Es hat schon Vorteile müde ins Flugzeug zu steigen. Wir schauten jeder noch einen Film, bevor wir in einen recht tiefen Schlaf fielen. Die 2er Sitzreihe trug dazu natürlich ebenso bei wie die Ohropax.
Pünktlich gelandet, machten wir uns auf eine lange Einreise gefasst - die Aussies sind angeblich recht kleinlich. Wir deklarierten alle verschreibungspflichtige Arzneimittel - dazu hatten wir uns vom Arzt extra ein Schreiben aufsetzen lassen - und auch unsere Müsliriegel, denn Lebensmittel einführen ist auch nicht so ihr Ding. Bei der Einreise wurden wir dann natürlich auch danach gefragt. Kleiner Tipp: Es macht Sinn, auch auf Englisch zu wissen, für was die Medikamente sind 😉 Letztendlich war es harmlos und dauert nicht länger als anders wo. Das Visa hatten wir online beantragt. Es in etwa so umfangreich wie das für die USA, aber im Gegensatz dazu kostenlos. Und es ist ein Jahr gültig - sehr gut, schließlich kommen wir im Mai 2019 nochmal wieder 😊
Zu unserer Unterkunft nahmen wir den Airport Express - den Skybus - für 19,50 AU$ pro Person. Ja, Australien ist nicht wirklich ein Schnäppchen ... Immerhin beinhaltet der Preis den Shuttle von Southern Cross in die Nähe der umliegenden Hotels. Wir wären sonst gelaufen, aber da es wie aus Eimern goss, waren wir froh drum.
So schnell wie der Regen kam, verzog er sich auch wieder. So gingen wir trockenen Fußes noch was Essen und fielen erneut in einen tiefen Schlaf - ich zumindest, Mark tat sich schwer und schlief mehr schlecht als recht. Er wartete primär, bis ich nach 10 Stunden so langsam wach wurde 😘
In den Tag starteten wir mit Frühstück auf dem größten Markt der Südhalbkugel, dem Queen Victoria Market bzw. „Vic Market“, wie ihn die Aussies nennen. 600 Stände sind hier zu finden. Mich persönlich faszinierte das sehr große Angebot an Bio-Lebensmitteln und die tollen Stände in der Feinkosthalle im Art-Déco-Style.
Zurück ins Hotel, Gepäck geholt, und weiter den Mietwagen abholen. Melbourne muss warten. Mit einem niegelnagel neuem Golf - genau 15 km hat er schon „runter“ - ging es los: immer schön auf der linken Seite in Richtung Great Ocean Road 😃 Hier erwarten uns erstklassige Surfstrände, ruhige und abgelegene Örtchen, Kuhfarmen, Heideland und dichter Regenwald.
Unser erster Stop die Surfhauptstadt Australiens: Unvorstellbar während hier heute sogar Surfweltmeisterschaften ausgetragen werden, war Torquay bis in den 1970er Jahren irgendein weiteres verschlafenes Küstenstädtchen. Marken wie QuickSilver wurden hier groß. Sie stellten Neoprenanzüge her 😳 Der berühmteste aller Strände ist der Bells Beach, der mächtige Point Break - hier lieferten sich Keanu Reeves und Patrick Swayze in „Gefährliche Brandung“ das finale Duell.
Unser Highlight aber der Abstecher ins Hinterland von Cape Otway. Auch wenn der Leuchtturm nur bis 17 Uhr zu besichtigen gewesen wäre und es total nebelig war, entdeckten wir in den dichten Eukalyptuswäldern unseren ersten Koala. So süß und kuschelig, aber angeblich nicht „ganz helle im Oberstübchen“. Kein Wunder, denn sie fressen Eukalyptusblätter, die so giftig sind, dass der Koala allein 20 Prozent seiner Energie dazu verwendet, seine Nahrung zu entgiften.
Der Beweis, dass wir wirklich in Australien angekommen sind 😊