Morgens halb Neun in Schweden: Die Sonne scheint. Da es laut Wettervorhersage später zuziehen soll, kann es für Mark gar nicht schnell genug an den See gehen.
Ich stürze meinen Cappuccino herunter und wir fahren zur Badestelle 😅
Idylle pur, so früh am Morgen. Die Wellen schlagen im Takt ans Ufer, die Vögel singen ein Morgenlied und ab und an kreischt eine Möwe. Ich liege im Gras und lausche der Natur - wunderschön 😊 Nur ein paar Kühe und wir.
Ganz ehrlich, wer nichts mit Natur anfangen kann, ist in Schweden falsch - zumindest jenseits von Stockholm & Co. Wir verbrachten auch den gestrigen Tag komplett draußen.
Wie immer bekam ich einen Cappuccino ans Bett gebracht - und auch wenn das öfter der Fall ist, freue ich mich sehr darüber 🥰 Die Zimtschnecken aus der Bäckerei in Urshult sind leider alle. Zeit, Nachschub zu besorgen.
Kurzer Stopp als in Urshult, bevor wir zu Amys Kafé fahren, um dort zu frühstücken - ein Brot mit Köttbullar und Rote-Bete-Salat sowie ein Toast mit Krabben und Ei - lecker 😋
Mark nutzt die Sonnenstrahlen und geht baden, während ich die Bilder für unseren Blog hochlade - WLAN sei Dank.
Gestärkt begeben wir uns auf den nächsten Wanderweg im Åsnen Nationalpark. Dank der Schilder am Wegesrand wissen wir nun, das die Äste von Buchen waagerecht wachsen und das Blättermosaik die Sonnenstrahlen abschirmt. Das ist der Grund dafür, dass unter Buchen weder Farne, Blaubeeren oder Moos wachsen 🧐
Wir entdecken wunderschöne Baumpilze, eine Mistkäferkolonie, Kiefern mit beeindruckenden Mustern in der Rinde, mit Moos überzogene Steine und zarte Blaubeerblüten. „Auge sei wachsam“ lautet unser Motto 👀
Zwischendurch erhaschen wir immer wieder einen Blick auf die Weite der Seen - was gibt es Schöneres? Für uns derzeit nichts 😊
Doch! Die Aussicht auf einen köstlichen Blaubeer und Rhabarber Crumble mit frischer Sahne 😋 Dazu ein Cappuccino und für Zuhause noch ein Glas Blaubeermarmelade - alles natürlich von Amys Kafé.
Kleiner Tipp: Wer es eilig oder keine Lust auf Smalltalk hat, kann im Büdchen nebenan das leckere Gebäck per Selbstbedienung erwerben. Auch hier dient eine alte Milchkanne als Kasse. Es lohnt sich, immer ein paar kleine Scheine oder Münzen dabei zu haben 🥰
Wir drehen noch eine Runde durch das Naturschutzgebiet Lunnabacken. Hier gibt es neben alten Apfelbäumen auch noch ein kleines Heimatmuseum. Die Häuser stammen aus der Gegend rund um Urshult und wurden dem Heimatverein von verschiedenen Leuten gespendet. Alljährlich finden hier auch verschiedene Veranstaltungen statt, aber dafür sind wir etwas zu früh im Jahr da 🙃🙂
Auf dem Rückweg kaufen wir noch neue Kartoffeln und eine Flasche frischen Apfelmost sowie Rostbeef, nicht vom Rind, sondern vom Elch. Diese werden in Schweden regelmäßig gejagt, um die Balance zu halten, wie uns der Besitzer vom Elchpark erklärt.
Stattliche Tiere sind das - obwohl in Natur sind sie kleiner, als ich immer dachte. Sie sind eher hochgewachsen und recht schlank, wunderschön 😊 Wir begegnen Ihnen leider nicht in freier Natur, wie dem Rehkitz, was plötzlich ganz verängstigt am Straßenrand hockt.
Um Elche zu sehen, besuchen wir den Elchpark. Ideal bei dem Wetter und Jan, der Besitzer, erzählt uns voller Stolz von ihnen, während er sie füttert.
Der Papa ist 12 Jahre alt. Seine Tochter gerade mal drei und der Sohnemann ist auch schon 10. Die Mama ist im Frühjahr verstorben 😢 Bis zu 20 Jahren können sie alt werden und im Grunde sind sie sehr zahm. Sie mögen nur keine Wölfe, Bären und Kameras. Letzteres, weil irgendwelche Doofis sie wohl öfter mit Blitz fotografiert haben ...
Insgesamt leben über 300.000 Elche in Schweden 🇸🇪 Nördlich von Stockholm zudem 3.000 Bären und rund 350 Wölfe. Jan beherbergt neben Elchen noch eine Rotwild-Familie 🦌 und Lamas 🦙
Seine Oma hat ihn auf die Idee mit dem Park gebracht, denn früher lebte wohl eine wilde Elch-Familie auf dem Areal und immer wenn er zu Besuch kam, besuchte er diese als erstes, so wie es heute noch seine Kinder und Enkelkinder tun 😊
Das war dann auch schon unser letzter Tag in Schweden. Morgen heißt es ab nach Hause und in Quarantäne. Denn da in Schweden jetzt auch Menschen mit leichten bzw. gar keine Symptome getestet werden, ist die Anzahl der Infizierten wieder gestiegen - kein Wunder. Wir sind gespannt, wann das endlich in Deutschland möglich sein wird.
Egal, auch daraus machen wir das Beste. Wir decken uns vor Abfahrt der Fähre einfach ordentlich mit Fisch und frischen Lebensmitteln ein, dann werden wir schon nicht verhungern 😅 Es kann jeder seine Meinung haben, aber ganz ehrlich, wir hatten die letzten 10 Tage hier in Schweden weniger Kontakte als Zuhause 🙄
Wir sind froh, hier gewesen zu sein und wer weiß, wann wir wiederkommen. Sollte uns Corona noch länger im Griff haben, vielleicht schon bald. Dann allerdings mit direktem Zugang zum See 😃