Unsere letzten Urlaubstage brechen an. Dafür hopsen wir mal kurz nach Mahé rüber 😅 Nein, wir nehmen diesmal nicht den Flieger, sondern die Fähre. Aber die ist auf Zack.
Kurz nach 9 Uhr erreichen wir die mit Abstand größte Insel der Seychellen. Auf den über 150 Quadratkilometer leben rund 72.000 Menschen - 26.000 davon in Victoria, der Hauptstadt des Archipels.
Da es vom Fähranleger nur knapp 900 Meter bis in das farbenfrohe Städtchen sind und der Mietwagen dort gut steht, laufen wir einfach mal los. Vorbei am Cargo Terminal und der Fischfabrik. Diese ist eindeutig am Geruch erkennbar 😳
Die kleinste Hauptstadt des afrikanischen Kontinents ist nicht wirklich groß, wirkt aber geschäftig und trubelig. Viele Menschen sind an diesem Vormittag auf den Straßen unterwegs - einige noch mit Maske 😷 Die Seychellen waren super streng, was COVID-19 angeht. Über ein Jahr durften Touristen nicht einreisen.
So richtig greifbar ist die Stadt für uns nicht. Vermutlich liegt das an der kontrastreiche Mischung. Moderne Bankgebäude gepaart mit Kirchen, historischen und traditionellen Gebäuden - alles auf einem Fleck, rund um den Victoria Clock Tower.
Wir steuern direkt den bunten Sir Selwyn Selwyn-Clarke Market an. Einen Fisch ohne Grill oder Backofen zu kaufen, macht keinen Sinn. Dabei sieht er gut aus - wie auch die Kuhreiher finden, die jedoch mehr an den Fliegen interessiert sind, die überall herumschwirren 😜
Schauen wir also weiter nach dem Obst, weswegen wir ja eigentlich hier sind. So richtig überzeugen tut uns das nicht. Dafür sieht aber das Gemüse kaufen, so frisch und ansprechend aus, dass ich beschließe zu kochen.
Was ist bei der Auswahl am einfachsten? Gemüse Curry 😃 Wir schlendern von Stand zu Stand: Kaufen hier Okraschoten und eine Aubergine, dort eine große, rote Zwiebel und ein kleines Stück Ingwer. Wir brauchen noch Currypulver und eine Süßkartoffel. Dem frischen Mangosalat kann ich auch nicht widersehen. Natürlich nehmen wir dennoch reife oder Mangos und Bananen mit 🙃🙂
Wir schlendern bis ans andere Ende des Städtchens, vorbei an der Cathédrale de l’Immaculée-Conception de Victoria, dem Domus, einem Kapuzinerkloster, welches 1933 von Schweizer Mönchen errichtet wurde 🇨🇭Die Architektur ist beeindruckend.
Wir frühstücken im Café Le Rendezvous direkt neben dem farbenprächtigen Mihu Navasakthi Vinayagar Tempel, dem einzigen Hindu Tempel auf den Seychellen 🇸🇨 Plötzlich stehen wir vor der Gallery des Künstlers George Camille. Er stammt von La Digue und verewigt wie viele Künstler auf den Seychellen das Leben der Insel sowie die Flora und Fauna in seinen Kunstwerken - wirklich schön anzusehen 😊
So langsam sollte unser Appartement bezugsfertig sein. Noch ein paar süße Teilchen auf die Hand, bevor wir im angeblich größtem Supermarkt der Insel Wasser, Milch, Cola, Ginger Ale und Kokosmilch fürs Curry kaufen. Groß ist er ja, aber die Auswahl eher bescheiden. Da hat manch kleiner Shop am Straßenrand eine weitaus bessere Auswahl 🤪
Kurve um Kurve um Kurve schlängelt sich die teils recht enge Straße die Küste entlang. Wieder gibt es rechts und links teils sehr tiefe Straßengräben. Mark ist mittlerweile geübt … 🙏 Jean-Marc erwartet uns schon in der Villa Bella, unserem neuen Zuhause für die letzten 5 Tage.
