Keine Termine und leicht einen sitzen, das klingt nach einem guten Essen und nach Urlaub 🧳 Aber starten wir am Anfang des Tages, der uns erst zum Salto do Prego und nach Furnas führt.
Wie besprochen, klingelte der Wecker gegen 8 Uhr. So langsam sind wir im Urlaubsmodus … Kurz die Handys gecheckt, einen Cappuccino kredenzt bekommen, ja natürlich sind der Kaffeedrücker und der Crema Momenti dabei, und dann geht’s los 😌
Das Wetter ist eher durchwachsen, weswegen wir zuerst nach Faial da Terra fahren, um zum Salto do Prego zu wandern. Die Straße schlängelt sich die ersten Kilometer entlang der Küste, bevor sie dann mehr und mehr ins Landesinnere führt.
Wir durchqueren Furnas, lassen das hübsche Örtchen, welches in Deutschland ein typischer Kurort wäre, aber erstmal links liegen. Nach knapp 1 1/2 Stunden sind wir am Ziel. Es dauert dann doch immer etwas länger als gedacht aufgrund der vielen Kurven.
2 Kilometer und gute 200 Höhenmeter liegen vor uns. Zumindest netto, denn maps.me gleicht aus. Sprich, wenn wir 250 Höhenmeter hoch und 50 Höhenmeter runter laufen, gibt maps.me in Summe 200 Höhenmeter an. Genaueres wissen wir demnach immer erst hinterher 😭
Egal, wir laufen los. Auch ich natürlich in Wanderschuhen, ganz wie es der Reiseleiter empfiehlt 🤣 Das Witzige ist, seitdem Mark im Mai Fastenwandern war, halten wir ganz automatisch nach Wildkräutern Ausschau. Und was soll ich sagen, der Breitwegerich sieht hier zig Mal appetitlicher aus als Zuhause 😋
Der Weg führt durch einen typischen Lorbeerwald, einer der Bäume, der auf allen glücklichen Inseln wächst. Ihr wisst noch, dass die Azoren zusammen mit Madeira, Kap Verden und den Kanaren zu Makaronesien gehört? 🤔
Was für eine unberührte Natur uns umgibt und zudem ist kaum eine Seele unterwegs, dabei ist es doch gar nicht so früh … Umso besser für uns. Wir bestaunen die ein oder andere Pflanze, deren Namen wir nicht kennen und nähern uns Schritt für Schritt dem Wasserfall 🥾
Plötzlich hören wir einen Hahn krähen, nein wir spinnen nicht. Hier oben leben tatsächlich Hühner, die so sehr an Menschen gewöhnt sind, dass wir sie regelrecht verscheuchen müssen. Obwohl, frisch gegrilltes Huhn … 🤭
Okay, okay, wir lassen sie in Ruhe und genießen stattdessen die tosenden Wassermassen des Salto do Prego - ganz allein und ungestört. Noch, denn kurze Zeit später, kommen die Langschläfer und zwar gleich in Schaaren. Wie gut, dass wir unsere Bilder mehr oder minder im Kasten haben 😇
Da ich, wie Ihr wisst, nicht gerne 2x dieselbe Strecke laufen, nehmen wir den Rückweg über Sanguinho. Im ersten Moment wirkt der Ort wie einer der zahlreichen Lost Places der Welt. Doch dann bemerken wir, dass hier Menschen leben, die diesen Ort lieben, ihn hegen und pflegen. Er ist regelrecht verwunschen, aber wunderschön 🥰
Zwischendurch legen wir noch eine kleine Fotopause ein. Ich sage nur, „Rumpel Pumpel, weg war der Kumpel“, in unserem Fall mache ich einen Abgang. Warum?
Weil ich den Ast im denkbar ungünstigsten Moment loslasse und noch viel zu viel Schwung habe. Anstatt auf meinen Füßen lande ich im Gebüsch 🤣
Mark holt kurz Luft, muss dann aber auch lachen, als er sieht, dass ich mir nichts getan habe. Zum Glück ging es nicht zu steil den Abhang hinab. Insgeheim ärgert er sich, dass er kein Video davon gemacht hat, wie ich einmal von rechts nach links und wieder zurück schwinge, um dann im hohen Bogen … den Rest überlasse ich Eurer Fantasie 😂
Noch ein letzter Blick von oben auf Faial da Terra und schwups sind wir wieder am Auto. Schnell die Wanderschuhe gegen Flipflops getauscht und es kann weiter gehen 😊
In Furnas stärken wir uns erstmal und probieren Bolo Lêvedo, ein kreisrundes Brot, dass im Holzofen auf Eisenplatten gebacken wird. Es ist etwas süßlich und schmeckt am besten bei Maria da Glória Moniz in der Rua Victor Manuel Rodrigues 16. Dazu noch das ein oder andere süße Teilchen - die Auswahl ist riesig - und Mark ist glücklich 🙂🙃
Aufgrund der brodelnden und vor sich hindampfenden heißen Quellen, den Caldeiras, liegt ein leichter Schwefelgeruch in der Luft. Genau genommen riecht es die ganze Zeit nach faulen Eiern 😷
Unser letzter Stopp ist der Parque Terra Nostra, ein schönes Stück Natur mit Bäumen und Pflanzen aus der ganzen Welt. Der Park gehört zum gleichnamigen Hotel und umfasst 12 Hektar.
Allein über 2485 Bäume wachsen hier, dazu kommen zahlreiche Azaleen, Farne, Rhododendren und weitere exotische Gewächse. Es ist beeindruckend 😲
Auch wir nehmen am Ende unseren Spaziergangs ein Bad in dem alten, charmanten, teichgroßen Schwimmbecken. Ja, auch ich, denn die Wassertemperatur beträgt konstante 38 Grad - himmlisch diese Thermalquellen 😇
Den Abend lassen wir kulinarisch ausklingen. Wir genießen erst eine Sangria mit Blick auf den breiten Lavastrand Praia do Fogo und dann super leckeren, frisch gegrillten Fisch an grünem Salat und Kartoffeln mit Zitronen-Knoblauch-Butter.
Habt Ihr schon mal Bluemouth Rockfish, Splendid Alfonsino oder Black Scabbardfisch probiert? Letzterer war aufgrund seines ganz zarten Fischfilets und seinem außergewöhnlichen Geschmack unser Favorit 😍
Mark bestellt noch ein leichtes Dessert … Mir reicht nach meinem Salat vom Oktopus zum Start des Dinners ein wenig Ananas 🍍 Die beiden Kugeln Himbeer- und Mango-Sorbet sind jedoch so groß, dass er Hilfe braucht 😱
Zurück in unserer Unterkunft fallen wir todmüde ins Bett. So viele neue Eindrücke gilt es erstmal zu verdauen 🤗