Rund 372 Kilometer haben wir hinter uns. Just in diesem Moment sind wir auf dem Weg nach Wadi Rum, in das Tal des Mondes 🌙

Das Fahren ist bis auf wenige Ausnahmen total entspannt 😌 Das Einzige, was etwas anstrengend ist, dass die Jordanier gerne in 2. Reihe parken und dadurch die Straßen, insbesondere in den Städten gelegentlich recht eng werden. 

Doch wie heißt es so schön: „In der Ruhe liegt die Kraft.“ Das gilt auch für uns. Wir haben ausgeschlafen, gemütlich gefrühstückt und sind dann noch kurz ins Zentrum von Wadi Mousa, um für Mark eine Sonnenbrille und ein paar Süßigkeiten zu kaufen 😎 🎶 Sweets for my Sweet and Sugar for my Heart 🎶

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Gegen 11 Uhr starten wir in Richtung Akaba. Wir werfen einen letzten Blick auf Petra, genau genommen auf die Schlucht Wadi Mousa. Es ist und bleibt unbeschreiblich beeindruckend 😲

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Nachdem wir die 35, den Kings Highway verlassen haben, geht es weiter auf die 15, den Desert Highway, der schnellsten Verbindung zwischen Amman im Norden und Akaba im Süden. 

Ein Teilstück wird gerade neu asphaltiert. Gut so, denn das eine oder andere Schlagloch hat es in sich. So tingeln wir mit irgendetwas zwischen 60 und 80 Kilometern pro Stunde auf einer 2-4 spurigen Straße - je nach Größe der Fahrzeuge 😉 - durch die Ausläufer der jordanischen Wüste.

Und das alles bei genau 4 Lieder von Britney Spears: Never had a dream come true, Never say goodbay, I’m not a girl, not yet a woman und My pretogative 🫣 Wir müssen unbedingt eines unserer Handys mit dem Auto gekoppelt bekommen …

Die Fahrt dauert keine 2 Stunden. Am frühen Nachmittag erreichen wir die Tankstelle, wo wir abgeholt werden. Ohne Allradantrieb in die Wüste ist nicht zu empfehlen. Wir checken im Wadi Rum Legend Camp ein, was wir über Booking.com gebucht haben. 

Witzigerweise bittet uns der Besitzer gleich mal die Buchung zu stornieren - klar, um die Gebühren zu sparen. Wir tun ihm den Gefallen und stellen fest, hier gibt es eine super Internetverbindung. Nun gut, wir hatten uns auf Social Detox eingestellt, dann eben doch nicht 😂

Das Camp ist gar nicht mal so klein, unsere Hütte super gelegen. Abends von der Terrasse aus Sonnenuntergang schauen, morgens mit Blick auf die von der Sonne angestrahlten Berge aufwachen, was wollen wir mehr …

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Auch hier gibt es, die sogenannten Bubbles, die sind aber nicht so cool wie die auf La Réunion 🇷🇪 Sie sind anstatt aufgeblasen, wie ein Zelt aufgebaut und haben nur ein Fenster nach vorn, ähnlich wie wir. Warmwasser und Strom erzeugen Photovoltaik- und Solarthermieanlagen, was ja bei der vielen Sonne das einzig Sinnvolle ist ☀️

Wir erkunden ein wenig die Umgebung. Oder besser gesagt, wir laufen durch den heißen Sand zu einem Felsen ganz in der Nähe. Denn um uns herum sind lediglich Sand und steile Felswände aus Granit und Sandstein. 

Wie immer ist niemand anderes so verrückt. Lediglich einem Kamel - oh, wir wollen korrekt sein, einem Dromedar begegnen wir. Das setzt sich erstmal als wir näher kommen, ganz als wolle es sagen: „Springt auf!“ 🐪 

Oder wollte es doch nur fressen? Grünes, zum Teil sogar Blühendes finden wir reichlich. Es gibt sogar Pilze, die sehen aber sehr giftig aus.

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Wir erklimmen die erste, kleine Sanddüne und genießen den Blick in die Weite. Ihr müsst Euch vorstellen, wo wir sind, ist erst der Anfang Jordaniens größten Wadis. Das Naturschutzgebiet nimmt eine Fläche von 740 Quadratkilometern ein. Das entspricht mehr als 100.000 Fußballfeldern 🙃🙂

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Die ersten gefühlten 100 Fotos sind im Kasten 🤣 und schon warten die Kamele 🐪 auf uns. Wir reiten auf ihnen in den Sonnenuntergang. Uns beruhigt zu wissen, dass es ihnen tagsüber gut zu gehen scheint. Noch ist die Wüste recht grün …

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Die Landschaft ist grandios. Mit jeder Minute ändern sich die Farben. Auch wir werfen weite Schatten voraus und die Sonne taucht die Felswände in goldenes Licht. Was für ein Naturschauspiel 🥰

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Zurück im Camp gibt es ein reichhaltiges Buffet. Das Gemüse und das Hühnchen wurden über Tag im heißen Wüstensand geschmort - ähnlich wie das Lavabrot in Island. Einfach vergraben 😳 Es ist super zart. Wir verweilen noch ein wenig am Lagerfeuer, bevor es ab ins Bett geht.

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Die Sonne weckt uns glücklicherweise nicht. Dennoch zieht es Mark irgendwann raus. Zu schön ist das Licht der aufgehenden Sonne ☀️ Noch ist es recht frisch, so dass wir auch mit Jacke zum Frühstück gehen.

