Mark genießt seinen freien Tag, er muss mal nicht fahren. Wir sind mit Jens unterwegs 😃 Wer ist Jens? Unser Fahrer und Tour-Guide durch den François Péron Nationalpark.

Um 8 Uhr morgens treffen wir Jens von Naturetime Outback & Photograph Tours. Mit ihm und seinem 4x4 erkunden wir die wunderschöne Shark Bay, die zum Weltkulturerbe gehört. Er ist vor ca. 7 Jahren ausgewandert. Nicht allein, sondern mit seiner Frau Janine. Die Touren bieten die beiden Hamburger seit gut 3 Jahren an.

Der frische Humor macht ihn gleich sympathisch. Das wird definitiv ein lustiger Tag. Und endlich erfahren wir mal mehr zur Vegetation, ist ja schließlich eine Nature Tour.

Die buschige Landschaft ist von Akazienbüschen geprägt. Sie kommen sehr gut mit den pathetischen Regenfällen zurecht, geben aber keinen Nektar für Honig ab. Das übernehmen andere Pflanzen, so dass die sogenannten Honigfresser, eine der vielen Vogelarten in Westaustralien, nicht verhungern müssen 🙃🙂

Bienen oder Hummel haben wir noch keine gesehen, nur unzählige Fliegen, kleine lästige Fliegen. Jens erklärt uns, dass sie durch den Ostwind aus dem Landesinnern an die Küste geweht werden. Und es sind die Weibchen, die so aufdringlich unsere Nähe suchen. Er kann sich natürlich nicht verkneifen zu betonen, dass die Männchen ganz genügsam sind, was Mark wiederum sehr freut 😉

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Aber zurück zu den Weibchen: Sie brauchen Proteine, um ihre Eierstöcke zu entwickeln, und menschliche Körperflüssigkeiten sind für sie ein Paradies. Bei Mareike bevorzugen sie die Augen, bei Mark die Nase und bei mir sind es die Ohren. 

Deswegen laufen wir auch alle mit dem „It Piece“ Westaustraliens herum, einem sehr modischen Accessoire, dem Fliegennetz. Ich schwöre Euch, wir würden alle ein Foto bekommen, jeden Tag 🤣

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Übrigens sind die Fliegen nicht mit dem Flugzeug gekommen, sie werden schon in den Aufzeichnungen der Entdecker Australiens erwähnt 😎

Des Weiteren gibt es hier sehr viel Spinifex Gras. Es schützt rund ein Drittel des Innenlandes vor Huftieren wie Kühen, Pferden etc. Denn die kamen erst mit den Europäern und treten alles kaputt, auch kleine Beuteltiere 🥺

Im Gegensatz zu den Walleroods und Euros, zwei Arten der Känguruh Familie, die hier leben, mögen Huftiere das Spinifex Gras nicht. Es pikst und ist für sie nicht essbar. Für die Kängurus im Notfall schon. Und schon hüpft eins über die Fahrbahn - Jens bremst routiniert.

Der erste Teil der Strecke wäre auch noch mit unserem Camper möglich gewesen, aber dann heißt es Luft aus den Reifen lassen und los geht’s in die unberührte, sandige Natur. Durch den Eisengehalt ist der Sand im Gegensatz zum Beispiel zur Sahara noch recht fest und gut fahrbar - wir müssen nicht schieben 🙏

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Die Stücke zwischendurch, die wie Beton wirken, bestehen aus Lehm und Ton. Sie prägen die Salzwannen, die wir immer wieder durchqueren - mal die größte, mal die kleinste. 

Der Boden ist so fest bis es regnet, dann wird er schmierig. Nicht matschig, dafür nimmt er nicht genug Wasser auf. D.h. wenn es richtig stark regnet hat, sieht der Péron Nationalpark aus wie die Mecklenburgische Seenplatte 😂

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Wir bewegen uns zwar unter dem Meeresspiegel, dennoch ist Wasser oft Mangelware. Semfire, ein salzrenitentes Gras, dass auf den ersten Blick aussieht wie Heide, fühlt sich sehr wohl hier. Die Aborigines haben es auch gegessen. Ich probiere es - und ja, wir könnten damit die Frühstückseier würzen 😉

Wir sind sprachlos, als wir Cape Péron die Spitze der Bucht, erreichen. Es ist unbeschreiblich. Vor uns türmen sich rechts und links weiße und rote Sanddünen auf und dahinter erstreckt sich das Meer im Türkis- und Blautönen. Und das Beste: Wir sind unter uns ☺️

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Wir fragen Jens, ob diese Einsamkeit normal ist. Ja, antwortet er. Normalerweise ist es nur voll, wenn die Australier Ferien haben. Was haben wir doch für ein Glück. Wir schlendern gemütlich am Kap entlang und plötzlich begleiten uns drei Delphine, wie schön 😍

François Péron, der Namensgeber des Nationalparks, war übrigens Botaniker und auch für ihn war die Flora und Fauna neu. Was muss das für ein Gefühl gewesen sein, dieses unberührte Stück Natur zu entdecken? Bestimmt ein einmaliges!

