Der Río Celeste, ein türkisfarbenes Paradies mitten im Regenwald wartet auf uns. 

Nach den entspannten und beeindruckenden Tagen an den Stränden der Pazifikküste tauchen wir wieder völlig ab in die Natur. Direkt für 8 Uhr haben wir Tickets für den Nationalpark Volcán Tenorio gebucht, um zum Río Celeste zu wandern 🥾 

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Begrüßt werde ich an diesem Morgen mit den Worten: „Das Duzend ist voll“, womit mein Mann stolz zum Ausdruck bringt, dass wir schon 12 Jahre verheiratet sind. Ja, wir haben heute Hochzeitstag ❤️

Es ist toll wieder im Regenwald zu sein und noch einmal die Flora und Fauna entlang des 2 Kilometer langen Weges zum Wasserfall zu bestaunen. Es gibt Menschen, die hetzen einfach durch, ohne die Natur wirklich wahrzunehmen 🙈

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Zu schade, denn die Bäume sind mit Bromelien und Orchideen bestückt. Hier und da blüht eine der exotische Pflanzen, aber auch die zarten neuen Triebe auf Moosen und Flechten haben es verdient, dass wir ihnen Beachtung schenken 🙏

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Klar, der Weg ist anstrengend, nicht unbedingt wegen der Länge oder der Höhe, eher wegen der tropischen Temperaturen. Insbesondere die 200 Stufen hinunter zum Wasserfall bescheren uns den ersten Schweißausbruch des Tages 🥵

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Warum tun wir das überhaupt? Der etwa 14 Kilometer lange Río Celeste ist berühmt für seine intensive Farbe und natürlich wollen wir hautnah erleben, wie die türkis-blau-grünen Wassermassen spektakulär in die Tiefe stürzen – ein wahrhaft magischer Anblick 😎

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Wir steigen die 200 Stufen wieder hinauf und entdecken mit Hilfe eines geschulten Auges - nicht unseres - eine Eyelash Viper, auf Deutsch: Lanzenotter. Im Gegensatz zur Grünen Peitschennatter, die wir in San Juanillo gesehen haben, ist diese giftig 🐍

Dennoch beeindruckt diese relativ kleine Grubenotter durch ihre auffälligen Farbmuster und die schuppenartigen „Wimpern“ über ihren Augen, die ihr nicht nur ihren Namen verleihen, sondern als Tarnung dienen 🫣

Die Lanzenotter ist für ihre Ruhe bekannt und hängt oft stundenlang bewegungslos auf einem Ast. Doch Vorsicht: Fühlt sie sich bedroht oder wittert sie Beute ist sie ein blitzschneller Jäger und reagiert überraschend. Sie kann nämlich „springen“ 😱

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Weiter führt der Weg zur Quelle des Flusses, deren intensive Farben und friedliche Umgebung uns innehalten lassen. Unterwegs werfen wir einen Blick in die Ferne, wo die Vulkane Tenorio und Montezuma 🌋 in die Höhe ragen. 

Der eine mit über 1.900, der andere mit knapp über 1.500 Metern. Was für ein Glück, dass gerade in diesem Moment die Sonne surch die Wolkendecke bricht. 

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Schließlich erreichen wir nach etwa 3,5 Kilometern den Zusammenfluss der beiden Flüsse Río Buenavista und Río Roble, wo das Geheimnis der Farbgebung des Río Celeste sichtbar wird 😲

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Das Naturwunder entsteht durch eine chemische Reaktion, genauer gesagt dadurch, dass Mineralien sowie Aluminiumhydroxid-Partikel den pH-Wert des Wassers beeinflussen  und das Licht so gebrochen wird, dass besonders die blauen Wellenlängen reflektiert werden 👌

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Die Schweißperlen und Anstrengungen der Wanderung sind spätestens hier vergessen, was für ein faszinierendes optisches Phänomen. Der Nationalpark Volcán Tenorio ist absolut sehenswert. Unser Tipp: Nehmt ausreichend Wasser und gute Wanderschuhe mit – der Weg ist schweißtreibend, aber es lohnt sich!

