Wir begeben uns in die Zona Cafetera, in das malerische und lebendige Städtchen Salento. 

Die Fahrt in Richtung Salento dauert mindestens 6 Stunden. Über 325 Kilometer legen wir zurück. Irgendwie wirkt sich die Höhe auf unseren Schlafrythmus aus. Mehr als 6-7 Stunden sind uns nicht vergönnt 🥲

Schlafen wir eben im Bus 😉 Der ist groß genug, dass mehr oder minder jeder ein Reihe für sich hat. 

Rund um Cali, der 3. größten Stadt Kolumbiens, verändert sich die Landschaft. Anstatt Wiesen oder Wälder erstrecken sich rechts und links der Straße kilometerlange Zuckerrohrfelder 🍭 

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Der größte Teil ist in Privatbesitz und wird im Gegensatz zur Panelaherstellung rund um San Agustín maschinell verarbeitet. Hier kommt auch der Rum her 🥃

Blicken wir in der Geschichte zurück, ist Zuckerrohr immer auch mit Ausbeutung und Sklaverei verbunden. Warum? Die Indigos waren so gut wie ausgerottet, also wurden neue Arbeiter gebraucht. Oft kamen sie aus Afrika 😳

Hier ein Dokumentation, aber Achtung, die ist nicht ohne: Der schwarze Holocaust 🎥

Und wer glaubt, dass ist alles lange her, der irrt sich. Haiti 🇭🇹 kämpft heute noch mit den Nachwirkungen der Sklaverei. Sie schafften es zwar auf dem Papier, sich schnell unabhängig zu machen und eigene Rechte durchzusetzen, zahlten dafür aber einen hohen Preis an die Kolonialmächte. 

Und schlussendlich anerkannt wurde die Unabhängigkeit erst in den 60er Jahren vom Vatikanstaat 🇻🇦

Ein kurzer Stopp hier, ein längerer dort - irgendwie vergeht die Zeit, wie im Flug. Mark und Gerd teilen sich mittags eine Portion Albondigas. Ich probiere eine Sancocho, eine herzhafte Suppe mit Kochbananen, Kartoffeln, Yucca und Mais. Sehr lecker trotz der warmen Temperaturen 😋

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Bevor wir Salento erreichen, besuchen wir noch den Botanischen Garten in Quindío. Faszinierend waren in erster Linie die Schmetterlinge, denn der blaue Morpho zeigt sich nicht immer in seiner vollsten Pracht. 

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Es tut mal ganz gut,ein paar Schritte zu laufen und die vielfältige Flora und Fauna ist schon beeindruckend. Dennoch sind wir froh, als wir gehen 18 Uhr endlich in Salento ankommen. 

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Für die letzten 10 Kilometer steigen wir in die typischen Jeeps, die sogenannten Willys um. Sagen wir mal so, bequem mit Beinfreiheit sieht anders aus. Aber so ist das nun mal, wer traditionell reisen möchte, muss manchmal auch auf Komfort verzichten 😉

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Da wir im Vorfeld schon etwas recherchiert haben, haben wir unser nächstens Ziel direkt vor Augen, das Serendipia. Das vegetarische Restaurant ist super schön eingerichtet und das Essen kann sich wirklich sehen lassen 🙏

Ceviche von Champignons mit Avocado und Tomate gefolgt von einem Portobello Burger mit karamellisierten Zwiebeln sowie einer Ajiaco, eigentlich eine beliebte Suppe aus der Region um Bogotá. 

Anstatt des Hühnerfleischs gesellen sich Pilze und Banane zu verschiedenen Kartoffelsorten, einem Maiskolben, Avocado, Koriander und Guascas sowie Sahne, Kapern und Reis. Ich liebe es, die traditionelle Küche zu probieren 👌

Mark gönnt sich noch ein Lavaküchlein mit Coca sowie Maracujasorbet - ein Traum. Auch Heikes Panna Cotta mit Lemongras ist hervorragend 😋 Ich bevorzuge einen Espresso mit einem Aguardiente Amarillo, dem berüchtigtem Anisschnaps.

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Danach stürzen wir uns noch ins Nachtleben, was für ein Flair, was für eine Atmosphäre. In der Bar wird Merengue, Batchata und Salsa getanzt. Und wir sind mitten drin. 

Zusammen mit Gerd probieren wir 3 verschiedene lokale Rums: Zacapa, Parce 8 Anos und Hechicera 🥃

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Wir sind uns einig, die beiden letzteren schmecken am besten, kosten aber auch um die 200.000 COP, d.h. rund 50 Euro die Flasche 💶 

Da wir mal wieder vor dem Wecker wach sind, nutzen wir die Zeit und erkunden Salento. Die farbenfroh bemalten Häuser im Paisa Stil bestechen durch ihre bunten Fassaden, kunstvoll verzierte Fensterläden und traditionelle Ziegeldächer. 

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Paisa leitet sich von Paisano ab und bedeutet auf Spanisch Landsmann. In Kolumbien werden die Bewohner der Region Antioquia als Paisa bezeichnet, die für ihre einzigartige Kultur, Sprache und Traditionen bekannt sind.

Dazu gehören handgewebte Textilien, Keramik und Holzschnitzereien genauso wie die Musikrichtung Vallenato und Cumbia und die Tanzstile Bambuco und dem Carranguero.

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Die Region ist natürlich auch berühmt für ihren Kaffee ☕️, Kakao 🍫 und die markanten Wachspalmen 🌴 Dazu später mehr.