Wieder heißt es früh aufstehen. Wieder ist das Weg das Ziel. Es geht an den Victoria See in Tansania 🇹🇿
Kurze Aufregung am frühen Morgen: Ein Elefantenbulle bewegt sich gemächlich durchs Dorf. Alle sind in Alarmbereitschaft. Hoffentlich bleibt er friedlich. Das Betäubungsgewehr des Rangers ist entsichert … 🙏
Der Weg bis zur Grenze von Tansania ist weit und kann je nach Wetter, Straßenverhältnissen und notwendigen Routenänderungen zwischen fünf und acht Stunden betragen 🚐
Für uns scheint die Sonne und es ist trocknen. Geregnet hat es nur in der Nacht. Wir durchqueren noch ein ganzes Stück die Masai Mara und verabschieden uns von Zebras, Gnus, Gazellen, Giraffen, Waterbucks, Warzenschweinen und Elefanten.
Wir sehen einige Maasai mit ihren Kuhherden. Wenn das die Ranger sehen, gibt es Ärger bzw. wird es teuer. Patrick erzählt uns, dass allein das Verlassen der offiziellen Wege rund 200 US-Dollar kostet 😱
Irgendwie können wir die Maasai auch verstehen. Insbesondere die Älteren kennen es nicht anders. Ihre Kühe sind ihr ein und alles, ihre Lebensgrundlage. Schon die Kleinsten lernen, wie sie die Kälber in Schach halten - und präsentieren stolz, was sie können.
Vor zwei Tagen schon sahen wir viele Maasai mit ihrem Cebus die Straße entlang laufen und stellten festen, dass in Narok, kurz vor dem Eingang in den Nationalpark Viehmarkt war 🙃🙂
Kurzer Pipi-Stop an einem der zahlreichen Gates und weiter geht’s. Die Ranger checken gründlich unsere Papiere. Allein der Eintritt pro Tag kostet 80 US-Dollar. Dazu kommen nochmals 40 US-Dollar fürs Übernachten💰
Mit bis zu 65 Kilometern pro Stunde heizt Patrick durch die endlosen grasbewachsenen Ebenen der Masai Mara. Natürlich bremst er, wenn eine Herde Gnus die Piste überquert oder wir noch eine Foto von einem Rudel mit 14 Hyänen am Wasserloch machen wollen 😎
Wir passieren erst die Mara North, die wesentlich dichter besiedelt ist und erreichen dann die angebliche Hauptstraße. Pustekuchen, auch nur eine Schotterpiste, die in einem ganz schlechten Zustand ist 😕
Patrick kämpft sich auf der westlichen Seite die Oloololo-Steilwand hoch, während wir einen grandiosen Blick zurück auf den Mara Fluss, die Masai Mara und Giraffen werfen - schön war’s 😊
Noch über 100 Kilometer sind es bis zur Grenze von Tansania 🇹🇿 und wir sind schon gute 3,5 Stunden unterwegs. Was soll ich dazu sagen, wir sind halt in Afrika unterwegs 😉
Je näher wir der Grenze kommen, desto mehr verändert sich die Landschaft. Die kargen Savannen weichen mehr und mehr saftigen grünen Feldern und Plantagen. Anstatt Lehm- oder Blechhütten stehen hier richtig feste Häuser 😎 Scheinbar floriert der Handel zwischen Kenia und Tansania.
An der Grenze zu Tansania läuft alles wie am Schnürchen. Gegen 50 Euro oder US-Dollar pro Person bekommen wir unser Visum. Wir tauschen noch schnell Geld. Diesmal am Schalter, weil die Bankautomaten zum einen nicht so viel Geld ausspucken, zum anderen extrem hohe Gebühren verlangen 🥲
Wir verabschieden uns von Titus, Patrick und Wilhelm und begrüßen Nuru und Peter, unsere neuen Reiseleiter und Fahrer 👌
Nachdem die Belegung der Autos geklärt ist, starten wir. Nuru erzählt uns gleich ein bisschen über Land und Leute. Prinzipiell hat sich der Lebensstandard in Tansania in den letzten 10 Jahren verbessert.
