Bis auf eine Tour im Ecocentro Danaus, einem weiteren geschützten Naturreservat, haben wir nichts vor.
Wir starten entspannt in den Tag, der immer noch viel zu früh beginnt. Ab immerhin haben wir schon mal bis nach 6 Uhr geschlafen 🤣
Um 7 Uhr schießen wir die ersten Fotos. Was für ein Glück, dass Leo, der Inhaber des Cabañas del Rio, ein begeisterter Naturliebhaber ist. Direkt beim Frühstück können seine Gäste freche Squirrels 🐿️, majestätische Tukane und farbenfrohe Papageien 🦜 an der Futterstation beobachten.
Überhaupt ist die Unterkunft toll 😊 Leo und seine Frau sind total sympathisch. Sie versuchen den Gästen jeden Wunsch von den Augen abzulesen.
Wir frühstücken zwar nicht, sind aber dennoch mittendrin anstatt nur dabei. Die Squirrels mit ihrem buschigen Schwanz und dem rotbraunen Bauch sind so verfressen. Sie versuchen, die ein oder andere Banane bei Seite zu schaffen und fallen dabei fast vom Ast 😂
Hoffentlich sind sie gleich satt, denn die Tukane sind super schreckhaft, insbesondere der Schildschnabel-Tukan, auch “Chestnut-mandibled Toucan” genannt 😬 Mit seinem markanten gelben Schnabel ist er der Größte, gefolgt vom Kielschnantschnabel-Tukan. Das ist der mit dem großen, bunten Schnabel, der Nationalvogel von Belize 🇧🇿
Insgesamt gibt es 6 Arten. Sie alle sind Allesfresser und spielen eine wichtige Rolle bei der Verbreitung von Samen im Regenwald. Ihr großer Schnabel hilft ihnen, Früchte von dünnen Ästen zu pflücken und eben Bananenstücke aus der Schale zu picken 😉
Tukane lieben den Regenwald und das feucht-tropische Klima. Je nach Art leben sie in Paaren oder kleinen Gruppen in hohen Baumkronen und nisten in Baumhöhlen. Und was machen sie den ganzen lieben Tag lang? Sie suchen Nahrung, halten einen Plausch mit anderen Tukanen und gönnen sich ein Sonnenbad ☀️
Wir könnten ihnen stundenlang zuschauen, doch es gibt ja noch mehr zu entdecken. Wir schlendern durch den Garten und hoffen die beiden Arten an Pfeilgiftfröschen zu entdecken.
Wir haben Glück 🍀 Wir entdecken beide. Der eine ist gerade mal 1-2 Zentimeter groß und eindeutig an seinem roten Rücken und den blauen Beinen erkennbar. Der andere ist etwas größer und kann sich aufgrund seines auffälligen schwarz-grünen Muster nicht wirklich verstecken.
Das gute ist, so bald wir wissen, wo sie sitzen, können wir sie auch anderen zeigen. Leo geht mit Mark noch auf die Suche nach dem Brüllaffen 🐒, der sich mit seinen tiefen Lauten unverkennbar bemerkbar macht, aber ohne Erfolg.
Dafür entdecken sie eine Vielzahl an Ingwerblüten - eine imposanter als die andere. Stellt Euch vor, in Costa Rica gibt es über 13.000 Pflanzenarten, darunter zahlreiche auffällige Blütenpflanzen wie Helikonien, Orchideen, Hibiskus, Frangipani, Passionsblumen und Bougainvillea 🌸
Zeit, frühstücken zu gehen 😎 Die Inhaberin des Soda Viquez freut sich über unseren erneuten Besuch. Diesmal entscheiden wir uns für das typische Frühstück: Gallo Pinto.
Das herzhafte und sättigende Gericht besteht aus gebratenem Reis und schwarzen Bohnen, die meist vom Abendessen des Vortages übrig geblieben sind. Diese werden mit Gewürzen, Zwiebeln, Paprika sowie frischem Koriander aufgepeppt und mit einer Salsa Lizano gewürzt.
Die leicht pikante, würzige Sauce ist in Costa Rica sehr populär und verleiht dem Gallo Pinto, aber auch anderen Gerichten seinen charakteristischen Geschmack.
Anstatt des Spiegeleis nehmen wir als Beilage Patacones, frittierte grüne Kochbananen und Tortillas. Abgerundet wird das Gallo Pinto noch mit Natilla, einer Art Sauerrahm - einfach köstlich.
Da wir in der Nähe des Lake Arenal sind, gehört auch Fisch zu den Spezialitäten der Region. Das knusprig, gebratene Fischfilet in Avocadosauce ist ein Gedicht. Zusammen mit zwei frischen Salaten einfach perfekt 😋
Natürlich gibt es auch wieder Arroz con Leche und einen Shot Chiliguaro, die Bloody Mary aus Tomatensauce, Chilis, Fanta Orange und Guaro zur Verdauung 🌶️
Wir drehen noch eine kleine Runde durch die Stadtmitte von La Fortuna, die nur bedingt zum Schlendern einlädt. Das Städtchen besteht zum größten Teil aus Restaurants, Cafés und Läden, die irgendwelche Touren anbieten. Na gut, die Kirche ist ganz hübsch anzuschauen 🙃🙂
Das Ecocentro Danaus wurde vor 30 Jahren gegründet und ist nach dem gleichnamigen Schmetterling benannt. Mit den Jahren ist ein 3 Hektar großes Naturreservat entstanden, ein natürlicher Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen 🌱
Das müsst Ihr Euch mal vorstellen, es gibt etwa 930 Vogelarten in Costa Rica 🇨🇷 Die Zahl umfasst sowohl einheimische Arten als auch diverse Zugvögel. Grund ist die große Bandbreite an Ökosystemen wie Regen-, Trocken- und Hochlandwälder, Mangrovensümpfe und Küstengebiete.