Und da das Wetter noch gut ist, schlägt Mark vor, dass wir zum Anse Major wandern 🥾 Alles fakultativ, versteht sich ...
Ich weiß gar nicht genau wie wir darauf gekommen sind. Ob es an der Hitze lag, den rund 65 Höhenmetern, der unberührten Natur inmitten mächtiger Granitfelsen, irgendwann auf den rund 2 Kilometern zum Anse Major ging es los.
Mark kam mit diesem hochtrabenden Satz um die Ecke, dass diese Wanderung ja fakultativ sei. Nicht optional, wie es jeder normale Mensch ausdrücken würde, nein fakultativ 🤣
Ich widersprach ihm, schließlich hat er mir die weiteren Auswahlmöglichkeiten: ein Cocktail und mit dem Taxiboot vom Beau Vallon zum Anse Major erst auf der Hälfte der Strecke verraten 😂
Wir necken uns ein wenig und erreichen nach guten 50 Minuten den sonst nur per Boot erreichbaren Anse Major. Der Weg ist übrigens mit einigen Informationstafel bestückt, so erfahren wir noch etwas mehr über Flora und Fauna.
Wunderschön eingebettet in eine Wald- und Sumpflandschaft liegen die beiden Buchten, die nach dem anstrengenden Weg zum Baden einladen. Der Weg an sich ist toll zu laufen, es ist die Hitze die drückt mit gefühlten 30 Grad und mindestens 80 Prozent Luftfeuchtigkeit 🥵
Was uns sofort auffällt, der Strand ist voller kleine Sardellen. Diese werden scheinbar durch die Wucht der Flut an Land gespült und verenden dort - ein Festmahl für hunderte von Fliegen 🫣
Glücklicherweise gibt es am Ende eine Bar. Die Kokosnuss ist eine wahre Erfrischung, der Saft und das Fruchtfleisch sind super lecker. Mark trinkt einen Rum Ginger Punch und merkt richtig, wie ihm die Kälte die Kehle runter rinnt - Genuss pur 😎
Wir bevorzugen die kleinere Bucht zum Baden. Es ist weniger los. Das Wasser ist echt herrlich - ja, auf den Seychellen bin ich eine richtige Wasserratte 🙂🙃 WoW, in der Ferne schwimmen Delphine, was für ein toller Augenblick.
Leider ist die Tag wieder viel zu schnell vorbei und wir müssen zurück. Gegen 18 Uhr geht bereits die Sonne unter und wir wollen vorher am Auto sein.
Übrigens: Wer mehr wandern möchte, ist auf Mahé genau richtig. Mehr als 20 Prozent der Insel sind Nationalparks. So auch der Morne Seychellois, benannt nach dem mit 905 Metern höchstem Berggipfel der Seychellen. Der Ausblick muss unvergleichlich sein 😲
Wir bevorzugen in diesem Urlaub die Strände und halt mal eine kleine Tour, wie so eben. Wandern waren wir auf La Réunion und den Azoren genug 😉
Zurück in unserer Villa geht’s ans Kochen und ich muss mich jetzt mal selbst loben. Improvisation ist alles und wenn es so schmeckt, wie es aussieht, ist es grandios ☺️
Diese Farben des Gemüses, welches nur in Kokosmilch und Curry badet, einfach himmlisch. Abgerundet durch ein Hauch Piment - wow, was für ein Aroma. Getoppt mit frischer Mango und Ingwer, unbeschreiblich 😋
Ihr erinnert Euch, die Blätter des sogenannten 4-Gewürze-Baumes haben wir im Fond Ferdinand gekauft.
Zum Nachtisch gibt es die feinen, süßen Teilchen, frisches Obst und unseren Lieblingsrum: Takamaka Dark Spiced 🥃
Und dann geht’s ab ins Bett. Zum Anse Soleil brauchen wir eine gute Stunde. Wir wollen früh da sein, um uns einen Fußmarsch von rund einem Kilometer zu ersparen. Drückt mal die Daumen, dass das Wetter hält 🙏