Ja, ja, das liebe Wetter - ganz schön frisch der Mai. Dazu weht hier oben ein steife Brise. Die hält die Wolken in Bewegung, so dass wir zumindest weitestgehend trocken bleiben. Dennoch, waren die letzten beiden Tage eher etwas für Wanderungen im Landesinneren 👌
Wir schlafen aus, frühstücken und treffen uns dann mit Biggi und Pauli in Lunden, um durch einen Teil der Lundener Niederung zu streifen. Das Gebiet hat eine beeindruckende Entstehungsgeschichte. Sie beginnt mit dem Ende der letzten Eiszeit. Es bildete sich ein Haff, welches durch einen kilometerlangen Dünenzug, einer sogenannten Nehrungskette, vom Meer getrennt war. Mit der Verlagerung der Küste nach Westen entstand mit den Jahrtausenden, genau genommen 3.000 Jahre vor Chr., eine Landschaft aus flachen Seen, Mooren und Bruchwäldern. Das abgeriegelte Haff verlandete mehr und mehr 😢
Und dann kamen ab dem 16. Jahrhundert noch die Menschen ins Spiel. Sie bauten Torf ab und entwässerten einzelne Flächen, um Acker-und Weideland zu gewinnen 😳 Glücklicherweise blieb ein großer Teil als Naturschutzgebiet erhalten, dessen Feuchtgebiete und flache Seen heute unter dem Meeresspiegel liegen. Viele Vögel, wie der Schilfrohrsänger und der Rohrdommel, der Kranich und der Habicht, aber auch der Seeadler fühlen sich hier heimisch 😊
Rund 10 Kilometer liegen vor uns. Der Komoot Wanderweg „Schmale Pfade durch die Natur“ führt durch Moorreste, Wald und Grünland - ein Naturschauspiel, wie es abwechslungsreicher nicht sein kann. Begleitet werden wir von zahlreichem Vogelgezwitscher, einem Reh in der Ferne, Pferden, Ziegen, Schafen und Galloway Rindern ✌️
Ca. 3 Stunden sind wir unterwegs und blickten auf dem Rückweg auch in Richtung St. Annen. Um diesen Ort rankt sich die Geschichte des einflussreichen Dithmarscher Politikers Peter Swyn, der am 14. August 1537 zwischen Lehe und St. Annen ermordet wurde. Sein Grab befindet sich auf dem Geschlechterfriedhof in Lunden, wo Ihr die ganze Geschichte erfahrt oder Ihr lest den Roman „Die Dithmarscher“ von Adolf Bartels 🧐
Zur Belohnung geht’s nach Tönning. Am Historischen Hafen, der bis zum Ende des 19. Jahrhunderts von großer Bedeutung war, gönnen wir uns leckeren Rhabarber-Kuchen - 1x mit Streusel, 1x mit Baiser 😜
Mark kauft sich noch zwei Paar FlipFlops, während wir auf das Ergebnis unseres Corona-Tests warten. Ja, alle 72 Stunden müssen wir unserer Gastgeberin einen aktuellen negativen Test vorlegen. Wir stratzeln ein wenig durch den Bade- und Luftkurort mit knapp 5.000 Einwohnern.
Viel los ist nicht. Nur bei dem Krabben- und Fischhandel Tönning stehen sie Schlange. Wir reihen uns ein, um frische Krabben, Matjes und Fisch zu kaufen. Ihr wisst ja, ich koche auch im Urlaub gerne 🙂🙃
Schwups, ist der nächste Urlaubstag vorbei. Und den nächsten gestalten wir nicht wirklich anders, denn das Wetter bleibt durchwachsen. Kleiner, aber feiner Unterschied: Zum Frühstück gibt es Egg Benedict mit frischen Nordseekrabben - lecker 😋
Wir drehen eine etwas kleinere Wanderung - obwohl knapp 20.000 Schritte sind es auch wieder - durch das Schlichtinger Moor. Eigentlich wollten wir die Komoot Wanderung „Kleine Rast unterm Baum“ bis zur Aussichtsplattform am Mötjensee verlängern, aber das Wetter machte uns ein Strich durch die Rechnung. Geradeso kamen wir noch einigermaßen trocken nach Hause.
Und nun? Wie belohnen wir uns? Wir haben Äpfel, eine Banane, Mehl, Zucker, Milch und Eier ... 🤔 Das schreit nach Eierkuchen, wie die Berliner sagen - von Pfannkuchen reden alle Anderen 🙄 Egal, wie die Dinger heißen, meine Kreation schmeckt köstlich.
Mark liest, ich schreibe Blog, wir spielen Linja und schauen etwas fern. Zum Abendessen gibt es Zweierlei Tortellini - 1x mit dem Rest Gorgonzola vom Markt am Freitag, 1x mit selbstgemachtem Bärlauch-Pesto. Was für ein weiterer entspannter Tag.