Der erste Schultag ist vorbei … Wir sitzen in Valletta, genießen einen Cappucchino und ein süßes Teilchen und ich erzähle Mark, wie es war. Schließlich hat er mich, nicht nur symbolisch, sondern tatsächlich zur Schule gebracht 😅
Tja, was soll ich sagen, ist schon ein komisches Gefühl. Ich tanze um 8:15 Uhr in der Schule an, um alle Formalitäten zu erledigen. Nach 5 Minuten habe ich meine Unterlagen und gehe erstmal einen Kaffee trinken.
Um 8:45 Uhr geht’s dann los. Der Kurs ist bunt gemischt - verschiedene Nationalitäten: Japaner, Italiener, Kolumbianer und viele mehr. Die meisten sind sehr viel jünger. Und der Unterricht? Ehrlich gesagt, nicht wirklich spannend: Wir hören die Übung 1x, 2x und damit es auch alle verstehen noch ein 3. Mal. Ich schlafe fast ein. Bin ich hier wirklich richtig? 🤔
Ich spreche es bei der stellvertretenden Direktorin an und wechsle gleich mal den Vormittagskurs. Schauen wir mal ob es am Nachmittag besser wird. Der „Fluency“-Kurs ist auf den ersten Blick auch eher la la, aber geben wir David eine Chance, schließlich ist es sein erster Tag, wie er uns erzählt.
Um 14 Uhr ist Schluss … Mark wartet schon auf mich, denn wir wollen rüber in die Hauptstadt nach Valletta. Ich schmeiße meine Schulsachen in die Ecke und los geht’s zur Fähre 😎
Keine Viertelstunde später betreten wir auf der westlichen Inselseite die kleinste Hauptstadt des Mittelmeerraums. Die Malteser nennen die im 16. Jahrhundert von dem römisch-katholischen Johanniterorden gegründete Stadt „Il-Belt“.
Nach einer kleinen Stärkung erkunden wir die Stadt. Wir laufen kreuz und quer, mal nach rechts, mal nach links und erfreuen uns an den tollen Fassaden und kleinen schnuckeligen Gassen. Unsere Augen können sich gar nicht satt sehen 🙂🙃
Ab und an kreuzen wir die Fußgängerzone, die sogenannte „Triq Ir-Repubblika“, spazieren vorbei am Casa Rocca Piccola. Den Palast bewohnt nach wie vor eine adelige Familie, aber wir sind mal wieder zu spät dran für einen Besuch. Genauso wie für den Großmeisterpalast oder die St. John’s Co-Cathedral, eine der bedeutendsten Kirchen der Stadt.
So langsam bekommen wir Hunger. Aber vorher besuchen wir noch die Barrakka Gardens. Wir genießen kurz die großartige Aussicht über den Hafen, die Befestigungsanlagen und blicken hinüber zu den historischen „Three Cities“ 😲
Ihr werdet es kaum glauben, aber eine Tour durch die „Saluting Battery“ beinhaltet jeden Tag um 12 und 16 Uhr den Abschuss von Salutkanonen, die Geschütze sind mehrere Jahrhunderte alt. Früher erinnerte das die Bewohner an verschiedene Feiertage und auch die Mittagszeit. Schließlich hatte ja noch nicht jeder eine Uhr 🧐
Wir nutzen noch eine der wenigen Wolkenlücken um das Parlamentsgebäude zu fotografieren und werfen einen Blick auf das imposante Stadttor. Das City Gate kennzeichnet den Eingang zur Altstadt, wir werden es später passieren, denn dahinter befindet sich der Busbahnhof, wo es zurück nach Sliema geht.
Wir genießen unseren letzten gemeinsamen Abend bei einer maltesischen Platte bestehend aus einer Schale Oliven, etwas Gbejniet, dem heimischer Schafskäse von der Insel Gozo, und Zalzett, eine Art maltesische Salami mit Koriandergeschmack. Dazu gibt es noch Galletti, maltesische Cracker und etwas Bigilla, eine Weißbohnenpaste, sowie Ftira, das maltesische Brot, welches mit einer Tomatenpaste und Olivenöl serviert wird 😋
Im Anschluss bestellen wir Kaninchen, das Nationalgericht der Insel. Es kommt geschmort mit Unmengen von Knoblauch und die Portion ist riesig. Wir lassen uns die Reste einpacken – die nächsten Tage gibt es Pulled Rabbit Pasta ☺️
Es ist ein schöner Abend, es war ein schöner Kurztrip zusammen mit Mark. Morgen fliegt er nach Hause und lässt mich allein, allein 🤗