Das Frühstück kann mithalten. Es ist das Beste, was wir bisher hatten. Zwar auch kontinental, aber mit Geschmack 😃
Es geht nach Punakha - runter auf nur noch 1.400 Meter. Und wir haben wieder super Wetter, ideal um die Landschaft auf der langen Autofahrt zu genießen 😊
Größtenteils ist die Straße asphaltiert. Doch es gibt immer wieder Abschnitte, wo wir genau sehen, dass es erst vor kurzem einen Erdrutsch gegeben haben muss. An diesen Stellen ist die Straße einspurig, je nach Wetterlage auch mal matschig oder ganz weggebrochen 😱
Teer und Asphalt werden direkt am Straßenrand produziert und in Fässern gelagert. Da heißt es schnell die Fenster schließen und Luft anhalten. Der Gestank ist nicht wirklich gesund. Auch nicht für die Arbeiter, die meistens aus Bangladesh oder Indien kommen - angeblich verstehen sie mehr vom Straßenbau 🤔
Und wieder einmal begegnen uns Yaks auf der Strecke und wir sehen, wie ein Haus ganz traditionell gebaut wird - hier übernehmen die Frauen den wichtigsten Part. Sie sind es, die die Lehmwände hochziehen, in dem sie den Lehm mit den Füßen feststampfen 😲
Wir überqueren wieder einen Pass, auf dem eine Stupa steht. Das Witzige ist, die Straßen sind bzw. werden so gebaut, dass es auch mit dem Auto möglich ist, an einer Stupa im Uhrzeigersinn vorbeizufahren 😃
Über 150 Kilometer sind es nach Punakha. Und die ein oder andere Haarnadelkurve hat es in sich. Dennoch chauffiert uns Tashi sicher und zügig. Ab und an fährt er sogar 60 bis 70 km/h anstatt wie sonst 40 bis 50 km/h 😃
Das Punakha-Tal hat ideales Klima und ausreichend Wasser, um Reis anzubauen. Die Temperaturen klettern wieder auf über 20 Grad und es ist leicht subtropisch. Wir essen zu Mittag und machen uns dann auf zum Tempel Chime Lhakhang.
Die Souvenirläden am Wegesrand verraten schon, was das Besondere an diesem Tempel ist. Überall sind Malereien des Phallus Symbols zu sehen - mit schmalen Augen und züngelnden Spermien. Es werden Penisse in allen Farben, mal geringelt, mal gestreift, mal aufwendig mit religiösen Figuren verkauft 😃 Richtig geraten, wir besuchen den Tempel der Fruchtbarkeit.
Wenn ein Paar sich ein Kind wünscht, kommt es hierher. Die Frau betet zum Lam Drukpa Kuenley, auch „Divine Madman“ genannt, einem omnipotenten Casanova seinesgleichen. Sie umrundet den Tempel mit einen ca. 40 cm großen Phallus dreimal im Uhrzeigersinn. Der Mann wartet währenddessen am Bodhi Tree, um Lam Drukpa Kuenley nicht eifersüchtig zu machen. Danach zieht sie den zukünftigen Namen ihres Kindes und wird zusammen mit ihrem Mann gesegnet. Es ist der Glaube, der Berge versetzt.
Wir schauen uns ein Album an, dass Paare mit Kindern aus aller Welt zeigt, die diesem Ritual gefolgt sind. Sie haben zum Dank ein Foto geschickt. Auch eine Frau im Ort erzählt uns von ihrem Kind, das sie bekommen hat, nachdem sie eine Nacht im Tempel der Fruchtbarkeit verbracht hat.
Wir kaufen auch einen Phallus, handgeschnitzt und handbemalt - warum auch nicht, vielleicht versetzt er ja Berge 🙃🙂
Das Tal mit den Reisterrassen, wo jetzt Weizen oder Mais angebaut wird, ist wunderschön. Wir genießen die Bewegung.
Danach geht es weiter zum Fort von Punakha. Es ist das schönste in Bhutan 🇧🇹 Gebaut wurde es vom Gründer des Landes. Er allein schaffte es, das Land zu vereinigen. Damals war Punakha die Hauptstadt. Es liegt wunderschön eingebettet in die zwei Flüsse Pho Chhu und Mo Chhu, Vater- und Mutter-Fluss.
Was ist das da im Baum? WoW 😲 Es ist ein Hornbill. Den hätten wir hier nicht erwartet. Vermutlich mag er das subtropische Klima 😃
Wir besuchen den Tempel. Da wir wieder im Westen Bhutans sind, werden hier Buddha selbst, der Mann, der den Buddhismus ins Land brachte, sowie der Gründer Bhutans geehrt. Wieder fasziniert uns die Größe und prachtvolle Ausstattung - es muss schon etwas Besonderes sein, einer richtigen Zeremonie beizuwohnen 😲
In der Nähe befindet sich zudem die längste Hängebrücke des Landes. 160 Meter gilt es zu überqueren, nichts für Leute mit Höhenangst. Rechts und Links wehen Gebetsfahnen im Wind - wunderschön. So viele Wünsche und Gebete, die in die Welt getragen werden 😊
Es war ein langer, aber schöner Tag! Hoffentlich ist das Hotel so gut wie das letzte. Alt werden wir heute jedenfalls nicht 😴