Jetzt sind wir gespannt, was Havanna so alles zu bieten hat. Auf dem Weg liegt noch der Aussichtspunkt „Bacunayagua“.
Da die Sonne nicht ideal steht, nutzen wir den kurzen Stop, um noch einmal Oldtimer in Hülle und Fülle zu fotografieren. Es wird ein neues Plakat geben, ähnlich wie das in unserem Gäste-WC zu Hause, wo lauter Türen aus Dublin zu sehen sind 😲
Auch an der Destillerie von Havanna Club fahren wir vorbei. Sie ist monströs und wurde 1878 von José Arechabala gegründet, allerdings nicht bei Havanna, sondern in Cárdenas, etwa 20 Kilometer östlich von der Touristenhochburg Varadero entfernt. Leider sind in keiner der beiden Destillerien Führungen möglich 😥
Wußtest Ihr übrigens, dass auch Bacardí hier seine Anfänge hatte. Don Facundo Barcadí Massó kam als Einwanderer aus Katalonien. In einem Warenlager voller Fledermäusen eröffnete er 1862 an den Docks in Santiago de Cuba seine Rumfabrik. Die Fledermaus ist heute noch Bestandteil der Marke.
Don Facundo Barcadí Massó und José Arechabala waren es, die mit dem qualitativ, hochwertigen Zuckerrohr experimentieren und das „Feuerwasser“, was sich auf dem spanischen Festland die Piraten und Seeleute einverleibten, in einen schmackhaften „Ron Superior“ verwandelten 🥰
Auch in Havanna klappt die Organisation nicht so, wie wir es bis Remedios von Cuba Buddy gewohnt waren. Die Besitzerin des Appartements ist scheinbar einkaufen. Jedenfalls lässt sie auf sich warten 😕 Irgendwann ist unser Zimmer dann doch endlich bezugsfertig, die einzige Frage, die vorerst offen bleibt: Wohnen die beiden dann mit uns hier oder haben wir eine Wohnung für uns? 🧐
Die Antwort vertagen wir und erkunden erst einmal Havanna bzw. gehen in einer auf maps.me mit 9,3 bewerteten Pizzeria etwas essen. Wir entscheiden uns für einen Salat Caprese und Pasta 🍝 Es ist so lecker, dass wir beschließen, am Montag vor unserem Rückflug um 22 Uhr hier noch einmal einzukehren.
Gestärkt machen wir uns auf in Richtung Capitol und Theater, ins Zentrum halt. Wir bevorzugen es zu laufen, um Gegensatz zu den meistens Touristen, die in einem Oldtimer Cabriolet durch die Stadt düsen. Die sind schon echt schick ... 😎
Im Hotel Parque Central genehmigen wir uns auf der Dachterrasse ein Cocktail 🍹 Die Aussicht spiegelt das typische Bild Havannas wieder: In die eine Richtung ist alles restauriert, da, wo sich auch die namenhafte Marken wie Montblanc, Versace, Gucci, Kempinski & Co. niedergelassen haben. Die andere Seite zeigt das Leben der Kubaner inmitten eingefallener Häuser, oft froh ein Dach über dem Kopf zu haben 🙏
Durch eine dieser Straßen laufen wir im Zickzack weiter zum Malecón - auch so eine Erscheinung in Kuba, die sich mir nicht so richtig erschließt. Ja, mit viel Fantasie und Vorstellungskraft sehe ich eine prächtige, breite Straße, die am Meer entlang führt. Dennoch, der Sonnenuntergang von hier ist sehenswert 🙃🙂
Wir lassen uns durch Havanna treiben. Wir finden, nur so können wir die Stadt kennenlernen, nur so können wir sie auf uns wirken lassen. Und ja, dazu gehören auch die Ecken, wo es etwas schmuddelig ist oder die Mülltonnen vor der Tür stehen.
In jeder dieser Straßen gibt es irgendwas Neues zu entdecken. Es ist wundervoll. Und so viele Kirchen, Plätze und Statuen haben wir in noch keiner Stadt gesehen 😃 Zum Abschluss essen wir noch lecker Lamm und frischen Oktopus 🐙, trinken wie immer einen Drink und kehren müde in unsere Casa Particulares zurück.
Um die offene Frage von unserer Ankunft zu beantworten: Marelys ist da. Sie werkelt in der Küche. Zieht sich aber zurück, nach dem wir ihr Angebot zusammen fernzusehen ablehnen. Wo sollte sie auch schlafen, scheinbar gehört ihr Bett die nächsten Tage uns. Privatsphäre gleich Null - schade Cuba Buddy, das hatten wir uns für 4 Nächte etwas vorgestellt 😥
Am nächsten Morgen werden wir frühzeitig durch Stimmen geweckt - und die Cubaner sind, ähnlich wie die Spanier kein leises Völkchen ... Zur Entschädigung gibt es ein super Frühstück und wir machen uns auf zum Strand 😎 Die Playas del Este liegen ca. ein halbe Stunde von Havanna entfernt.
Dort verbringen wir den Tag. Wie immer erst ein kleiner Spaziergang und dann ab auf die Liege, wir wollen die Bücher schließlich nicht mit zurücknehmen 😃
Es ist wunderbar ruhig. Denn wir sind nicht bis zum Ende der Touri-Bus-Tour entlang des Strands Santa Maria del Mar gefahren, sondern am ersten Stopp ausgestiegen - wichtig, denn Ölsardinen bevorzugen wir ja auch frisch aus dem Meer, nicht aus der Dose 😅
Zurück in Havanna springen wir unter die Dusche, waschen den Sand ab und machen uns schick fürs Abendessen. Wir sind etwas ausgehungert und bestellen eine Vorspeise und zwei Hauptgerichte. Das hätten wir mal lieber gelassen, denn die Portionen sind riesig 😃 Morgen Mittag gibt es wohl die Reste vom gefühlten halben Lamm und einer riesigen Menge Shrimps Mornay - mit Käse-Wein-Sauce überbacken 😋
Den Abend lassen wir bei einem weiteren Spaziergang ausklingen, vorbei am Capitol und am La Floridita, wo Ernest Hemingway seine Daiquiris getrunken hat. Wie stand es so schön im Lonley Planet: Eine Bar für alle, die noch nicht festgestellt haben, dass es nicht nur preiswertere, sondern vor allem bessere Cocktails in den zahlreichen Bars von Havanna gibt 🤪
Morgen geht's dann Richtung Platz der Revolution, das wird ein Mammut-Walk 😲