Was gibt es besseres, als mit den Füßen im Sand zu sitzen und die ersten Tage in Holland Revue passieren zu lassen?
Für mich nichts! Für Mark sich im Wasser auszutoben 😅 Aber fangen wir mal von vorne an. Von Bremen aus starteten wir in Richtung Emden und erreichen gute 4 Stunden später Holland. Keine Bange, ich verhalte mich politisch korrekt, denn das unser Urlaubsziel liegt tatsächlich in der Provinz Nord-Holland.
Warum ich das betone? Weil viele - einschließlich der Holländer selbst - seit Jahren Holland als Synonym für das gesamte Land gebrauchen. Damit ist seit Beginn des Jahres nun offiziell Schluss. Einmal bitte aus dem Sprachgebrauch streichen und an die Niederlande gewöhnen, denn das Land besteht aus insgesamt zwölf Provinzen, darunter eben auch Nord- und Süd-Holland. Wer mehr dazu wissen möchte, liest am besten den Artikel vom NDR 👍
Auf dem Weg stoppen wir in dem kleinen Fischerdörfchen Urk und beginnen unseren Urlaub mit einer ordentlichen Portion Kibbeling mit Remouladensauce und salzigen Pommes sowie zwei Heringen mit frischen Zwiebeln. Oh, wie haben wir uns darauf gefreut. Wenn dieses niederländische Fischgericht frisch zubereitet ist, ist es einfach ein Gedicht 😋
Wir schlendern durchs Örtchen und genießen die erste Meeresluft - naja, im Grunde nicht wirklich, denn das IJsselmeer ist nur ein Süßwassersee. Zwar ein großer, aber ohne Zugang zur Nordsee 🤔 Er entstand erst 1932, als die Niederländer einen 29 Kilometer langen und 90 Meter breiten Deich bauten.
Die älteste und kleinste Gemeinde in der niederländischen Provinz Flevoland ist echt schnuckelig und für die Menschen hier ist die Fischerei immer noch ein der wichtigsten Einnahmequellen. Kein Wunder also, dass der Fisch so frisch schmeckte 🙏
Die letzte Stunde vergeht dann wie im Flug und wir erreichen Landsmeer. Genauer gesagt De Molshoop - unsere Unterkunft für die nächsten 7 Tage. Hausherr Gert-Jan zeigt uns alles und gibt uns noch Tipps, was es so zu sehen gibt. Wir stürmen erstmal den Supermarkt und decken uns mit dem Wichtigsten ein: Stroopwafels und Stroopkoeken 🤣
Da das Wetter noch nicht so ganz mitspielt, verzichten wir auf den Abendspaziergang und machen es uns auf dem Sofa gemütlich. Hier lässt es sich definitiv aushalten 🙃🙂
Am nächsten Morgen weckt uns die Sonne ☀️ Da dazu aber eine steife Brise weht, beschließen wir die Radtour zu verschieben und frühstücken erstmal. Gestärkt machen wir uns auf den Weg nach Zaanse Schands.
Das Freiluftmuseum mit seinen noch intakten Mühlen ist ein Besuchermagnet. Es wurde errichtet, um das historische Erbe dieses ältesten Industriegebiets der Niederlande für die Nachwelt zu erhalten.
Die Gewürzmühle De Huisman, die Sägemühle De Gekroonde Poelenburg, die Farbmühle De Kat und die Sägemühle Het Jonge Schaap sind super gut erhalten. Dazu kommen noch die ein oder andere Öl- und Getreidemühle. Einfach schön 😊
Gemütlich schlendern wir übers Gelände, werfen einen Blick ins Kakaolabor und die Käserei. Alles andere sparen wir uns, denn es sind doch einige Leute unterwegs und Abstand halten entsprechend schwierig - zumindest in den Gebäuden 😕
Geparkt haben wir übrigens in Nähe der Kakaofabrik, dessen Duft uns unentwegt in die Nase steigt. Ganz ehrlich, hier könnte ich nicht wohnen. Das riecht so lecker, dass ich uns am liebsten zur Werksführung anmelden würde 😂 Wobei hier schon ganz süße Häuschen stehen und ein Hausboot nach dem anderen liegt.
Wir fahren weiter Richtung Norden nach De Rijp - frei von Massentourismus eines der schönsten Dörfer Nord-Hollands. Früher lebten hier die Walfänger. Doch die gehören genauso der Vergangenheit an wie die Fischer, die einen Heringsschwarm nach dem anderen aus dem Wasser zogen 🙂
Entlang der Grachten bewundern wir die ansprechend restaurierten Holzfassaden, die unter Denkmalschutz stehen. Ja, hier könnte es uns auch gefallen.
Da uns so langsam ein kleines Hüngerchen überkommt, besuchen wir eines der wenigen geöffneten Restaurants - nein, es war nicht das Einzige 😉
Im „Oudejans“ bestellen wir jeder ein Glas Wein sowie belegte Brote, stilvoll belegte Brote, die super lecker sind. Zum Abschluss gibt es noch einen Cappuccino und 1x Appletaart mit Schlagsahne - das leckerste Stück Apfelkuchen, was ich in den letzten Jahren gegessen habe 😊
Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell die Zeit vergeht. Schwups, ist auch der Nachmittag vorbei und wir brechen Richtung Landsmeer auf. Dort angekommen drehen wir noch eine kleine Runde über die Wiesen. Bis ins Stadtzentrum und zurück sind es rund 6 Kilometer. Begleitet werden wir von nicht ganz so frischer Landluft 😬
Egal, was muss das muss 🙃🙂 Mit einem niederländischen Gin und Tonic trinken wir uns die Luft frei von Gülle. Es hilft, versprochen 😉 Gute Nacht 😴