Wir sitzen am Flughafen und warten auf den Rückflug nach Frankfurt 😥 So schnell gehen 2,5 Wochen Kuba vorbei. Uns kommt es viel länger vor, denn wir haben viel erlebt.
Allein die letzten 3 Tage Havanna hatten es in sich - knapp 60.000 Schritte waren es, was in etwa 38 Kilometern entspricht. Und wenn uns jetzt jemand fragt: Habt Ihr alles gesehen? Können wir nur antworten: Wir haben viel gesehen, aber alles bestimmt nicht 🙃🙂
Die längste Strecke war unser Spaziergang zum Platz der Revolution. Querfeldein immer im Zickzack durch die verschiedensten Straßen und Gassen. Vorbei an Häuserfassaden, die jedes Mal einen Zwiespalt auslösen, denn unbewusst stelle ich mir doch die Frage: Wie würde Havanna wohl restauriert aussehen?
Allein diese Deckenhöhe lässt uns schwärmen - 5, 6, 7 Meter und mehr. Die Fantasie setzt automatisch ein. Aber leben in Kuba? Das wäre eine wirkliche Herausforderung, denn die Frage, woher die Menschen hier wissen, wann welcher Laden etwas geliefert bekommen hat, die erschließt sich uns einfach nicht 🤔 Eine WhatsApp-Gruppe werden sie nicht haben, dafür ist das Internet zu schlecht 😉
Wir sehen hier und da Menschentrauben. Und wofür stehen sie an? Für Tomaten aus der Dose und Spielzeug - es ist einfach unvorstellbar ... Die Supermärkte haben oft alle dasselbe. Gut hier gibt es mal die einen, dort mal die anderen Kekse, aber Grundnahrungsmittel entdecken wir eigentlich nie 😕 Dafür gibt es besondere Läden und da ist alles rationiert. Und trotzdem verhungern die Menschen nicht - und die Touristen erst recht nicht: Es gibt zahlreiche Bars und Restaurants und die bieten vom Kaffee über Salate bis hin zu Lobster alles an. Wie geht das?
Angekommen am Platz der Revolution wollen wir das erste Mal tatsächlich ins Museum, aber aus irgendeinem Grund ist es geschlossen. Dann eben nichts mit Geschichte & Co. 😃 Dass Fidel Castro und Ernesto Che Guavara bekannt wie bunte Hunde sind, lässt sich in Kuba nicht leugnen. Der eine hängt in vielen Restaurants, der andere ist an vielen Häuserwänden zu sehen und der Dritte im Bunde, José Marti, steht als Statue auf vielen Plätzen 😎 Am Platz der Revolution wurden ein Zitat von Camilo Cienfuegos und Che auf den Ministerien verewigt. Das Zitat besagt: "Du machst es richtig Fidel" und José Marti thront als 18 Meter hohe Statue über allen.
Der Rückweg führt uns direkt zur Eisdiele Coppelia. Wir brauchen uns nicht anstellen, da wir in CUCs bezahlen wollen, so der Plan. Da die Touristen aber nur in einem vollklimatisierten Raum bedient werden, beschließen wir einfach, uns unter die Einheimischen zu mischen, wir haben ja auch noch CUPs in der Tasche 🙏
Unbeabsichtigt bezahlen wir ungefähr ein Zehntel von dem, was wir als Touri bezahlt hätten. Keine Ahnung, ob es oben mehr Sorten zur Auswahl gegeben hätte - total egal, denn auch die Sorten Honig und Butterkeks sind lecker 😋
Weiter geht’s zum Hotel National, ein sehr beeindruckendes Gebäude. Hier übernachtet nur die Creme de la Creme - wir also nicht 😉 So langsam ist es Zeit für einen Cocktail. Den nehmen wir in der Callejón de Hámel zu uns, einem Straßenzug voller künstlerischer Graffitis.
