Marks Worte kurz nach 7 Uhr lauteten: „Wir wandern einfach so lange, wie wir können und drehen dann um!“ Bei der Einleitung ahnt Ihr schon was kommt, oder? 😉
Wir starten mal wieder recht früh, um der Hitze im Nationalpark Paklenica zu entgehen. Unser Ziel: die Berghütte Ramića Drovi, die auf gut 500 Metern über dem Meeresspiegel liegt 💪
Der Weg hinauf führt durch die Schlucht Velika. Sie ist die größere der beiden beeindruckenden Schluchten, wofür der Nationalpark Paklenica samt seiner Wälder, Felsen, Höhlen und artenreichen Tierwelt bekannt ist. Die kleinere ist die Mala.
Frohen Mutes Stiefel wir los und kommen den schroffen Gipfel des Velebit Massivs Stück für Stück näher. Das über 145 Kilometer lange Kalksteingebirge trennt hier das Landesinnere Kroatiens von der Adriaküste 🙃🙂
Nach gut 2 Stunden erreichen wir die erste Berghütte und frühstücken erst einmal. Ein bisschen enttäuscht sind wir vom Blick - die Hütte liegt nämlich mitten im Wald … dann also weiter zur Nächsten.
Der Blick ist zwar etwas besser, aber auch noch nicht das, wofür sich der Aufstieg gelohnt hat. Somit ist klar, wenn wir mehr sehen wollen, müssen wir noch höher hinauf.
Wir stärken uns entsprechend und trinken jeweils einen der angebotenen, selbst gemachten Schnäpse: Pinie-Honig und Carob - sehr lecker. Dazu noch etwas Süßes & Erfrischendes und schon kann es weitere 270 Höhenmeter bergauf gehen.
Der Weg führt weitestgehend durch den Wald 🌳 Das ist auch gut so, denn die Sonne brennt. Er führt bis auf 2-3 kleine Ausnahmen relativ konstant hoch hinauf. Wir haben zwar unsere Outdoorschuhe an, aber ganz ehrlich, richtige Wanderschuhe wären noch besser gewesen 🥾
Trotz der Schroffheit des Gebirges ist die Flora und Fauna einzigartig. Immer mal wieder begleitet uns ein Schmetterling 🦋 , die Grillen 🦗 zirpen, die Bienen 🐝 summen - und auch einen besonders hübschen Gecko 🦎entdecken wir.
Nach gut einer weiteren Stunde werden wir endlich für unsere Strapazen belohnt - und ein sei gesagt: Es lohnt sich wirklich. Der Ausblick ist unbezahlbar
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So, und jetzt kommt der Teil, für den ich Mark innerlich doch etwas verfluche … Ihr erinnert Euch an seine Worte heute Morgen: Wir kehren um, wenn uns danach ist?
Ja, wir sind schon auf dem Rückweg! Aber natürlich nicht auf demselben. Vermutlich wollte er mir nur einen Gefallen tun, denn ich hasse es, denselben Weg hin- und zurückzugehen 🤔
Ende vom Lied: Wir steigen die rund 600 Höhenmeter kontinuierlich bergab. Wovon sich gut die Hälfte auf gerade mal 1,3 Kilometer verteilt. Auf diesem Stück wünschte ich mir Treppen … Ja, normalerweise bin ich davon kein Fan, aber immer noch besser als über Stock, Stein und Geröll 🪨
Es sind weniger die Füße die Schmerzen, es ist mehr der Kopf. Der Weg erfordert höchste Konzentration, um nicht über irgendeinen losen Stein zu stolpern oder auf den losen Geröll auszurutschen. Ein Glück haben wir genug Wasser dabei 💦
Nach 7 Stunden … Ja, Ihr lest richtig! Nach 7 Stunden sind wir wieder am Auto - total platt, aber glücklich und natürlich auch ganz schon stolz auf uns 😲 Es war einfach wunderbar und der Blick auf diese massiven Berge, die bis zu 1757 Meter in die Höhe ragen, unbeschreiblich!
Jetzt heißt es nur noch, Füße am Pool hochlegen, essen gehen und schlafen. Natürlich nicht ohne dabei einen wunderschönen Sonnenuntergang zu genießen. Die geplante Bootstour morgen wird entspannt 😎