Es geht nochmals raus auf Meer. Ausgeschlafen und mit einem Kaffee intus machen wir uns auf zum Hafen. Wir sind auf der Suche nach Shamyl, unserem Skipper.
Nein, kein Segelboot oder Katamaran wartet auf uns. Es ist wieder ein Speedboot, das uns zu einigen vorgelagerten Inseln von La Digue bringt 😜
Das Meer ist etwas rauher als auf Praslin. Dennoch wagen wir uns vor den Sister Islands Grande Soeur und Petite Soeur ins Wasser. Diesmal mit Guide Timo, denn die Strömungen haben es wohl in sich 😳
Wir setzen noch schnell unseren Koch auf Grande Soeur ab, damit er ausreichend Zeit hat, den Red Snapper, den Jackfisch sowie das Hühnchen zu grillen. Ja, nach dem Schnorcheln wartet ein köstlichen Barbecue auf uns 🍗
Das Gebiet rund um die Sister Islands erholt sich so langsam wieder vom als El Niño bekannten Naturphänomen, welches 1998 zusammen mit dem allgemeinen Anstieg der Wassertemperatur einen Großteil der Korallen im Indischen Ozean bleichte 😢
Hoffen wir mal, dass die wachsende Population der Seeigel die zart aufblühende Korallenlandschaft nicht gleich wieder zerstört. Durch die Überfischung der Meere fehlen die natürlichen Feinde des dennoch imposanten Meeresbewohners. Vorsicht in flacheren Gewässern: Sein Stich tut höllisch weh, ist giftig und kann tödlich sein 😱
Und dann entdeckt erst Mark ein kleine und später Timo eine etwas größere Echte Karettschildkröte. Auch sie steht zusammen mit der Grünen Meeresschildkröte seit über 15 Jahren unter Schutz - zumindest auf den Seychellen 🇸🇨
Und das ist auch gut so. Die Population wächst zwar, dennoch ist es immer noch Glücksache, sie in freier Wildbahn zu sehen 🍀
Wir hatten auf Perhentian Island mal das unfassbare Glück eine Grüne Meeresschildkröte beim Ablegen ihrer Eier zu beobachten. Ein wahnsinniges bewegenden Erlebnis 🥰
Acht Wochen dauert es dann, bis die Jungen schlüpfen - gewöhnlich bei Vollmond, wenn der Mond und die Sterne ihnen den Weg zum Meer leuchten 🌙
Es ist unser Glückstag. Neben den Schildkröten entdecken wir auch noch einen friedlichen kleinen Hai 🦈
Wir sind immer wieder verwundert, wie schnell die Zeit beim Schnorcheln vergeht 🤿 Wir drehen noch eine Runde um die "kleine Schwester", die quasi nur aus Felsen besteht. Danach bringt uns eine Nussschale, wie Mark das kleine Boot liebevoll nennt, zur Insel Grande Soeur.
Dort wartet nicht nur unser Koch auf uns. Auch leben auf der Insel ein paar Riesenschildkröten in freier Wildbahn. Sie sind teilweise etwas scheuer als die auf Curieuse, zumindest die jüngere, die ältere lässt sich in aller Ruhe kraulen.
Es ist so entspannend ihnen bei fressen zuzusehen, dass wir unser kleines Hüngerchen fast vergessen. Dabei wollten wir das Barbecue nicht missen, es ist wieder köstlich. Da können die meisten Restaurants nicht mithalten.
Die Fische, aber auch das Hühnchen sind so saftig gegrillt und diese Marinade … Dazu einfach verschiedene Salate und ein bisschen frisches Obst - mehr braucht es wirklich nicht 😋
Hinterher verdauen wir das leckere Essen am Ende der Insel, an einem traumhaften, wunderschönen Strand. Der Sand ist super weich, das Wasser strahlend türkis und die Wellen haben genau die richtige Höhe, um darin rumzutollen wie kleine Kinder.
Auch wenn wir nur einen Bruchteil der Insel sehen, ist sie malerisch mit ihren Palmenhainen, die früher der Kopraproduktion dienten, und dem Urwald, der sich über den Rest der knapp 100 Hektar großen Insel zieht.
Was für ein schöner Tag 🙂🙃 Und er ist noch lange nicht zu Ende. Das Wasser wird aufgrund einsetzender Ebbe ruhiger. Wir schippern rüber nach Félicité und lassen Ile Cocos links liegen. Warum? Weil vor der viel größeren der beiden Inseln eine super schöne Vielfalt an bunten Fischen aus nächster Nähe zu finden ist 😲
Da ist alles dabei: Doktorfische, Papageien- und Engelsfische. Mark bekommt sogar einen Kalmar vor die Linse oder ist es ein Oktopus? Die Anzahl der Arme lässt sich aufgrund seiner Schnelligkeit nur schwer zählen 😉
Mein Highlight ist ein Schwarm gelber Fische, die sich von uns überhaupt nicht aus der Ruhe bringen lassen. So viele an der Zahl auf einem Fleck haben wir bisher selten, wenn nicht sogar noch nie gesehen - einmalig schön 🥰
Auch Félicité besticht durch ihre Schönheit. Kein Wunder, dass hier schon Steffi Graf und Tony Blair residierten. Das war allerdings nachdem die Kopraproduktion in den 1970er Jahren eingestellt wurde. Wodurch 50 Menschen ihren Job verloren. Die Herstellung von Kokosraspeln oder -öl aus aus der Kopra, dem getrockneten Nährgewebe bzw. Fruchtfleisch der Kokosnuss, war ihr Leben 😢
Völlig platt und dennoch glücklich sind wir gegen 16:30 Uhr wieder im Hafen. Zeit darauf anzustoßen. Andere machen sich erst hübsch, wir suchen direkt die Beach Bar vom Repaire Boutique Hôtel & Restaurant auf 🤭
Die Cocktails sind super lecker. Mark genießt einen Creole Rum Punch 🍹 Ich probiere einen Creole Coffee … WoW 😲 On Top gibt es noch einen tollen Sonnenuntergang und für den Abschluss des Tages nehmen wir bei Rey & Josh Café & Take Away Fried Rice Chicken und Lamb Curry Masala mit.
Damit verabschieden wir uns von La Digue. Die Insel hat uns sehr gut gefallen und wären wir länger hier, würden wir mindestens noch einmal das Chez Jules und den Anse Source d'Argent besuchen. Jetzt packen wir noch schnell und dann geht’s ins Bett 😴