Viele leben jetzt in festen Häusern, auch wenn der Hausbau 4-7 Jahre dauert - je nachdem wie lange das Geld reicht.
80 Prozent der Tansanier sind selbstständig, d.h. sie haben einen Laden, fahren Taxi, waschen Autos etc. Wenn überhaupt arbeitet nur eine Person pro Familie festangestellt, zum Beispiel in der Schule, in der Bank oder im Krankenhaus.
Auch in Tansania ist Schule seit einigen Jahren Pflicht. Das führt vor allem dazu, dass die Mädchen und Frauen selbstständiger und vor allen selbstbestimmter leben 🙏
Nächster Stop: Mittagessen. Es gibt Reis, Rindfleisch und Spinat, dazu eine Chili- und eine Ingwersauce - beide sehr scharf 🌶️ Wir bezahlen rund 10 Euro pro Person inklusive Getränk. Ja, Tansania ist etwas teurer als Kenia.
Die Landschaft ist atemberaubend, viel grüner und fruchtbarer. Auch ein Grund, warum es den Menschen hier besser geht, sie können viel mehr anbauen. Da bleibt einfach mehr zum Leben.
Nach gut 3 Stunden erreichen wir die Speke Bay Lodge am Victoria See, dem größten See Afrikas und dem zweitgrößten der Welt. Mit einer Fläche von rund 69.000 Quadratkilometern erstreckt er sich über Kenia 🇰🇪, Tansania 🇹🇿 und Uganda 🇺🇬
Genau genommen sind wir in der Speke Bucht, die im nördlichen Teil des Victorias Sees liegt und Teil des Speke Gulf, benannt nach dem britischen Entdecker John Hanning Speke ist. Mehr dazu erfahrt Ihr auf der Seite der Speke Bay Lodge.
Die Lodge ist echt ein Schmuckstück - eine richtig bunte Oase. Anstatt Zelt gönnen wir uns einen Bungalow und genießen die Aussicht und den Sonnenuntergang am See.
Abends wartet ein grandioses 3-Gänge-Menü auf uns. Als Vorspeise gibt es Avocado mit getrockneten Tomaten sowie Gurke gefüllt mit Thunfischsalat. Als Hauptgang wählen wir den Fisch und als Abschluss den Mango Crumble 😋
Mit einem Bahia und einem Barfly stoßen wir auf unsere Ankunft am Victoriasee in Tansania an.
Wir haben die letzten Tage gut „vorgearbeitet“, dennoch stellt uns die schwache Internetverbindung vor einige Herausforderungen, um endlich unsere Erlebnisse in der Masai Mara mit Euch zu teilen.
Endlich mal ausschlafen. Im Gegensatz zu den letzten Tagen klingelt der Wecker erst um 7:30 Uhr. Mit Blick auf den Victoria See lassen wir uns das Frühstück schmecken. Das Spiegelei „Sunny Side Up“ hat seinen Namen verdient 😎
Der Victoria See beherbergt eine einzigartige Vielfalt an Pflanzen und Tieren. Einige davon, wie z. B. die Vielfalt an Buntbarschen 🐠 oder auch die sogenannte Wasserhyazinthe kommen nur in diesem Süßwassersee vor.
Eigentlich wollten auch wir mit durch ein typisches Fischerdorf spazieren, die Kinder in der Dorfschule besuchen und noch eine Runde mit dem Boot über den Victoria See zu drehen 🛶, aber Mark war es dann doch etwas zu wackelig.
Macht nichts, so haben wir mehr Zeit, die Lodge zu genießen und die lustigen gelben Webervögel, Kingfischer und Reiher zu fotografieren. Die Speke Bay Lodge ist wirklich ein Paradies für Vögel in all möglichen Farben.
Ehrlich gesagt, ein Tag länger wäre auch nicht schlecht. Vielleicht liefe uns dann doch noch ein Krokodil oder Hippo 🦛 über den Weg. Zumindest müssen sie irgendwann ans Ufer gekommen und übers Gelände gestreift sein, die Spuren im Sand sind recht eindeutig. So erfreuen wir uns über den Leguan, der uns vor die Linse läuft.
Am Nachmittag geht’s dann weiter in die weltberühmte Serengeti.