Es geht weiter entlang der Küste von New South Wales, die zum Teil vom Territorium der australischen Hauptstadt Canberra beansprucht wird. Im Prinzip fahren wir von einem Nationalpark zum nächsten, denn diese säumen die Küste.
Unsere Tage sind demnach geprägt von Natur pur. Auch das Wetter wird langsam besser. Die Regenwolken verziehen sich und wir haben strahlend blauen Himmel mit angenehmen Temperaturen von 21-25 Grad. Unser erster Stop ist der Murramarang National Park - hier leben wilde Kängurus, die wir auch zu mehreren zu sehen bekommen. An einem der Strände sind es um die 100 Tiere. Wer jetzt denkt, diese sind zahm ... Diese sind es nicht. Wir nähern uns also ganz vorsichtig, um das ein oder andere - auch mit Baby im Beutel - fotografieren zu können. Mit dem Teleobjektiv geht das 😍
Ein Spaziergang entlang der Küste darf natürlich auch nicht fehlen. Okay, ich gebe zu, den hatte sich Mark etwas anders vorgestellt, und ich hatte einfach Glück. Denn der Weg über die Klippen - natürlich in Flipflops, sollte ja ein Strandspaziergang werden 😉 - führte aber mit nur ein, zwei kniffligen Passagen ans Ziel.
Am Dark Beach angekommen, entdecken wir zum ersten Mal blaue Quallen. Sie sehen aus wie kleine, unförmige Luftballons. Erst dachten wir, sie seien tot. Nachdem wir sie zurück ins Wasser befördert hatten, zeigte sich, dass sie noch lebte. Mit ihren langen, blauen Tentakeln saugt sie sich am Gestein fest. Wir sind total fasziniert. 🙃🙂
Unsere kleine Recherche hat ergeben: Die sogenannten Bluebottles sind keine echten Quallen, sondern Polypenkolonien. Sie können ihre Bewegungsrichtungen nicht selbständig festlegen. Sie werden durch den Wind und die Strömung auch zu den Stränden getragen. Und eine Berührung verursacht Übelkeit, Rückenschmerzen, Muskelkrämpfe und Beklemmungen bis hin zur Atemnot 😬 Nur gut dass man dort nicht ins Wasser gehen konnte 🙏
Am Pebbly Beach sehen wir erneut Kängurus am Strand. Diese sind ganz nahbar. Sie lassen sich sogar mit den entsprechenden Blättern füttern. Zumindest Mark gelingt es. Bei mir sind sie der Blätter bereits überdrüssig und bevorzugen das einfachere Gras 😃
Auf den letzten Drücker erreichen wir Hayden‘s Pie in Ulladalla - ein Familienunternehmen. Wir ergattern zwei von den letzten vier Pies: 1x Butter Chicken mit Minz-Joghurt-Sauce und 1x Green Thai Curry - beide sehr lecker.
Weiter geht’s nach Jervis Bay. Hier übernachten wir im Tree Top, einem Haus auf Stelzen mitten zwischen Bäumen. Mit Komposttoilette und Regendusche - beides draußen. Dennoch sehr einladend! Leider nicht mehr buchbar, weil Gastgeberin Shell bald von ihrem Trip mit ihrem Van zurückkommt. Schnell noch einen leckeren Salat und die Drinks gezaubert und dann ab ins Bett, wir wollen ja früh raus.
Ganz so früh wird es dann doch nicht, denn die Sonne braucht etwas länger als gedacht, um uns zu wecken. Macht aber nichts. Wir frühstücken in Ruhe und starten ausgeruht in den Tag.
Gegen 10 Uhr erreichen wir den Booderee National Park. Wir sind das zweite Auto auf dem Parkplatz und wir dachten wir sind spät dran ... Außer ein paar neugierigen Wallabys treffen wir niemanden auf unserem Spaziergang zum Steamer Beach. Und wieder eine total einsame Bucht mit kristallklarem, blau-türkises Wasser. Was liegt denn da? Sardinen und kleine Tintenfische ... Die Wellen haben sie wohl angespült, zusammen mit ganz vielen giftigen Bluebottles 🤔
Wir machen noch einen Abstecher zum historischen Leuchtturm, begleitet von Hunderten männlichen Singzikaden, die Weibchen anlocken wollen. Ganz ehrlich, ich würde mir bei dem Krach die Ohren zu halten 😉 Aber lustig sind sie schon und der Ton nicht ganz so durchdringend wie der von der Singzikade im „Prom“ - hier ist eher die Menge, die das laute Sirren verursacht. Am Wegesrand entdeckten wir mal sehr interessante und mal sehr filigrane Pflanzen.
Irgendwie haben wir das Gefühl, die Uhren drehen sich hier schneller als Zuhause. Die Mittagssonne steht schon im Zenit. Zum Abkühlen springen wir am Hyams Beach ins Meer. Ja, auch ich tobe durch die Wellen - das heißt, das Wasser hat angenehme Temperaturen 😊 Aber beim weißesten Sandstrand der Welt und türkis bis dunkelblauem Wasser kann man einfach nicht widerstehen 🏖
So langsam müssen wir leider los, denn wir haben noch etwas Strecke vor uns. Was lernen wir daraus? Hier hätten wir zwei Nächte bleiben sollen. Auf uns warten noch ein Campingplatz und ein Wasserfall. Campingplatz? Ja, Ihr habt richtig gelesen. Hier machen wir uns auf die Suche nach Wombats ... und werden fündig. Sind die bzw. ist das eine süß 😍 Gemütlich frisst es vor sich hin und lässt sich von uns nicht stören. Was für ein Glück, denn eigentlich sind die liebevoll genannten „Bulldozer“ nachtaktiv. Dieses Erlebnis haben wir der Bewertung von Sonia auf Tripadvisor zu verdanken 🙏
Begleitet von einem ersten, wunderschönen Sonnenuntergang setzen wir unseren Weg in die Blue Mountains fort.