Sehen wir endlich die prächtigen Roten Aras im Wild Macaw Reserve Islita?

Noch immer beseelt von der Arribada der Olive-Bastardschildkröten klingelt der Wecker um 6 Uhr. Wir machen uns auf den Weg zur Auffangstation für Scarlet Macaws, die sogenannten Roten Aras, wo um 7:30 Uhr eine Fütterung stattfindet.

Diese majestätischen Vögel sind in Costa Rica gefährdet und das Wild Macaw Reserve Islita setzt sich dafür ein, sie wieder in die Wildnis zu entlassen 👌

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Wie es aussieht, sind wir die einzigen Besucher. Auch nicht schlecht, so haben wir die beiden ersten Aras ganz für uns allein. Aber an Futter sind sie nicht wirklich interessiert. Unser Guide, dessen Namen ich leider vergessen habe, vermutet, sie sind wild und zufällig hier 🙃🙂

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Nicht schlimm, es ist einfach toll, diese faszinierenden Vögel die Aras aus nächster Nähe zu sehen und mehr über die Arbeit der Station zu erfahren 💬

Das Wild Macaw Reserve wurde 2011 mit dem Ziel gegründet, die farbenprächtigen Aras, die vor allem durch illegalen Handel gefährdet sind 💔 rund um Islita wieder anzusiedeln. Recht schnell stellte sich heraus, der Lebensraum ist perfekt, viel unberührte Natur, meterhohe Bäume und ausreichend Futter. 

So hat die Station in den vergangenen Jahren nicht nur Aras aufgezogen, sondern auch in speziellen künstlichen Nistkästen, die optimal auf die Bedürfnisse der Aras abgestimmt sind, für Nachwuchs gesorgt 🥚

Die Aufzucht der Jungtiere ist aufwendig, da Aras viel Zeit in die Pflege investieren. Die Jungtiere verbringen etwa 12 bis 14 Wochen im Nest, bevor sie flügge werden, und bleiben auch danach oft noch mehrere Monate in der Nähe ihrer Eltern 🦜

Besonders stolz berichtet uns unser Guide, dass sich die Aras mit der Zeit auch eigene Nistplätze gesucht haben. Sie bevorzugen wie auch die Tukane natürliche Höhlen in alten Bäumen 🌳

Neben Roten Aras leben hier auch Grüne Aras, eine ebenfalls bedrohte Art, die durch die Arbeit der Station eine zweite Chance bekommt. Ihr natürlicher Lebensraum ist die Karbikküste. Was tun sie dann an der Pazifikküste? 

Auch sie werden auf das Leben in freier Wildbahn vorbereitet, indem sie Futter bestehend aus Obst, Nüssen und Samen bekommen. Sie sollen lernen, welche Sorten ihren Ernährungsbedürfnissen entsprechen, und wie sie zum Beispiel bestimmte Nüssen und Samen knacken 🌰 

Apropos Füttern: Deswegen sind wir da, um die beeindruckenden Vögel aus nächster Nähe zu beobachten, aber wo bleiben die Aras, die am Tag etwa 10 % ihres Körpergewichts zu sich nehmen? Haben sie schon ausreichend Nahrung gefunden? Im Wild Macaw Reserve bekommen sie nämlich nur einen kleinen Snack, denn sie sollen ja nicht wegen des Futters wiederkommen 🙃🙂

Etwas verspätet, kommen dann doch drei neugierige Aras, die zur Auffangstation gehören und wir können uns an ihren lebhaften Farben und ihrem imposantes Verhalten bewundern. 

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Sie sind wirklich faszinierend. Wusstet Ihr, dass sie täglich Strecken von bis zu 40 Kilometern zurücklegen, um nach Nahrung und geeigneten Schlafplätzen zu suchen?

Die Überwachung der Aras erfolgt mit einem Netz aus Kameras, regelmäßigen Vor-Ort-Besuchen und der Unterstützung lokaler Helfer. Sie sammeln Daten, verfolgen die Entwicklung der Population und minimieren so Risiken, insbesondere den illegalen Handel 🎥

Während wir das alles erfahren, erwachen auch die Brüllaffen über uns und kommen etwas näher. Sie haben kein Interesse an den Aras, sie ernähren sich rein pflanzlich 😉 Mark ist froh, dass große Objektiv im Anschlag zu haben. Endlich gute Fotos …

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Nach dem Besuch in der Auffangstation packen und frühstücken wir erstmal. Zudem schicken wir noch ein paar Weihnachtsgrüße nach Hause, denn dort ist bald Bescherung.

