fahren zum East Aligator River und wie erwartet sind auch der Manngarre und der Sandstone River Walk gesperrt.

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So bleibt uns nur der Bardedjilidji Walk - zumindest der Teil, der für die Regenzeit freigegeben ist 🙃🙂 Tiere sehen wir außer Ameisen und Fliegen keine 😉 Dennoch lohnt sich der Weg allein wegen der erneut tollen Felsformationen und Malereien.

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Da der Tag nun doch schneller als geplant zu Ende ist, lassen wir ihn einfach am Pool ausklingen.

Am Abend kochen wir ein richtig gutes Cashew-Kokosnuss-Curry mit gerösteten Kürbis- und Süßkartoffelspalten 😋 Dazu ein eiskalter Chardonnay - wie sollte es auch anders sein 😉

Bevor wir zu Bett gehen, wünschen wir noch unseren Mitbewohnern angenehme Träume: 🐸 Kröte Karin, die es liebt am Abend ein Bad unterm Bewässerungsschlauch zu nehmen. 🦎 Gecko Gustav, der sich gerade sein Festmahl, den 🦗 Grashüpfer Filippo schmecken lässt. Und Stabheuschrecke Susanne, die noch etwas nervös nach einem guten Schlafplatz sucht 😴

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Unser letzter Tag im Kakadu bricht an. Schon morgen geht es zurück nach Darwin und dann ... Egal, wir genießen es einfach, so lange es noch geht 😃

Noch einmal klettern wir auf einen der gigantischen Aussichtspunkte, den Narwulandja, und versuchen unser Glück mit den Krokodilen. Wieder müssen wir uns geschlagen geben, die finden uns einfach nicht interessant 😉

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Dann machen wir eben einen Busch Walk und folgen weiter der Geschichte der Aborigines. Wir besuchen den Burrunggui (ausgesprochen: Boo-rong-goy).

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Wir erfahren, dass das Wasser vor 6.000 Jahren noch 350 Kilometer entfernt war. Heute sind es gerade mal 110 Kilometer, Tendenz abnehmend. Das ist auch der Grund, warum immer mehr Salzwasser in den Kakadu Nationalpark gespült wird und sich mehr und mehr Krokodile ansiedeln.

Die Natur ist so unberührt, dass sogar der Weg schwer zu finden ist. Es geht über Stock und Stein, sogar über ein Bächlein, hier und da sehen wir einen orangenen Pfeil oder pinke Bändern an den Bäumen und Sträuchern. Belohnt werden wir mit einer grandiosen Aussicht und einsamer Stille ☺️

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Wir sind gerade mal einen Kilometer gelaufen und befinden uns mitten im nirgendwo - das werden wir echt vermissen. Kaum ein Mensch begegnet uns, selbst bei den Felsenmalereien sind wir allein. Rückblickend betrachtet, war das in ganz Australien so.

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Inzwischen sind wir wieder in Darwin. Auf dem Weg zurück lief uns noch eine Riesenechse und ein Emu vors Auto. Mark hat natürlich rechtzeitig gebremst ☺️ Und auch hier im Darwin Tropical Club Resort haben wir den Pool die meiste Zeit für uns allein. Mark dreht ein, zwei Runden und entspannt im Whirlpool 😃 Ich liege auf der Liege und schreibe diesen Blog.

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Heute Abend gibt es nochmal Sushi satt und die letzte Flasche australischen Chardonnay.

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Das war sie, unsere letzte große Station 😌 Danke an Euch fürs Mitreisen und das tolle Feedback 😘
Auf uns wartet noch ein letzter Stopover im Marina Bay Sands, Singapur und dann fliegen wir zurück nach Hause.

PS: Die schönsten Fotos von unserem Aufenthalt findet Ihr in unserer Bildergalerie Northern Territory.