Es ist 7:30 Uhr und wir sind startklar. Auf geht’s zum Trekking entlang des Dana Trails. Trotz einer durchwachsenen Nacht - lag es vielleicht an den Höhenmetern - fühlen wir uns fit 💪 

Irgendwas um die 14 Kilometer und 900 Höhenmeter sind es bis zur Eco Lodge, wo uns Mohammed spätestens gegen 14 Uhr erwartet. 

Wir wandern los. Natürlich nicht, ohne erstmal einen Blick auf die Strecke zu werfen. Die gute Nachricht: Wir laufen mehr oder minder nur bergab. Die ersten 2,5 Kilometer entlang ziemlich steiler Serpentinen, dafür mit grandiosen Blick ins Tal ☺️

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Der Dana Trail ist übrigens einer der wenigen Wege in diesem Naturschutzgebiet für den Ihr zwar eine Erlaubnis, aber keinen Guide braucht - ein perfekter Tagesausflug durch Jordaniens unbeschreiblich schöne Natur 🥾

Die Sonne begleitet uns zusammen mit einem lauen Lüftchen. Die Temperaturen sind super angenehm für Ende April. Gut, dass wir die Jacken gleich im Auto gelassen haben. Ein langes Trekkingshirt reicht vollkommen, zudem schützt es vor der Sonne, die langsam über den Berg blinzelt ☀️

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Wanderschuhe sind sehr zu empfehlen, denn der Weg ist steinig und unbefestigt. Kein Wunder, schließlich laufen wir durch Wadi Dana. Wadi ist die arabische Bezeichnung für ein meist trockenes Tal oder Flussbett in Wüstengebieten wie Jordanien 🇯🇴  

Im Tal angekommen, läuft es sich gleich viel leichter. Es geht zwar immer noch ein wenig auf und ab und nicht immer ist der Weg frei von Geröll, dennoch kommen wir gut voran. Im Schnitt haben wir 2,5 Kilometer in einer Stunde zurückgelegt 😎

Dazu gehört natürlich auch der ein oder andere Fotostopp, denn die Landschaft ist einfach spektakulär. Rechts erheben sich hohe, schroffe Felswände mit beeindruckenden Formationen und links wechselt die Landschaft unentwegt von karg zu grün und wieder zurück.

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Ab und an lohnt es sich die Perspektive zu wechseln und auch mal zurückzuschauen auf das, was wir schon geschafft haben. Der Beginn unserer Wanderung, das Dorf Dana ist weit oben am Horizont noch gerade so erkennbar 😲

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Nach knapp 3,5 Stunden liegen gute 9 Kilometer hinter uns, auf denen uns lediglich ein weiteres Paar, ein Ziegenhirte und zwei Esel begegnet sind. Wir beschließen wie die Beduinen unter einem der wenig schattenspendenden Bäume zu frühstücken 🥞

Es gibt Fladenbrot mit Schafskäsecreme, Tomate, Petersilie und Ei sowie Hummus mit Paprika und Gurke. Was Süßen, insbesondere für den Süßen darf natürlich auch nicht fehlen. Datteln gefüllt mit Halva und für jeden eine Banane runden das einfache, aber leckere Frühstück ab 😋

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Gestärkt nehmen wir die letzten rund 5 Kilometer in Angriff. Wir durchqueren mehrfach das Flussbett, was ab und an sogar Wasser führt und erfreuen uns immer wieder an den grünen Oasen, die in unserem Fall Ende April von kräftig rosafarbenen Orleanderblüten durchzogen sind - wunderschön 🥰

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Da es keine Beschilderung gibt, zögern wir hier und da kurz, aber eigentlich ist der Weg nicht zu verfehlen. Zur Not könnte Ihr einfach direkt durchs Flussbett laufen. Wir nutzen zur Orientierung maps.me, wo der Trail eingezeichnet ist.

