Auf nach Ghorepani! Endlich, nach einen super Frühstück befinden wir uns auf dem über 100 Jahre alten Trail. Das erste Stück bis Ulleri hat es in sich, aber wir sind ja „gedopt“ 😉

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Neben Magnesium nehmen wir noch L-Carnetin, um dem Muskelkater vorzubeugen - und, in Gedanken klopfen wir 3x auf Holz, es hilft. Bisher haben wir noch keinerlei Wehwehchen gehabt 🙏

Wie gesagt, es warten 550 Höhenmeter verteilt auf etwa 2 Kilometer mit 3.260 Stufen auf uns. Und wir können es beide kaum glauben, es geht leichter als gedacht. Wieder ist das Wetter auf unserer Seite und die Treppenstufen sind einigermaßen flach.

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Mark nimmt seine Trekkingstöcke zur Hilfe. Ich halte mich an den Tipp unserer Freunde, Erik und Erika, aus Österreich: langsam und möglichst gleichmäßig gehen.

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Es funktioniert, nach einer Stunde und 20 Minuten haben wir das härteste Stück geschafft. Jetzt sind es ja nur noch 750 weitere Höhenmeter 😃 Und zur Belohnung gibt es eine kleine Pause. Santosh besorgt uns Bananen und ich gehe erst einmal schaukeln 😂

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Der Weg führt uns zu Beginn durch viele, kleine Örtchen. In jedem stehen sogenannte Teehäuser, die Essen, Trinken und Übernachtungen anbieten. Es ist der Wahnsinn und wir wollen gar nicht wissen, was hier in der „eigentlichen“ Hochsaison von Oktober bis Dezember los ist.

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Santosh erklärt uns, dass neben den Touristen auch viele Nepalis unterwegs sind, weswegen er liebevoll Familientrekk genannt wird. Ja, okay, wir sehen das eine oder andere Kind - aber uns entgegenkommen, also bergab laufen 😃

Des Weiteren kreuzen Esel unseren Weg und wir stellen fest, dass wir uns echt Mühe beim Packen gegeben haben. Roshan muss bei weitem nicht so viel tragen, wie einige andere 🙂🙃

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Es geht, wie sollte es auch anders sein, bergauf, bergab - mal auf Waldwegen, meistens aber doch über viele Treppenstufen. Irgendwann werden die Örtchen immer weniger, das Wasser und der Tee dafür teurer 🙄

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Wir machen wieder nur kleine Trinkpausen. Irgendwie war das Frühstück dann doch genug. Für den kleinen Hunger reicht ein Keks oder ein Müsliriegel. Wir wollen halt so früh wie möglich ankommen - vor dem angekündigten Regen 🙏

Schritt für Schritt, Stufe für Stufe kommen wir voran. Die Landschaft ändert sich, die Wege werden schmaler, es geht durch den Dschungel. Vorbei an riesigen Rhododendron, mit Moos bedeckten Bäumen - einfach viel unberührter Natur.

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Es ist herrlich, wenn auch anstrengend. Wieder sind wir bis auf die Unterhose durchgeschwitzt. Wir freuen uns schon auf den Kamin, den Santosh uns angekündigt hat - und ich mich auf einen Cappuccino 😊

Damit wir - wenn - einen guten Blick auf die Berge haben, übernachten wir in Ghorepani Upper. Das heißt, nach dem wir den Ortseingang passiert haben, wo es auch die nächste Kontrolle und einen weiteren Stempel gibt, geht es nochmals 100 Höhenmeter bergauf - natürlich über Treppen.

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Wir sind fertig mit der Welt. Die letzten Stufen sind so anstrengend ... Aber dann fängt es an zu regnen und alles ist vergessen. Wir „rennen“ quasi zur Unterkunft 😃

Santosh hat nicht zu viel versprochen. Das Hilltop Hotel Restaurant ist viel gemütlicher, das Essen super lecker, es gibt einen „richtigen“ Organic Cappuccino und die heiße Dusche sowie den Strom für lau 😉 Auch hier heißt es, erst einmal duschen und rein in trockene Klamotten. Dann gibt es Mittagessen - wieder eine heiße Suppe und gebratene Nudeln.

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Am Kamin trocknen wir alle unsere Sachen, denn natürlich waren die vom Vortag nicht 100%ig getrocknet. Und dann passiert für einen kurzen Moment etwas Unglaubliches. Der Himmel lichtet sich und wir sehen die ersten Bergspitzen. In dem Moment wird uns bewusst, wie nah wir diese eigentlich sind - der Höchste, den wir sehen, der Dhaulagiri, ist Luftlinie nur 40 km entfernt 😲

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So schnell wie die Wolkenlücke gekommen ist, so schnell zieht sie auch wieder zu und es schüttet aus Eimern. Aber das stört uns wenig. Wir sitzen trocken und warm und unterhalten uns mit einem deutschen Päarchen aus Hamburg, die auch 3 Monate unterwegs sind 🙂🙃

So vergeht auch dieser Tag und unsere Hoffnung, die Berge wirklich in ihrer vollen Pracht zu sehen, schwindet mehr und mehr 😓 Zumal der Hotelbesitzer auch noch erzählte, am Morgen war alles zugezogen und es gab gegen 6 Uhr mal eine ganz kleine Wolkenlücke ...

Es gibt für sowas eben keine Garantien. Letztendlich sind wir froh, dass wir die über 2.200 Höhenmeter größtenteils trocken und ohne Muskelkater zurückgelegt haben. Da können wir schon sehr stolz auf uns sein 😍

Noch haben wir 2 Tage, um die Berge zu sehen. Wir drücken uns weiter die Daumen und vertrauen auf unser Glück 🍀