60 Prozent der Westküste in Tasmanien liegen in Nationalparks oder Naturreservaten. Kein Wunder also, dass wir hier Natur pur genießen können.
In Hobart verlassen wir das ausgezeichnete Hostel und erreichen den Mount Field National Park schon kurz vor 9 Uhr. Das Schöne, wenn wir so früh unterwegs sind, die Wanderwege sind noch sehr leer. Und wir haben die Chance Filanders zu sehen. Sie gehören ebenfalls zur Gattung der Familie Kängurus. 3 Stück an der Zahl lassen sich auf ihrem Streifzug durch das buschige Unterholz nicht stören. Sie sind schon sehr süß.
Wir genießen die frische Luft, die Wasserfälle und die bis zu 80 Meter hohen Bäume. Die Natur ist atemberaubend und total unberührt. Einzig die Wege werden freigehalten, sollte ein Baum mal fallen.
Der nächste Stopp ist Lake St. Clair, der südliche Ausläufer vom Cradle Mountain Nationalpark und Australiens tiefster Bergsee, schreibt National Geographic. Ein Schnabeltier sehen wir zwar nicht, dafür kreuzt ein total süßer Echidna unseren Weg 😘
By the way, wir sind mal wieder etwas unvernünftig und in Flipflops unterwegs. Diesmal ist nicht der Weg das Problem, sondern dass es in dieser Gegend doch recht viele Schlangen gibt. Die sind nicht alle harmlos, aber dafür glücklicherweise sehr scheu. Wir sehen nur eine, die gerade ins Unterholz flüchtet 😅
Die Weiterfahrt nach Strahan gestaltet sich kurvig. Wir umfahren den Mount Lyell. Die Kulisse wirkt wie gemalt, was natürlich in erster Linie am strahlend blauen Himmel liegt.
Wir kommen Strahan immer näher und damit auch Queenstown, dem Schandfleck Tasmaniens - zumindest aus Sicht der Umwelt. Jahrelang wurden hier Edelmetalle abgebaut und für den Bergbau die Natur gerodet.
Heute sind die Minen alle stillgelegt, die historischen Gebäude aber sehenswert, wie die Postämter, die Hotels und das Theater in Queenstown.
Auch die Bahntrasse ist zum Teil noch in Betrieb, sie verbindet Queenstown und Strahan. Die Strecke ist malerisch, sie führt durch tiefsten Regenwald.
Das kleine Fischerdorf Strahan wirkt malerisch. Es liegt am Macquaire Habour, einem der wenigen natürlichen Häfen. Auch hier sind die historischen Bauten wunderschön, aber irgendwie ist es einsam.
Ich frage mich, wie die Menschen hier zu Zeiten des Bergbaus gelebt haben. Noch 1899 hatte die Stadt 2.000 Einwohner und den zweitgrößten Hafen Tasmaniens. Heute kommen die Leute her - so auch wir - um in die Tiefen des Regenwaldes im Franklin-Gordon-Wild-River-Nationalpark einzutauchen. Dazu dann morgen mehr.