6:20 Uhr wir parken das Auto, schlüpfen in die Wanderschuhe und los geht’s: Der Col du Taïbit wartet auf uns 🥾
830 Höhenmeter liegen vor uns und gleich zu Beginn wissen wir, voran wir sind. Die vielen Stufen sprechen für einen steilen Anstieg 😬
Das Wetter ist grandios, die Sonne steigt höher und höher, wodurch sich der Blick ins Tal minütlich verändert. Überall, wo wir freien Blick haben, halten wir ihn fest - wir können uns einfach nicht satt sehen 🥰
Wir sind bestens ausgestattet: Unsere Haut glänzt vor lauter Sonnencreme und No Bite, unserem Dschungeldeo, wie Mark es immer nennt. Natürlich haben wir auch ausreichend Wasser und dabei ✌️
Langsam und gleichmäßig legen wir Meter um Meter zurück, so wie es uns Erik und Erika, unsere Freunde aus dem Salzburger Land, beigebracht haben.
Die beiden haben wir in Brasilien 🇧🇷 kennengelernt und danach waren wir nochmals zusammen in Myanmar 🇲🇲 Sie sind absolute Profis in Sachen Wandern und Bergsteigen. Kein Wunder, sie haben die Berge vor der Tür und ich spreche nicht von den Weinbergen so wie wir 🤣
Auch sie haben diese tolle Aussicht vor knapp 2 Wochen genossen. Ja, das wäre echt witzig gewesen, hätten wir uns nichtsahnend auf einer der Wanderungen getroffen 😎
So jedenfalls sind wir nicht überrascht, als nach gut einen Kilometer mitten in tiefster unberührter Natur ein Café auftaucht. Um diese Uhrzeit ist es natürlich noch nicht in Betrieb. Erika hat von der Zitronenlimonade und dem Kuchen geschwärmt - da war sie wieder die Vorfreude 😊
Es ist wirklich erstaunlich, was die Vegetation und natürlich auch die Beschaffenheit des Weges ausmachen. Obwohl es weniger Kilometer, aber mehr Höhenmeter sind, kommen wir besser vorwärts als auf unserer Wanderung vom Maïdo zum Grand Bénare.
Der Wald schützt größtenteils vor der heißen Sonne und der Weg läuft sich einfach gut. Ab und an kommen uns ein paar Wanderer entgegen. Waren sie schon oben? Kommen sie aus Marla? Fragen über Fragen 🤔
Ja, es gibt einige Verrückte, die La Réunion durchwandern. Genau das haben auch Erik und Erika zusammen mit einigen anderen Gleichgesinnten gewagt. Einmal von Norden nach Süden mit Übernachtung in Hütten.
Nichts für uns 😅 Wir wandern sehr gerne und lieben die Natur, aber wohl dosiert und mit ein oder zwei Tagen Pause dazwischen. Nichtsdestotrotz, sie haben unseren höchsten Respekt 🙏
Oh, sind wir schon da? Warum geht es plötzlich bergab? Wir holen quasi Schwung für den letzten Anstieg, der es noch einmal in sich hat. Gleich haben wir es geschafft, eine Kurve, noch eine Kurve … und jetzt noch ein ganz kleines Stück klettern 😱
WoW 😲 Wir sind auf 2.190 Metern: Was für ein Ausblick, was für ein Panorama auf den Cirque de Mafate. 2 Stunden und 45 Minuten für knappe 4 Kilometer und rund 830 Höhenmeter. Geschafft! Wir sind so stolz auf uns 👌
Der Wind weht frisch, da tut eine Jacke gut. Doch, das hat sich wirklich gelohnt. Wie gut, dass Mark sich davon nicht hat abbringen lassen 😘
Zeit für Frühstück … Wir finden ein schönes Fleckchen, so schön, dass eine Französin sich am liebsten dazu setzen würde - oder liegt das nur an den kleinen Tartes au Citron, die wir dabei haben 😉
Frisch gestärkt, drehen wir um. Ja, Ihr lest richtig, nur für diesen Ausblick haben wir die Wanderung auf uns genommen. Es ist kein Rundweg, wir laufen die ganzen 4 Kilometer wieder zurück, 830 Höhenmeter bergab 🙃🙂
Ein kurzer Stopp am Café in Îlet des Salazes mit einer kurzen Runde durch den Garten, wo wildes Camping erlaubt ist, zum Aussichtspunkt - sehr zu empfehlen. Dann noch eine kleine Erfrischung und ein Stück Kuchen, bevor es auf die Zielgerade geht.
Was für eine grandiose Wanderung. Ja, es gab auch die ganz Sportlichen, die gefühlt, den kompletten Weg einmal hoch und wieder runter gejoggt sind, aber ja, sollen sie machen 😜
Wir freuen uns jetzt auf unsere Flipflops, leckere Crêpes, einen erfrischenden Cidre, einen Café Gourmand mit Teilchen aus der besten Boulangier Cilaos’ und unseren Jacuzzi 🙏
Am Abend verziehen sich die aufgezogenen Wolken. Was für ein Spektakel: Die Sonne strahlt mit letzter Kraft auf die Bergkette des Cirque de Cilaos, bevor sie irgendwo über dem Meer untergeht ☀️
Es ist wunderschön hier und so langsam ist auch das frühe Aufstehen ins Blut übergegangen 😊