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Wie so oft stellen wir fest, dass es sich gelohnt hat, so früh aufzustehen. Der Trail ist nicht wirklich breit und gleicht zunehmend einer zweispurigen Ameisenstraße, die in unterschiedliche Richtungen führt 🤣

Neben der Lanzenotter, die immer noch an Ort und Stelle verharrt, entdecken wir noch einen Frosch, der im Ast hängt, einen besonders anschaulichen Käfer und eine weitere wunderschöne Grüne Peitschennatter, die sich elegant über ein Farnblatt schlängelt 🌿

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Ihr Kopf ragt in die Höhe, nur deshalb sehen wir sie überhaupt. Sie ist eine Meisterin der Tarnung. Ihr leuchtend grüner, bis zu 2 Meter schlanker Körper hilft ihr, sich nahezu unsichtbar in den Baumkronen und Sträuchern des Regenwaldes zu bewegen und geschickt Beutetiere wie Frösche, Eidechsen und kleine Vögel zu jagen 😕

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Was für ein Anblick! Nur schwer können wir uns losreißen, aber es wird Zeit. Schließlich möchte Mark noch im Río Celeste baden und so langsam kommt ein kleines Hüngerchen auf 🙃🙂  

Wir lassen das Auto auf dem bewachten Parkplatz stehen und laufen die 1,3 Kilometer zur Badestelle, die direkt an einer Brücke liegt, an der Straße entlang. Nicht schön, schont aber die Umwelt und den Geldbeutel 😊

Das Wasser ist kälter als erwartet, da es sich trotz der Vulkane in der Nähe nicht um heiße Quellen handelt. Das hält Mark natürlich nicht ab. Aber zuerst genießen wir die Teilchen, die wir gestern auf dem Weg in einer Bäckerei gekauft haben 😋

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Nach der kleinen Stärkung und Abkühlung stoßen wir erstmal im Restaurant Tapirus Paradise gemütlich mit einem Cocktail 🍹 auf unseren Hochzeitstag an und teilen uns noch einen Salat mit Palmenherzen und Avocado. 

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Es bekommt von uns eine klare Empfehlung. Nicht nur, dass es zu den Cocktails sogar kleine Foccacia gibt, es ist super gepflegt und ein Paradies für Tukane und andere Vögel. Als andere rund um den Eingang zum Nationalpark Volcán Tenorio machte keinen guten Eindruck 🤫

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Wir satteln die Pferde … Nein, wir nehmen das Auto und starten in Richtung unserer vorletzten Unterkunft. Ja, so langsam brechen wirklich die letzten Tage an. Auweia, meint Waze das wirklich ernst. Wir haben zwar einen 4x4, aber die Straße, der Weg wird immer matschiger, da hilft auch irgendwann der Allrad nicht mehr 🤔  

Wir kehren um und nehmen lieber die asphaltierte Straße. Ist auch nicht wirklich länger. Wollte Waze nur nicht wenden? Egal, jetzt passt es. Die neue Strecke führt vorbei an riesigen Ananasfeldern 🍍Das haben wir so noch nicht gesehen. 

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Kein Wunder, neben Kaffee und 🍌 ist Costa Rica einer der weltweit größten Exporteure von Ananas. Die exotischen Früchte wachsen aufgrund des idealen Klimas ganzjährig in den nördlichen Regionen sowie an der Karibikküste. 

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Wir durchqueren keine einzige Stadt, lediglich erscheint mal ein Haus rechts und links. Banken und Supermärkte sind echt rar. Wie gut, dass wir in Tamarindo nochmals Geld geholt haben. Apropos: Die Bank of Costa Rica (BCR) nimmt keine Gebühren und wir konnten immer in Dollar oder Colones abheben. 

Es empfiehlt sich wirklich beides dabei zu haben. Oft akzeptieren die Geschäfte Kreditkarte, aber manchmal funktioniert das Lesegerät nicht oder deren Bank verweigert die Transaktion, dann bezahlt Ihr am besten in der Währung, die angegeben ist. Vermeidet unnötige Umrechnereien von Colones in Dollar und umgekehrt, dabei verliert immer Ihr. Uns ist das Ganze nur 2x passiert in 24 Tagen. Ich denke, damit können wir gut leben und wir nutzen seit der Einführung eine Debitkarte 💳 

Die letzten beiden Tage verbringen wir in Caño Negro, einem der wichtigsten Feuchtgebiete Mittelamerikas. Wir beziehen unser Häuschen im Hotel de Campo und lassen den Abend bei einem Glas Wein 🍷 und einem köstlichen Essen mit Zutaten aus dem eigenen Garten und aus der Region ausklingen. 

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WoW, was für ein schöner Hochzeitstag - ein Tag voller Erinnerungen, die uns keiner nehmen kann 🥰