Ein chilliger Tag liegt hinter uns. Denn so wirklich gemacht haben wir nichts. Oh doch, wir sind umgezogen.
Da es ausreichend Angebote an Unterkünften gibt, haben wir das Glück, dass wir schon ab 9 Uhr bei Agnes und ihrem Sohn aufschlagen dürfen. Wir genießen noch kurz die Aussicht vom Il Sorbeto und machen uns dann los.
Bei Agnes angekommen, packen wir aus und frühstücken erst einmal - mit Blick in eines der vielen Täler, die das Chianti-Gebiet kennzeichnen.
Da das Wetter durchwachsen ist, bleiben wir einfach mal da, wo wir sind. Naja, nicht ganz. Wir spazieren 2x in Richtung des gegenüberliegenden Hügels. Erst eine kurze Runde, um nicht nass zu werden, dann etwas später eine größere 🙃🙂 Wir genießen die tolle Landschaft, indem wir entlang von Olivenhainen und Wäldern streifen - wunderschön 😊
Und das war es auch schon. Am Abend koche ich uns noch was Leckeres und dann schauen wir einen Film. Dank besserem Wetter geht auch das Internet wieder 🙏
Das Wetter hat sich beruhigt, so dass unserer Landpartie nichts im Weg steht. Strahlend blauer Himmel und Sonnenschein, so mögen wir das ✌️ Unser Ziel: einfach nur die Landschaft auskosten. Überall, wo wir können, halten wir. Das Navi leitet uns. Erstmal geht’s in Richtung Volpaia.
Mit offenen Augen lassen wir die Landschaft an uns vorbeiziehen. In Panzano halten wir an einem offiziellen Aussichtspunkt. Hier steht ein „Gallo Nero“ - das Wahrzeichen des Chianti Classic. Es ist ein Geschenk des „Consorzio Vino Chianti Classico“ an alle Städte des ersten offiziellen Wein Territoriums, welches bereits 2016 seinen 300. Geburtstag feierte. Ja, das haben wir hier gelernt: auch Chianti ist nicht gleich Chianti ☝️ Wir sind nicht die Einzigen. Es ist Wochenende und eine Menge Fahrrad- und Motorradfahrer sind unterwegs. Zufällig stolpern wir über eine Pasticceria ... mmmh, lecker 😋
Ich muss es leider nochmals betonen, die Gegend hier ist ein Traum. Oliven und Wein wohin das Auge reicht und dann dieses Essen, egal was es bisher war, es war immer gut.
Wir erreichen unser erstes Örtchen: Volpaia - und sind wieder einmal verzückt. So langsam könntet Ihr gelangweilt von den Bildern sein, aber es ist, wie es ist. Wir sind einfach begeistert und jedes dieser Örtchen oder Städte hat etwas. Klar, das eine mehr, das andere weniger 😉
Volpaia gefällt uns, weil es so gar nicht touristisch ist. Auf dem Parkplatz parken lediglich italienische Kennzeichen und in der Osteria bedient noch Mama oder Nonna persönlich. Dieses Lebensgefühl um uns herum ist einfach herrlich 🙃🙂
Und nur weil mein Mann Größe hat, wie er selbst sagt, darf ich das Panna Cotta al Nonna mal probieren 🤣
Mit vollem Magen und etwas beschwingt vom Rotwein und dem Vino Santo mit Cantucchini fahren wir weiter Richtung Radda in Chianti. Auf dem Weg haben wir noch einmal eine so tolle Aussicht, dass wir nach nicht mal einem Kilometer erneut das Auto am Straßenrand parken. Diese Zypressen, dieses Grün, diese Hügel - himmlisch.
Radda in Chianti ist dann wieder etwas voller. Bevor wir in die Stadt stratzeln, genießen wir erstmal die Aussicht und ich zwei Feigen frisch vom Baum. Das habe ich noch gar nicht erwähnt, oder? Ich bin kein Trüffel- sondern ein Feigenbaum-Spotter, wie mein Mann mich ab und an liebevoll bezeichnet. Kein Feigenbaum ist vor mir sicher. Ob blau oder grün, sind sie reif, haben sie keine Chance 😅 Die schmecken einfach frisch vom Baum zu gut 🥰
Und weil nichts langweiliger ist, als denselben Weg zurückzufahren, fügen wir noch das Castello di Ama ein. Sehr schön gelegen, auch wenn wir uns fragen: Wo sind die Menschen zu den vielen parkenden Autos 🤔
Es ist eine richtige Landpartie mit allem, was dazu gehört: tolle Ausblicke, spontane Stops und enge Straßen. Zurück führt uns das Navi etwas um den Pudding, aber auch das nehmen wir in Kauf.
Da Impruneta an Restaurants nicht all zu viel zu bieten hat, ist Selbstversorgung angesagt. Mark möchte ja auch mal ein Gläschen trinken - tut er ja unterwegs nie 😜 Zum Sonnenuntergang gibt es einen kleinen Gruß aus der Küche und als Hauptgang die restlichen Pici mit frischem Pecorino - ein Gedicht. Der Rotwein ist eine Empfehlung von Mattia: Rot, Bio und gleich 3 Liter - ganz ehrlich, er schmeckt uns besser als mancher Chianti ✌️