Zurück in unserer Casa halten wir eine kleine Siesta 😴 Nicht ohne vorher unsere leckeren Essensreste zu vertilgen. Es gibt sozusagen einen Lamm-Shrimps-Burger oder neudeutsch Surf&Turf-Burger 🤣 Am Nachmittag schlendern wir erneut durch die Straßen Havannas. Allein rund um unsere Unterkunft entdecken wir immer wieder Neues 😊
Für unseren Hochzeitstag haben wir uns ein besonders feines Restaurant ausgesucht 🥰 Das Sentidos hat bei maps.me eine 9,6 - für Kuba ein Novum. Wir folgen der Empfehlung der Kellnerin und nehmen die Schweinefilets Solomillo und den Lobster. Dazu einen Havanna Special - mein neuer Lieblingscocktail - und einen Daiquiri Frappé. Und weil die Portionen nicht denen von gestern gleichen, ist noch Platz für ein Dessert: Wir bestellen 1x Crema Limon und 1x Chocolat World sowie für mich einen Café Cortado 😍
Ein schöner Tag neigt sich dem Ende zu und da das Internet an unserem Stammplatz in den Abendstunden nicht so will wie wir, schlendern wir einfach gemütlich nach Hause 😊
Am nächsten Morgen nehmen wir die Fähre zur Christo-Statue auf der anderen Seite der Bucht. Wir haben Glück, so früh am Vormittag ist nur wenig los. Was krass ist, hier standen mal drei Kreuzfahrtterminals ... Heute ist nur noch einer in Takt, die anderen beiden gleichen Ruinen 😢
Die Überfahrt ist ein kurzes Vergnügen. Ein Glück, wir haben einen etwas penetranten Herren an Board. Er will uns irgendwas zeigen, wofür wir nun wirklich niemanden an der Seite brauchen 🙂🙃 Den Weg finden wir ganz allein. Wir müssen nur einige Treppenstufen erklimmen, vorbei an den für Kuba typischen Blattameisen, bevor wir vor einer etwas kleineren Ausführung als der Christo-Statue in Brasilien stehen.
Gegenüber befindet sich auf dem Gelände des Fortaleza de San Carlos de la Cabaña oder kurz „La Cabaña“ der ehemalige Amtssitz sowie die Kommandozentrale von Che Guevara, einem der zentralen Anführer der Revolution neben Fidel Castro und Camilo Cienfuegos. Die zehn Hektar große bastionsartige Festungsanlage schließt direkt an das Castillo de los Tres Reyes del Morro an und gilt als das größte spanische Fort in Amerika. Beides sind beeindruckende Anlagen mit zahlreichen Schutzwällen, Terrassen, Gräben, Zugbrücken, Soldatenunterkünften, Zisternen, Lagerräumen und Unmengen an Kanonen. Die aus Felsen bestehende, dicke Schutzmauer zieht sich auf über 700 m Länge um die gesamte Festung.
Bevor wir uns auf den Rückweg machen, nutzen wir noch das gut funktionierende Internetangebot und befüllen den Blog. Den Nachmittag gestalten wir ganz gemütlich: Wir trinken einen Smoothie, essen ein Eis und halten Siesta. Nach einem weiteren schönen Sonnenuntergang am Malecón verbringen wir im El Dandy, auch eine Bar, die auf maps.me empfohlen wird, uns aber nicht wirklich anspricht 🤷🏻♀️🤷🏽
Auch am Abreisetag selbst haben wir noch ganz viel Zeit. Wir werden erst um 18 Uhr abgeholt, der Flieger startet um 22 Uhr. Und da Montag ist, besuchen wir erst einmal den Markt. Wie immer gibt es Fleisch sowie Obst und Gemüse in Hülle und Fülle.
Und dann machen es wie im Buch „Das große Los: Wie ich bei Günther Jauch eine halbe Million gewann und einfach losfuhr“ von Meike Winnemuth, das wir von Katrin bekommen haben. Wir begeben uns auf einen experimentellen Spaziergang durch Havanna 🙃🙂
D.h. wir suchen uns auf maps.me einen Punkt aus, an dem es angeblich Internet geben soll und laufen im Zickzack dorthin. So entdecken wir viel, viel Neues, vor allem zahlreiche Street Arts 😲 Nur gutes Internet finden wir nicht 😉
Egal, wir wissen ja, wo es klappt. Also genau in die andere Richtung zurück, kurz eingecheckt und dann noch einmal ins ¡al pirata! Es ist und bleibt ein Erlebnis durch Havanna zu schlendern. Und wenn wir den Platz hätten würden wir auch das ein oder andere Bild aus den zahlreichen Souvenirläden kaufen 😍
Unser krönender Abschluss in punkto Essen und Trinken ist eine Pizza und frische Pasta im venami pastas y pizzas in der Avenida Bélgica und danach geht’s noch in eine der zahlreichen Bars mit Happy Hour auf den letzten Cocktail 😎
Ein schöner Urlaub geht zu Ende - und damit auch ein für uns ganz besonderes Jahr. Die Erlebnisse unserer 97-tägigen Auszeit werden wir genauso wenig vergessen, wie den Start mit einem grandiosen Feuerwerk in Sydney und den traumhaften Nationalsparks auf Tassi (für alle nicht Insider: Tasmanien) 🥰 Und dazu noch einem beruflichen Neustart meinerseits - ja, 2019 war ein super aufregendes Jahr mit vielen Highlights. Wir sagen Danke dafür und schauen jetzt mal, was 2020 so bringt 😊
Ps: Die schönsten Fotos von unserem Aufenthalt auf Kuba findet Ihr in unseren Galerien: Westkuba, Cienfuegos, Trinidad, Remedios, Matanzas und Havanna.