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Wir sind total begeistert von dem Farbenspiel, was sich in vollem Ausmaß erst von oberhalb der Düne zeigt. Es ist einfach wunderschön 😊 Wir beobachten eine Zeit lang die Kormorane, wie sie gierig nach Fischschwärmen Ausschau halten und dann bittet Jens zu Tisch.

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Es gibt ein zweites Frühstück bestehend aus Kaffee, Tee und Keksen. Auf dem Picknick Tisch liegt sogar eine Tischdecke - wow 😲 Wir unterhalten uns über Australien, das Leben und seine Auswanderung, super spannend. Es gibt also doch noch Wege und Möglichkeiten 😃

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Wir machen uns wieder auf den Weg. Erst geht es nach Skipjack Point und dann nach Gregories. Beide Plätze sind sehr unterschiedlich, nicht mit einander vergleichbar, aber so toll. 

Von Skipjack Point schauen wir direkt auf die Düne, auf der wir gerade noch gelaufen sind, und in eine wunderschöne Bucht, wo sich erst vor nicht all zu langer Zeit eine neue Sandbank und ein kleiner Strand gebildet haben. Die Vögel lieben dieses Plätzchen Erde. Und auch die Rochen und Riffhaie kommen ins seichte Wasser, so dass wir sie gut - zumindest von weitem - sehen können.

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Und der Strand bei Georgies? Der ist plötzlich schwarz. Ein weiteres Naturphänomen, leider habe ich den Namen des Oxids vergessen ... Ein Stück weiter sieht es aus, als würde eine der Salzwannen direkt in den Strand übergehen. Es ist so beeindruckend 😲

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Weiter geht’s zur Bottle Bay. Sie hat ihren Namen, nicht etwa weil sie aussieht wie eine Flasche. Nein, bevor es den Nationalpark gab, war es einer der beliebtesten Plätze der Einheimischen, um zu trinken 🤪 Wir hatten uns das romantischer vorgestellt 🤔

Egal, wir machen einen Verdauungsspaziergang. Wahnsinn, was Jens so alles zum Mittagessen aus seinem Auto zauberte: selbst gemachte Tortilla und grünen Salat mit Linsen, Tomaten und Schafskäse - sehr lecker 😋

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Das Wasser wirkt total einladend, nur das Wissen um die Haie hält uns ab. Warm genug wäre es. Schließlich betragen die Temperaturen hier im Durchschnitt 35 Grad. Wir alle können verstehen, dass Jens und Janine hierhin ausgewandert sind, nachdem sie sich viele Ecken von Australien angeschaut haben. 🙃🙂

Mark und ich genießen den Sand zwischen den Zehen, mal weißen, mal roten, mal heißen, mal kühleren. Mareike trägt feste Schuhe ... Was für ein schöner Tag. Denkt sich auch der Krebs, der ganz gemütlich unseren Weg kreuzt. Wie faszinierend, der kann in alle Richtungen laufen 🤔

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Zum Abschluss stoppen wir noch an der Big Lagoon. Was soll ich noch sagen? Vielleicht: „Danke Mark, dass Du eine solch super schöne Tour gefunden hast!“ und „Danke Jens, es hat sehr viel Spaß gemacht! Wir hatten ein super beeindruckendes Erlebnis, insbesondere weil Du uns so viel Ruhe und Einsamkeit beschert hast!“ 😍

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Es geht sportlich zurück. Wie merken, Jens weiß, was er tut. Ganz im Gegensatz zu drei Französinnen, die wir bei der Reifendruck Station sehen. Sie haben zwar einen 4x4, haben aber anscheinend nicht damit gerechnet, dass sie jetzt auch noch Luft ablassen müssen und wieviel. 

Ganz ehrlich, sie stehen da wie Ochs vorm Berg. Natürlich helfen die Herren um uns herum gerne. Wir würden am liebsten hinterher fahren, um zu sehen, wie sie durch die erste sandige Kurve kommen. Das mag jetzt gemein klingen, aber wir amüsieren uns dennoch, denn so viel Naivität verdient ein wenig Schadenfreude, oder? 😃

Und was gibt der Kühlschrank am Abend her? Indisches Butter Chicken mit Basmatireis und Salat, dazu einen Chardonnay - oder habt Ihr was anderes erwartet? 🤣