Die Fülle an Farben und Gesängen, insbesondere der Singvögel ist wirklich beeindruckend 😊
Zusammen mit einem Guide schlendern wir durch die grünen Pfade des Zentrums, entdecken zwei Faultiere, die mal wieder hoch in den Baumkronen hängen, sowie viele Schmetterlinge.
Zu den größten und spektakulärsten Arten gehören mit einer Spannweite von bis zu 20 Zentimeter der Blaue Morphofalter und mit einer Spannweite von 13 bis 16 Zentimetern der Eulenfalter. Entsprechend groß sind auch die Raupen 🐛
Wusstet Ihr, dass jede Schmetterlingsraupe andere Blätter bevorzugt und dass die Metamorphose des Eulenfalters 3 Monate dauert? Wieder was gelernt 🧐
Der frisch geschlüpfte Schmetterling pumpt Flüssigkeit in seine Flügel, um sie zu entfalten und ist nach wenigen Stunden flugbereit. Seine Lebensdauer beträgt dann gerade mal 2 bis 4 Wochen 🥺
Vorausgesetzt, er schafft es, mit seinen auffälligen „Augenflecken“, die an eine Eule erinnern, Raubtiere wie Vögel abzuschrecken.
Unser Guide hält für uns nach einem Rotaugenlaubfrosch Ausschau. Der bekannteste Frosch Costa Ricas hat leuchtend rote Augen und einen grünen Körper. Er ist zwar nachtaktiv, schläft aber tagsüber gut getarnt an satt grünen Blättern.
Nichts zu sehen, dafür entdecken wir im Teich Kaimane 🐊 Ein Baby und vermutlich seine Mama. Sie genießen die Sonne. Ups, jetzt ist das Kleine ins Wasser geplumst 🤣 Beobachtet wird das ganze Spektakel von eitlen Kahnschnabelreihern, die in den Bäumen am Ufer sitzen. Ihr markantes Markenzeichen ist die schwarz gefärbte Federhaube.
Alles in allem haben wir uns für 50 US-Dollar pro Person ein wenig mehr von der Tour erhofft 🙈 Halt mehr als ein Leguan, der sich regungslos hoch im Baum hinter Blättern versteckt. Ein Brüllaffe oder ein Ameisenbär wären toll gewesen.
Aber so ist das mit der Natur, sie ist nicht planbar - und das ist schlussendlich auch gut so ☺️
Plötzlich kreuzt noch ein Agutis unseren Weg. Wir erkennen den super scheuen Nager an seinem kurz geschorenen Fell und den kleinen Ohren. Leider ist er zu schnell für die Kamera. Wir erkennen gerade noch, dass er irgendwelche Früchte trägt 🤭
Und dann passiert das, was wir die ganze Zeit gehofft haben. Wir sehen noch ein Faultier. Diesmal nicht weit oben in den Baumwipfeln, nein, es ist neugierig und kommt runter 🦥
Muss es etwa mal? Ihr lacht, aber die Frage ist berechtigt. Nur 1x pro Woche verlassen Faultiere die Bäume, um Pipi zu machen oder ein größeres Geschäft zu erledigen.
Dieser seltene Besuch hat einen Grund. Es ist der gefährlichste Moment im Leben eines Faultiers. Denn Raubtiere wie Jaguare oder Greifvögel haben Faultiere am Boden zum Fressen gern 😢
Dieses kleine Dreifingerfaultier ist einfach zum Knutschen 🥰 Langsam und gemächlich bewegt es sich durch die dichten Blätter. Ich kann sogar Fotos mit dem iPhone machen, so nah ist es.
Faultiere sind Einzelgänger, die nur während der Paarungszeit Kontakt suchen. Das Zweifingerfaultier ist mit 6 bis 8 Kilogramm etwas größer und schwerer als das Dreifingerfaultier. Übrigens geht es bei der Unterscheidung um die Finger an den Vorderpfoten, an den Hinterpfoten haben alle Faultiere 3 Zehen.
Glückselig kehren wir zurück in unsere Unterkunft, wo ich uns erstmal einen Drink zubereite. Früher hatte ich immer eine French Press und den Crema Momenti von Tupperware dabei. In diesem Urlaub ist es der UrbanMax.
Damit lassen sich aus frischen Papayas, Mangos 🥭, Bananen 🍌 und Ananas 🍍 super Frescos de Frutas zubereiten. Ich veredle den Smoothie aus frischer Ananas mit etwas Rum, fertig ist der Drink🍹
Rum ist in Costa Rica sehr beliebt und wird häufig in Cocktails wie dem Cuba Libre oder als „Sip“ pur genossen. Der bekannteste ist der Ron Centenario. Er hat eine ausgewogene Süße und ein sehr mildes Aroma.
Wir haben auch schon den Cacique probiert, war aber nicht so unserer. Ganz im Gegensatz zum Flor de Caña aus Nicaragua 🇳🇮 Er zählt zu den besten Rums Zentralamerikas, ist mit einer leichten Karamellnote etwas komplexer im Aroma und auch bei den Ticos sehr beliebt.
Ob wir einen davon mir nach Hause nehmen, entscheiden wir am Ende. Bis dahin genießen wir beide erst einmal zusammen mit frischen Empanadas und einem knackigen Salat 😜
Ich muss jetzt noch etwas am Wetter arbeiten, denn in Monteverde regnet es noch sehr viel. Daher gute Nacht und bis die Tage 😴
