Ein neuer Tag liegt vor uns und das Wetter sieht ganz gut aus. Nach einem Cappuccino im Bett - Kaffeedrücker und Crema Momenti von Tupperware haben wir natürlich dabei - geht’s zum Eidersperrwerk, dem lebenswichtigen Bollwerk für den Wesselburenerkoog gegen die Sturmflut.
Dort angekommen frühstücken wir erstmal: Fischbrötchen, was sonst 😉
Der Weg dorthin führt an satten, gelben Rapsfelder mit vielen, vielen Windrädern vorbei. Ich weiß, die eine oder der andere schreit jetzt auf, mich faszinieren die Bilder ... Das ist das schöne am Norden, da muss sich der Besuch nicht anmelden, jeder sieht ihn kommen 😃 Was mich aber noch mehr begeistert, sind die Kühe, die schnurgerade auf dem Deich entlang spazieren - mit Ruhe und Gelassenheit, wie es eben ihre Art ist.
Und dann kommen wir noch an einem Hühnermobil vorbei. Da ich Lust auf Egg Benedicts habe, kaufen wir noch frische Eier, natürlich die vom Hühnermobil, nicht die aus Bodenhaltung 🐓 Mark will erzählt mir, dass wir im Land des Weißkohls sind. Ok, jetzt verstehe ich, warum das nicht der erste Hofladen war, der Kartoffeln, Eier und viele, viele Kohlköpfe aus eigener Ernte anbietet 👌
Wir erleben das Eidersperrwerk in Aktion. D.h. wir sehen nicht nur das Ausflugsboot zu den Seehundbänken schleusen, sondern müssen uns auch vor den Küstenseeschwalben und Lachmmöven in acht nehmen, die sich genau hier niedergelassen haben. Sie beschützen ihre Kolonie, indem sie kreischen und den Menschen auf den Kopf hacken, die ihnen zu Nahe kommen - oder eben auch einfach mal so 🙂🙃
Sobald der Weg freigegeben ist, machen wir uns auf die Wanderung rund um den Ringpriel im Katinger Watt. Gute 12 Kilometer liegen vor uns - wunderschön und weit und breit ist niemand in Sicht. Die Route führt mitten durch eines der vielen Naturschutzgebiete. Es zwitschert nicht nur hier und da, sondern um uns herum - herrlich 😊
Vor allem der Kiebitz fühlt sich hier Zuhause, der ab und an mal Besuch vom Seeadler und dem Eisvogel bekommt. Wir sehen weder den einen noch den anderen, dafür wunderschöne Schmetterlinge, Hummeln und Wildbienen - sie lieben es, wie kleine Kinder in den Lupinen herumzutollen ✌️ Nach gut einem Drittel stoßen wir auf die Erlebnisroute. Auf dieser 3,6 Kilometer kurzen Tour erfährt, wer möchte, anhand zahlreicher Stationen viele nützliche Informationen rund um Flora und Fauna im Katinger Watt. Und glaubt Ihr, wir Stadtkinder wussten schon vorher, dass hier auch Säbelschnäbler zu Hause sind 😂
Am Schafsberg vorbei geht es für uns zurück in Richtung Eidersperrwerk. Das ehemalige Watt- und Salzwiesengebiet der Flussmündung der Eider wurde von 1967 bis 1973 aus Hochwasserschutzgründen eingedeicht. Weitflächige Orchideenwiesen finden unter einer naturschonenden Rinderbeweidung ebenso Platz wie neue Salzwiesen vor den Dämmen.
Oh, oh, bisher hatten wir Glück, aber gerade ziehen ganz schön graue Wolken auf. Da nehmen wir besser mal die Füße in die Hand 😳 Es tut echt gut, hier zu sein und der Wind bläst uns so richtig schön den Kopf frei. Spätestens zum Ende der Woche soll das Wetter besser werden - noch Zeit genug für Sonne, Watt und Meer 🙏
Zurück am Eidersperrwerk legen wir einen kleinen Sprint ein bzw. Mark rennt einfach los, denn er hat keine Lust schon wieder eine halbe Stunde auf das Schleusen eines einziges Schiffes zu warten. Wie gut, dass uns Fußgängern ein wenig mehr Zeit zum Passieren eingeräumt wird - die Autos stehen schon wieder Schlange.
Na klar muss soviel Einsatz belohnt werden. Fast 20.000 Schritte und ein 100-Meter-Lauf liegen hinter uns. Nicht weit entfernt wartet schon der Kuchen vom Café Koog auf uns. In der ehemalige Schmiede wurden vor 50 Jahren noch die Pferde der umliegenden Bauernhöfe beschlagen. Heute lädt das Café mit sehr viel Liebe zum Detail, einer tollen Terrasse und großen Wiese mit Strandkörben zum Verweilen ein. Wir lassen den Blick über die Marsch-Landschaft mit unzähligen Schafen und Lämmern schweifen - Entspannung pur 😇
Danach geht’s weiter nach Büsum, wo meine Tante und mein Onkel, Biggi und Paul, auch gerade Urlaub machen. Sie haben schon so oft von der 360 Grad Bar geschwärmt, dass wir jetzt dem Wetter trotzen und einfach hinfahren. Ein Tag ohne Aperol Spritz wäre schließlich ein verlorener Tag 🤣
Wir sitzen windgeschützt und lassen den Abend dort ausklingen. Klönen ein wenig und versuchen unserer Familie glaubhaft zu vermitteln, dass es wirklich purer Zufall ist - ja, das ist es. Schließlich hatten wir auch noch im Burgenland etwas gebucht 😎
Zurück in unserem Häuschen gibt es noch leckere Reste zu essen und dann geht’s auch schon wieder ins Bett - die frische Luft macht ganz schön müde 😴