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Gegen Ende des Trails begegnen wir mehr und mehr Beduinen und ihren Familien. Zusammen mit ihren Ziegen oder Schafen leben sie in einfachen Zelten ⛺️  

Sie  gehören zu den ältesten Bewohner der arabischen Wüste und haben ihre Lebensweise als Halbnomaden an das trockenen Wüstenklimas angepasst. Sie nehmen mit dem Vorlieb, was sie ihnen die Natur bietet und begegnen ihrer Umwelt stets mit Respekt 🙏

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Gegen 13 Uhr erreichen wir die Feynan Ecolodge am Ende des Dana Trails. Sie wirkt super ruhig und einladend. Sie liegt mitten im Naturschutzgebiet und ist nur mit einem Allradantrieb erreichbar. Wer Zeit hat, ein wenig das Abenteuer und ganz viel die Natur liebt, sollte hier eine Nacht einplanen. Ganz in der Nähe befinden sich unter anderem die hängenden Gärten im Wadi Ghuwayr. Wir hingegen suchen uns ein schattiges Plätzchen auf der Terrasse und warten auf Mohammed, der uns mit seinem Landrover zurück nach Dana bringt.

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Kurz vor Abfahrt spricht uns ein Mädel an, ob wir sie und ihre Freundin mitnehmen könnten. Sie wollten eigentlich nur den einstündigen Walk um Dana machen, sind aber falsch abgebogen. Wir müssen innerlich lachen 🤭 Denn sie sind so Nullkommanix vorbereitet. 

Im Auto klären wir sie auf, warum die Fahrt zurück 55 JOD kostet, was umrechnet über 70 Euro sind. Sie dachten ja, wir wären in einer halben Stunde zurück. Pustekuchen, die Fahrt dauert gute 2,5 Stunden und das auch nur weil Mohammed die rund 120 Kilometer im Jordanien Style zurücklegt 😂 

Dennoch haben wir unseren Spaß. Nach den ersten 4 Kilometern, die auch den Allradantrieb ganz schön fordern, muss Mohammed erstmal den Motor mit einem Wasserschlauch abkühlen. Anschließend hält er um eine Melone zu kaufen, nein doch nicht … Warum? Wir erfahren es nicht 😉

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Plötzlich halten wir wieder. Das Auto braucht noch eine Pause. Komisch, sie dauert exakt eine Zigarettenlänge 🤣 Wir genießen derzeit die Aussicht. Dasselbe machen wir kurz vor dem Ziel noch einmal. Mohammed nimmt die Nebenstrecke, um der Polizeikontrolle auszuweichen. Er hat wohl keine Taxilizenz und so ganz gehen zwei holländische Mädels und ein deutsches Pärchen dann wohl nicht als seine Familie durch 😅

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Egal, wir kommen, wie geplant in Dana an und machen uns dann auf den Weg nach Wadi Musa, den Touristen Hotspot. Denn von hier geht’s morgen in die berühmte Felsenstadt Petra. Bevor es soweit ist, heißt es aber erstmal essen gehen.

Zum ersten Mal in diesem Urlaub entscheiden wir uns für ein richtiges Restaurant. Ins My Mom's Recipe Restaurant fallen wir von Hotel aus quasi rein und die 4,4 auf Google hält was sie verspricht.

Zur Begrüßung gibt es frischen Fladenbrot mit Olivenöl und Za’atar, einer Gewürzmischung aus Sumach, einer Gewürzpflanze, gerösteten Sesamsamen, Zahtar Kraut und Salz. Wir bestellen als Vorspeise Sambousek bel Jibneh, Samosa gefüllt mit Schafskäse, Tabbuleh, Petersiliensalat, das Mutabal Batinjan, das gegrillte Auberginenmus mit Joghurt gibt es auf Kosten des Hauses.

Anschließend probieren wir eine weitere Spezialität: Muklabeh. Das Gericht wird seinem Namen nach „kopfüber“ serviert und besteht in unserem Fall aus Hühnchen, Gemüse und Reis. Dazu gibt es normalerweise einen Joghurtdip. Mir ist nicht nach weiteren Experimenten, weswegen ich mich für Shish Kabab entscheide. Lamm am Spieß gegrillt mit Pommes und Zwiebeln.

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Zum Abschluss gibt es noch zwei süße Teilchen und dann wartet auch schon das Bettchen auf uns. Hoffen wir, dass die Nacht besser wird und der Muskelkater sich noch in Grenzen hält 🙏