Jetzt heißt es gut frühstücken, denn es wird sportlich. Wir machen uns auf dem Weg nach Getnö Gård.
Die Halbinsel am Rande des Nationalparks Åsnen ist 1320 das erste Mal schriftlich erwähnt worden. Das Gut gehörte einem Ritter, der es dem Bischof in Växjö überlassen musste und er zum Tode verurteilt wurde. Experten gehen sogar davon aus, dass schon in der Steinzeit Menschen auf Getnö Gård gelebt haben.
Oh nein, haben die etwa geschlossen 😢 Puh, doch nicht. Das Schild im Fenster mit „Sorry, we are closed“ ist nur Deko. Auch dieser nette Herr spricht Deutsch, wie so einige hier in Südschweden.
Wir mieten ein Kanu. Lassen uns noch eine paar Tipps zur Tour geben und los geht’s.
Das Wetter ist perfekt. Es ist leicht bewölkt, dennoch scheint die Sonne ... und es ist fast windstill 👌 Wir Paddeln auf den Åsnen hinaus, immer entlang der Küste, die Halbinsel immer im Blick - wunderbar.
Trotz Karte müssen wir uns ab und an mit Hilfe von maps.me orientieren, denn die Buchten und Inseln sind von so viel Schilf umgeben, dass wir nicht wirklich sehen, was was ist 🙃🙂
Wir finden den richtigen Weg. Unser Ziel: einmal um die Halbinsel drumherum. Es ist so schön. Es hat fast was meditatives 🙏 Ab und an lassen wir uns einfach treiben und genießen die unbeschreiblichen Spiegelungen auf dem Wasser 😊
Und plötzlich, an der engsten Durchfahrt entdecken wir das Highlight unserer Tour. Über uns dreht ein Fischadler seine Runden. Mit seinen mächtigen Schwingen hält er aus der Luft nach Fischen Ausschau. Wir beobachten das Naturschauspiel und sind uns bewusst, auch er weiß, dass wir da sind. Dennoch zeigt er uns sein Nest - Faszination pur 🥰 Was sind wir nur für ein paar Glückskinder 🍀
Ja, wir lieben die Natur und ich muss sagen, ich bin total begeistert von Schweden 🇸🇪 Es ist super schön hier 😎 Nach gut 3 Stunden haben wir es geschafft und vermutlich meldet sich morgen der Muskelkater, denn das einseitige Paddeln ist echt ungewohnt ... Aber was soll’s, gut getan hat es dennoch 😊
Und weil die Insel so schön ist, begutachten wir noch den Campingplatz. Ja, der könnte uns gefallen. Denn auch hier entdecken wir eine Fasssauna mit direktem Zugang zum See - genial 😍 Und auch für einen Hund, den wir zwar nicht haben, wäre bestens gesorgt ;-)
Im Anschluss machen wir noch eine kleine Wanderung, schließlich wollen wir uns unseren Schnitt der letzten Wochen von rund 10.000 Schritten halten 😉 Wieder geht es durch den Wald und wieder ist es traumhaft. Eigentlich könntet Ihr denken, die müssen doch langsam genug von Wälder und Seen haben 🤔 Haben wir aber nicht. Denn wie jeder See sind auch die Wälder total unterschiedlich. Unser Weg führt diese Mal durch viel, viel mehr Grün.
Zurück an unserem Ausgangspunkt legen wir noch eine kleine Pause ein. Mark springt ins kühle Nass und ja, auch ich kühle meine von Mückenstichen geplagten Füße ab 😎 So kalt ist der See tatsächlich gar nicht ... Dennoch schaue ich lieber Mark und den Großseetauchern beim Schwimmen zu 😌
Auf dem Rückweg tanken wir noch schnell, denn alles in allem haben wir doch die Tage einige Kilometer zurückgelegt. Ohne Auto wären wir hier echt aufgeschmissen. Den Abend lassen wir mit leckerem Lachs auf Spinatbett und einem tollen Wein aus Tasmanien ausklingen - ja, wie immer lassen wir es uns gut gehen 😊
Und das Beste kommt wie immer zum Schluss: Plötzlich liegt Mark vor Lachen fast unterm Tisch. Warum? Weil ich sagte: „Ich bin fertig, wie ein Lachsbrötchen.“ Das kannte er noch nicht 🤣 Es ist immer wieder schön, wenn wir von einander „lernen“ können, denn den Ausdruck „Figuckchen“ kannte ich vor ihm auch nicht 😅 Na, wisst Ihr, was das bedeutet?