Wir haben noch etwas Zeit und müssen erstmal fürs Weihnachtsmenü einkaufen 🛒 Was brauchen wir? Gemüse haben wir schon … Limetten, Kokosmilch, Öl, Gewürz, Kräuter, Wein und dann fehlt natürlich nur noch der Star: Thunfisch, von Fischhändler vor Ort - frischer geht’s nicht 🐟

Gut eingetuppert, gekühlt durch die tiefgefroren Garnelen 🍤, wir kochen schließlich 2 Tage, schnell noch bei Sweeties by Celia vorbei, unseren Kuchen 🍰 abholen. 

Und dann haben wir den größten Schutzengel auf Erden: Wir wollen gerade vom Parkplatz fahren, da klopft jemand an unsere Scheibe und fragt, ob wir ein Handy vermissen. Tatsächlich ist es Mark aus der Hose gerutscht und zum Glück ist er nur leicht darüber gerollt 🙈 - es funktioniert noch 😮‍💨

Nach diesem kleinen Schock geht’s weiter nach Ostional. Ja, da waren wir schon mal 😂 Aber im Nachbarort San Juanillo bleiben wir länger. Dort angekommen, beziehen wir unser kleines Chalet mit Terrasse und Blick auf den Garten und den Pool. 

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Wir genießen noch einen wunderschönen Sonnenuntergang am Playa Cocal, bevor ich mich ans Kochen mache.

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Mark bereitet alles fürs Dinner am Pool vor. Und nun, möchte ich Euch gar nicht länger auf die Folter spannen, das ist unsere Weihnachtsmenü:

Aperitiv: Petit Punsch - Rum auf Limette und Vollrohrzucker
1. Gang: Ceviche aus Thunfisch an Pumpernickel, Mango und Avocado
2. Gang: Thunfisch und Garnelen an Bananen-Kürbis Püree mit Pumpernickel Crunch sowie Bananen- und Kürbis-Chips
3. Gang: New York Cheesecake mit Maracuja

Dazu ein Chardonnay aus Chile 🇨🇱 Uns läuft das Wasser im Mund zusammen, Euch auch?

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Wir sind ganz allein. Die anderen Gäste scheinen in einem der 3 umliegenden Hotels  einen Tisch reserviert zu haben. Wir lassen den Abend am Pool ausklingen, wo wir der einen oder anderen Riesenheuschrecke das Leben retten und hoffen, dass die Kröte sie nicht erwischt 😳 Frohe Weihnachten aus Costa Rica 🎄

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Auch am nächsten Tag sind wir einfach nur faul. Wir schlafen so lange es geht - gar nicht so einfach bei den harten Kissen. Wir lesen, plantschen im Pool, schauen einen Film, sortieren Fotos aus und erfreuen uns an zahlreichen Tieren, die uns besuchen. Neben den Riesenheuschrecken fasziniert uns vor allem eine Schlange 🐍 , die unser Geländer streift. 

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Da es etwas bewölkt ist, lohnt es sich auch nicht, die 2,7 Kilometer zum Strand und zurück zu laufen 🥾 Wir schwitzen dennoch bei jeder Bewegung, die tropischen Temperaturen und die hohe Luftfeuchtigkeit tun alles dafür.

Natürlich sind wir gut versorgt. Zum Frühstück gibt es frisches Obst und die Reste von gestern. Jetzt weiß ich, wie die Bananen- und Kürbischips noch besser werden 🤣 Zwischendurch den Truffle Cake  und am Abend zaubere ich neben einem Cocktail noch Garnelen auf Spaghetti in Kokosmilch. 

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Tja, irgendwas davon war zu viel oder es lag an der Hitze, auf jeden Fall dreht sich mir in der Nacht einmal der Magen um. Keine Sorge, alle weiteren Details lassen wir mal außen vor 🙈

Drückt mir die Daumen, dass es eine Eintagsfliege war 🙏