Für uns beginnt eine Reise lange bevor wir losfahren - so auch dieses Mal.
Der Wunsch entstand mehr oder weniger schon nach unserer letzten Auszeit im Jahr 2019. Damals waren wir 97 Tage unter dem Motto: „Time for Life“ unterwegs 😎
Als wir zurückkamen war klar: „In fünf Jahren machen wir das noch einmal!“ Schließlich unterstützt Mark‘s Arbeitgeber das wohlwollend. Alle 5 Jahre ist ein Sabbatical in Form von unbezahltem Urlaub möglich. Dieser Gedanke ließ uns nicht los, bis wir ihn schließlich in die Tat umsetzten. Diesmal sind es nicht nur 3, sondern 6 Monate: 182 Tage Auszeit 😜
Wo geht es diesmal hin? Auf uns warten Australien 🇦🇺, Bali und Flores 🇮🇩, Malaysia 🇲🇾, Brunei 🇧🇳, Südkorea 🇰🇷, die Südsee, genauer gesagt Französisch-Polynesien 🇵🇫 und die Cook Inseln, sowie Neuseeland 🇳🇿
Die letzten Monate waren sehr intensiv. Erst im Januar haben wir beschlossen unsere Auszeit vorzuziehen und anstatt im Oktober schon im Juli zu starten. Der Grund: die Insolvenz der Tupperware Deutschland GmbH 😓
Dafür mussten wir die Route ändern, d.h. weitere Reiseführer und Blogs lesen. Okay, dass hat hauptsächlich Mark gemacht. Seit Ende Januar haben wir gefühlt Non-Stop Flüge, Unterkünfte, Mietwagen und Ausflüge gebucht, den Blog vorbereitet, die Reiseapotheke aufgefrischt, Checklisten geschrieben, die Rucksäcke gepackt und schlussendlich Lebensmittel verteilt 🙏
Für Vorfreude, aber vor allem Aufregung blieb da wenig Zeit. Auch wenn ich die letzten 3 Monate keinen regelten Arbeitalltag mehr hatte, irgendwie war die ganze Zeit was los: Coaching, Weiterbildung, Vorstellungsgespräche und natürlich das ein oder andere Treffen, um sich von Freunden und der Familie zu verabschieden 🥰
Die letzten 24 Stunden sind irgendwie surreal: ein letztes Abendessen auf unserer Terrasse, ein letzter Drink, ein letztes Mal frühstücken und dann die Terrasse winterfest machen - bei knapp 30 Grad Anfang Juni 🥵 Schließlich kommen wir erst am 1. Januar 2026 wieder.
Schnell noch ein paar Zettel für unsere Mitbewohnerin geschrieben, die Waschtaschen verstaut und dann ganz entspannt zum Flughafen, gefühlt das erste Mal: Sonst haben wir ja meist bis zur letzte Minute gearbeitet, um Urlaubstage zu sparen 🤣 Danke Jay, dass Du uns gefahren hast.
Unsere Rücksäcke wiegen etwas über 16 und 18 Kilogramm, sind ähnlich gefüllt wie 2019. Dort starteten wir auf den Malediven 🇲🇻 Nun sitzen wir im Flieger von Singapore Airlines ✈️ und ein neues Kapitel beginnt.