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Das ändert sich aber schnell. Schon zum Start unserer Tour durch Wadi Rum verschwinden die Jacken im Rucksack. Gut eingecremt geht’s los, einen kleinen Teil des Naturschutzgebietes mit seiner Länge von etwa 100 Kilometern und seiner Breite von gut 60 Kilometern zu erkunden.

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Das erste Highlight ist eine Sanddüne, die wir erklimmen. Keine Ahnung, wie hoch sie wirklich ist, aber irgendwas zwischen 50 und 75 Metern bestimmt. Auf jeden Fall ist sie recht steil. Wir ziehen unsere Trekkingsandalen aus, denn barfuß geht’s leichter 😊

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Es ist ganz schön viel Betrieb. Bestimmt 20 Jeeps warten unten am Zelt der Beduinen, wo es Tee und Souvenirs gibt. Das ist ehrlich gesagt ein wenig schade ☹️

Was uns noch negativ auffällt - auch schon bei uns im Camp: Wasser gibt es immer in 200 Milliliter Plastikbechern und den Tee aus Pappbechern 🤨 Wie gut, dass wir unsere EcoEasys von Tupperware dabei haben.

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Das wir Wadi Rum überhaupt so sehen, haben wir dem britischen Leutnant Thomas Edward Lawrence, besser bekannt als „Lawrence von Arabien“ zu verdanken. Viele Geschichten erzählen die Beduinen über sein abenteuerliches Leben.

Schlussendlich waren es seine Tagebücher, veröffentlicht als Bestseller „Die sieben Säulen der Weisheit“, die Wadi Rum bekannt machten. Mehr erfahrt Ihr in einem Artikel in der Welt: Durch Wadi Rum wie Lawrence von Arabien.

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Wir besuchen sein Haus beziehungsweise das, was davon übrig ist. Zu seinen Ehren haben an diesem Felsen ganz viele Menschen kleine Steintürmchen aufgebaut, was wunderschön anzuschauen ist ☺️

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Wir nähern uns der Mittagszeit und machen Stopp an einer der legendären Felsbrücken. Wir orientieren uns auf maps.me und sind am Aussichtspunkt Um Fruth. Wer hoch hinaus möchte, muss klettern, was wir uns beide nicht entgehen lassen. Und natürlich dürfen auch die entsprechenden Fotos nicht fehlen.

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Inzwischen brennt die Sonne und dennoch wirkt die Wüste recht grün. Wir sehen zwar keine Wasserquelle, doch muss es ausreichend Wasser geben, sonst hätten sich die Nomaden nicht niedergelassen, schon gar nicht seit der Steinzeit. Und es gebe auch keine Dromedare, die uns immer wieder begegnen und der ganze Stolz der Beduinen sind 🥹 Unser Fahrer gibt einem Wasser, was es dankend annimmt.

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Frisch gestärkt geht’s dann weiter zum Mushroom Rock. Diese Landschaft ist einfach unbeschreiblich und hoffentlich spiegeln die Bilder das überhaupt wieder. Ähnlich wie in Petra müssten wir hier mehrere Tage verbringen, um jede einzelne Facette der Farbspiele wahrnehmen zu können 😇

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Wadi Rum liegt übrigens auf etwa 800 Meter Höhe, die Felswände sind mehrere 100 Meter hoch. Die beiden höchsten Erhebungen messen wohl zwischen 1734 und 1832 Meter. Wir durchqueren einen Canyon, der uns das ein wenig verdeutlicht und erklimmen erneut eine Düne. Nur so kommen wir den Felsen ganz nah und können gleichzeitig den Blick schweifen lassen 🥰

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Vor über 30 Millionen Jahren ist Wadi Rum entstanden. Erosionen sind der Grund, dass sich die je nach Sonnenstand ocker bis roten Sandsteine in solch bizarren Formationen präsentieren. Wer tief gräbt, stößt übrigens irgendwann auf Granit 🪨 

Kein Wunder, dass hier Filme wie Star Wars gedreht wurden. Der Platz ist da und die Wüste ist so weitläufig, einsam und abwechslungsreich wie keine andere 😌

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Knapp 6 Stunden waren wir insgesamt unterwegs. Wir huldigen nochmals „Lawrence von Arabien“ sowie der „Königin von Jordanien“, deren Gesichter neben dem Prinzen von Jordanien in Stein gemeißelt sind.

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Zu mehr bekommen wir unseren Fahrer, der leider schlecht Englisch spricht, nicht überredet 😢 Sollten wir nochmal wiederkommen, machen wir die Tour mit einem Guide, um einfach noch ein wenig mehr zu erfahren. 

Vielleicht besuchen wir morgen noch das Dorf Wadi Rum, wo laut dem Lonely Planet Jordan mehrere hundert Beduinen, teils in Zelten, teils in gemauerten Häusern wohnen. Es soll sogar eine Jungen- und eine Mädchenschule, einige Geschäfte und eine Polizeistation geben. Zudem wird um das Dorf herum wohl Gemüse angebaut. We will see 😎

Jetzt heißt es ausruhen. Die Sonne hat uns geschafft, auch wenn uns stets eine angenehme Brise begleitet hat. Wir freuen uns über den Sonnenuntergang, den wir von unserer Terrasse aus beobachten. Ob es zum Abendessen wieder Hühnchen und Hackbällchen gibt? Egal, denn allein die ganzen Dips sind lecker 😋

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