8 der 10 höchsten Berge der Welt liegen in Nepal. Der bekannteste ist sicherlich der Mount Everest mit 8.848 Metern.
Wir erkunden die nächsten 5 Tage das Annapura Gebiet. Es umfasst eine Vielzahl an Bergen und ist seit 1992 offizielles Naturschutzgebiet. Annapurna ist für die Nepalis die weibliche Göttin des Essens. Denn Anna steht für Essen und Purna für mehr davon.
Wir starten in Pokhara, nicht mit dem Trekking, sondern mit den Vorbereitungen, denn Schlafsack und Trekkingstöcke haben wir nicht dabei. Und auch keinen zweiten Tagesrucksack.
Der ist schnell gefunden, ein kleiner niedlicher 25 Liter Rucksack in Orange 😍 Jetzt muss nicht mehr einer alles schleppen 😃
Wir drehen ein Runde durch Pokhara und sind froh, hier hinterher ein paar Tage zu bleiben, um zu relaxen. Die Stadt ist viel, viel ruhiger und auch sauberer als Kathmandu. Auch die Nepalis verbringen hier gerne ein paar Tage zum Ausspannen und Ausgehen.
Am Abend treffen wir Santosh und Roshan wieder. Santosh hat alle Genehmigungen besorgt und erzählt grob, was uns erwartet. Er ist sich sicher, dass wir das „locker“ schaffen - wenigstens einer 😃
Wir besorgen noch Schlafsäcke und Trekkingstöcke - gut, dass es beides zum Leihen gibt. Santosh empfiehlt uns ein Restaurant mit Livemusik, was sehr gut ist. Die beiden sind so zuvorkommend, dass wir uns sicher sind, ein gutes, faires Trinkgeld gegeben zu haben 👍
Zurück im Hotel packen wir noch die Rucksäcke, einen, der da bleibt und drei, die wir mitnehmen. Puh, die Wettervorhersage macht uns echt zu schaffen. Wenn es wirklich nur regnet, reichen unsere Klamotten nicht, denn mehr als zwei Trekkinghosen haben wir gar nicht dabei ... 🤔
Egal, wir können es nicht ändern und ich sage zu Mark: „Positiv denken, die wissen ja noch nicht, das wir kommen.“ 🤣 Und ich verspreche ihm, dass er die Schokokekse bekommt, wenn es ganz schlimm kommen sollte 😂
Wir schlafen erstaunlich gut, trotz ein wenig innerlicher Anspannung 🙏
Um 6:30 Uhr klingelt der Wecker, um 7 Uhr gibt es Frühstück und dann geht es los. Zuerst mit dem Auto bis zum Startpunkt nach Nayapul. Diese Fahrt werden wir so schnell nicht vergessen 🤭
Unser bisheriger Fahrer erzählte uns noch, wir bräuchten einen Jeep. Vor dem Hotel aber wartete ein Kia Rio - ein stinknormaler, recht tiefliegender Pkw. Nun gut, der Fahrer wird die Straße wohl kennen 🤔
Wir schrauben uns den ersten Berg hoch - schon das ist eine kleine Tortour, schließlich sind wir zu Viert plus Fahrer und Roshan ist auch nicht der Leichteste ... Wir setzen ein paar Mal auf, was den Fahrer aber nicht zu stören scheint 🙄
Und dann kann eigentlich keiner mehr von Straße sprechen, denn wir fahren durch Matsch gepaart von Steinen - kein Wunder, dass sich da ein Stau bildete, denn das ein oder andere Auto bleibt halt mal stecken - so wie auch wir 😱
Es ging nur noch mit einem fiesen Kratzen am Unterboden weiter ... Wir stiegen kurzerhand aus und Santosh erklärte dem Fahrer, welche Spur er halten muss. Endlich ging es wieder vorwärts 🙏
Mit einer Stunde Verspätung erreichten wir Nayapul. Und ganz ehrlich, wir sind alle total froh, dass wir endlich dieses Auto verlassen und los wandern können 😃 Denn das Wetter ist auf unserer Seite, getreu unserem Motto: Wo Engel reisen, regnet es nicht! 😍
Das Annapurna Gebiet ist das größte Naturschutzgebiet in Nepal aufgrund seiner vielfältigen Flora und Fauna. Es wird auch als „Rhododendron Garten“ bezeichnet, allein 6 verschiedene Arten wachsen hier. Deswegen gibt es auch eine Einlasskontrolle und erstmal einen Stempel - leider nicht in unseren Reisepass 😊
Der erste Abschnitt bis Tikhedhunga, was wohl scharfer Stein bedeutet, ist ein sehr guter Einstieg. Rund 11 Kilometer mit nur 500 Höhenmetern. Nach 2,5 Stunden sind wir da - einmal bis auf die Unterhose durchgeschwitzt.
Es ist arschkalt. Die Zimmer sind einfach, ohne Bad. Für die heiße Dusche müssen wir bezahlen, ebenso für WiFi und Strom. Wir haben zum Glück eine gute Powerbank dabei 😉 Wir wechseln erstmal die Klamotten. Dabei muss ich feststellen, dass ich wohl vergessen habe, einen zweiten oder sogar dritten BH einzupacken 🤭 Hoffentlich trocknet der irgendwie bis morgen, denn die Luft fühlt sich eher feucht an.
Wir wärmen uns mit einer Nudelsuppe auf und kriechen dann in unsere Schlafsäcke. Es dauert nicht lange und es fängt an, aus Kübeln zu schütten, zu blitzen und zu donnern. Das nächste Unwetter, was uns aufsucht 🙄
Das Video dazu findet Ihr auf Facebook 🎥
Ihr seht, unserer Zweifel sind berechtigt. Bitte drückt uns weiter die Daumen, dass das Glück auf unserer Seite bleibt und wir es zumindest immer im Trockenen ans Ziel schaffen 🍀 Wir wollen nicht mit denen tauschen, die wir aus unserem Fenster heraus beobachten können, die ihr Ziel noch nicht erreicht haben und weiter müssen 😱
So verbringen wir den Nachmittag und Abend mit nichts zu tun. Das ist auch gut so, denn die nächste Etappe hat es in sich: 1.300 Höhenmeter und die ersten rund 550 verteilt auf etwa 2 Kilometer mit 3.260 Stufen warten auf uns.