Der Flug dauert 12 Stunden und ist recht kurzweilig: Sonnenuntergang und einen Film schauen, etwas essen und dann eine Mütze voll Schlaf 😴 Knappe 6700 Meilen sind es bis Singapur 🇸🇬
Wir haben uns bewusst für 5,5 Stunden Aufenthalt entschieden, um uns gründlich die Beine vertreten zu können. Mark wollte eigentlich in den Pool, aber 17 S$ sind es ihm dann doch nicht wert. Dennoch ist und bleibt der Changi Airport ein Flughafen der Superlative mit seinen zahlreichen Shops, Lounges, Chill-Out Areas, Grünflächen und Gärten 🦋🌵🌻
Fast 8.000 Schritte legen wir von Terminal 3 zu Terminal 1 zurück, bevor wir uns ein ruhiges Plätzchen suchen, um noch ein wenig zu dösen und zu realisieren, dass wir auf dem Weg in 182 Tage Auszeit sind. 182 Tage, das sind 4368 Stunden, 262.080 Minuten - alles noch nicht so wirklich greifbar 🤪
In Brisbane landen wir am frühen Morgen. Die Stadt selbst erkunden wir erst in 180 Tagen. Jetzt ruft das Meer! Wir holen unseren Mietwagen ab, einen Hyundai Kona. Für die nächsten 4 Wochen ist Linksverkehr angesagt - schauen wir mal, wie oft Mark und ich auf der falschen Seite ins Auto steigen und Mark die Scheiben wischt anstatt zu blinken 😂
Auf dem Weg nach Mooloolaba haben wir einen kulinarischen Zwischenstopp eingeplant: Sushi Hub 🍣 Die Kette kennen wir aus Sydney und Melbourne. Das Sushi ist frisch, das Preis-Leistungs-Verhältnis unschlagbar. Genau das Richtige nach so einem Flug. Okay, wir essen es ein wenig später, nicht schon morgens um 9 Uhr 🕘
Wir kaufen noch schnell ein: Wasser, Wein, ein wenig Proviant und Sonnencreme. Jetzt lacht nicht, die gibt beim Coles im 1 Liter-Kanister, die riecht gut und ist super ergiebig 🫢 Bei Telstra holen wir noch eine Prepaid SIM-Karte mit 55 GB für 39 AUD, was ungefähr 25 Euro entspricht.
Mit diesem Starter-Kit geht es weiter. Mooloolaba, ein kleiner Küstenort an der Sunshine Coast, wartet auf uns. Der Name der Region klingt wie ein Versprechen und hält hoffentlich, was er verspricht: eine rund 70 Kilometer lange Küstenlinie und über 300 Sonnentage im Jahr ☀️
Kleiner Fun Fact: Die Region nennt sich erst seit 1958 so, um sich von der nüchternen „Near North Coast“ abzuheben.
Mooloolaba: Salz auf der Haut, Sonne im Gesicht
Wir sind da und beziehen unser Appartement. Die Sonne lacht. Doch bevor wir das Städtchen erkunden, übermannt mich die Müdigkeit. Im Gegensatz zu Mark habe ich auf dem letzten Flug gar nicht mehr geschlafen 😴 Mit Sushi und einem Schluck Weißwein im Bauch, legen wir uns eine Runde aufs Ohr.
Das hat gut getan. Zeit, Mooloolaba zu erkunden. Der Name stammt von den Aborigines, die es „schwarze Schlange“ nannten. Mit rund 7.700 Einwohner liegt das Städtchen geschützt am Mooloolah River. Trotz des Winters sind die Temperaturen angenehm, um die 20 Grad, nur im Schatten brauchen wir ein Jäckchen. Es ist wunderbar grün und die einzelnen Eukalyptusbäume einfach faszinierend 🌳
Zum Hafen ist es nicht weit. Das ein oder andere Boot kann sich sehen lassen 🙃🙂 Wir schauen schon mal zum Prawn Star, einem ausgedienten Fischerboot, das jetzt als Seafood Restaurant dient - rustikal, aber dennoch einladend.
Wir drehen eine kleine Runde, erst am Fluß und dann am breiten, hellen Strand entlang. Barfuß durch den weichen Sand, so fühlt sich Urlaub an 👣 Mark würde am liebsten ins Meer springen, aber dafür ist es schon zu frisch. Es ist zwar erst 16:30 Uhr, aber die Sonne versinkt schon langsam am Horizont.
Zurück im Hafen entscheiden wir uns nach kurzem Zögern doch für die 800 g fangfrische Tiger Prawns, die direkt an Deck der Prawn Star serviert werden. Um nicht gleich eine Überdosis Histamin zu riskieren, bestellt Mark noch Fisch & Chips. Langsam fühlt es sich wie Urlaub an 😊
Inklusive Zeitverschiebung sind wir jetzt seit 48 Stunden unterwegs. Das ist ganz schön lang. Mal schauen, wie lange wir schlafen … 10-12 Stunden wären toll. In diesem Sinne: Gute Nacht 🌙