Die Blue Mountains sind wunderschön. In unserem Fall könnten wir denken, der Name rührt vom strahlend blauen Himmel über den zahlreichen Tälern, aber so ist es nicht. Verantwortlich für den blauen Dunst ist ein feiner Ölnebel, den die Eukalyptusbäume ausscheiden.

Je nach Art ist auch ein ganz zarter, angenehmer Geruch dabei.

In zwei Tagen erkunden wir die Gegend. Wir starten in Blackheath am Pulpit Rock. Der Blick ins Tal eröffnet uns einen ersten Eindruck der fantastischen Landschaft, die um uns herumliegt. Weiter geht’s über den Evans Lookout zurück nach Katoomba.

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Hier lassen wir das Auto stehen und wandern über Juliet’s Balcony und den Queen Vicoria Lookout zum Katoomba Falls View. Eigentlich war das der Plan. Da der Wasserfall aber im Schatten lag und nur wenig Wasser führte, ersparten wir uns die Furber Steps. Denn die haben es in sich ... 😎 

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Das Schöne ist, trotzdem der Parkplatz voll war, begegnen wir nur einer Handvoll Menschen. Die meisten Touristen scheinen die Fahrt mit der Seilbahn zu bevorzugen. Zurück machen wir noch einen Abstecher über den Underfalls Walk bevor wir über den Watchtower am Prince Henry Cliff Walk entlang der Katoomba Cascades zurück zum Auto laufen. Gute zwei Stunden waren wir unterwegs.

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Wie in Australien üblich genossen wir am 24. einen Christmas Lunch. Liebe Andrea Folk, Danke für den Tipp, das Leura Gourmet Café & Deli war dafür eine sehr gute Wahl 😘 

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Gut gestärkt, nahmen wir unsere zweite Etappe des Tages in Angriff: Vom Parkplatz an den Upper Leura Cascades ging es erneut über Stock und Stein, gefühlte Hunderte - ich soll ja nicht immer übertreiben, sonst wären es Tausende - an Stufen zum Bridal Veil Falls. 

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Von da wollten wir eigentlich über den Majestic Lookout zurück zum Parkplatz, aber der Weg war gesperrt, so dass es doch eine etwas längere Wanderung wurde. Wir nahmen erneut den Prince Henry Cliff Walk und genossen die Aussichten vom Fossil Rock und dem Jamieson Lookout. Atemberaubend 😲

Am späten Nachmittag fuhren wir dann nochmal zurück nach Katoomba. Denn auch wir wollten uns den meist besuchtesten Ort in den Blue Mountains nicht entgehen lassen: Nur von der Aussichtsplattform auf der Felsspitze des Echo Points haben wir beste Sicht auf die Three Sisters. Was hat es mit den Drei SchWestern auf sich hat, erfahrt Ihr hier: Legende Three Sisters

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Über einen kurzen Fußmarsch und 80 Meter steile Treppenstufen erreichen wir die Honeymoon Bridge 😊 

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Die Treppenstufen führen bis hinab ins Tal. 900 Stück an der Zahl, das machen wir ein anderes Mal 😉 Wir fahren lieber zum Supermarkt, denn auch in Australien ist am 25. alles geschlossen und kaufen für unser Christmas Dinner ein. Nach einem Gin Tonic und Salat mit Mac and Cheese Balls fallen wir ins Bett. 

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Wieder haben wir eine tolle Unterkunft. Das Broomelea Bed & Breakfast bietet alles, was das Herz begehrt. Zumindest hatten wir das mit dem Upgrade ins Cottage. Eine gut ausgestattete Küche, ein Himmelbett und eine Badewanne mit Whirlpool. 

Fürs selfmade Frühstück gab es Toast aus Vollkornmehl, Butter, Marmelade, Müsli, Joghurt, Milch, Orangensaft und natürlich Kaffee - ja, so richtiges Pulver, nicht nur löslicher Nescafé 🙏 Wir stockten das Ganze noch auf mit Eiern, Käse, Hummus, einem Aufstrich aus Süßkartoffeln, etwas Schinken, Avocados, Tomaten und Blattsalat. Schließlich ist ja Weihnachten 🎄 

Dementsprechend entspannt starteten wir auch in den Tag. Heute wollen wir wandern, wandern, wandern. Dafür fahren wir nach Wentworth Falls. Aber nicht zum Wasserfall direkt, sondern quasi auf die andere Seite des Ortes zum Conversation Hut. 

Hier stellen wir erst einmal fest, dass der National Pass wegen Felsabgängen gesperrt ist. Schade, den wollten wir eigentlich nehmen, aber gegen die Natur sind wir machtlos. So begeben wir uns erstmal zu den Empress Falls und dann auf den Nature Track. Ein schöner Einstieg in die unberührte Natur des Valley of Waters mit seinen Wasserfällen, Schluchten, Baumsavannen und Regenwäldern.

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Nach diesem Abstecher von gut 2,5 Stunden geht es nun über den Overcliff Walk zum Wentworth-Wasserfall. Wieder geht es über Stock und Stein und zahlreiche Stufen, aber die Mühe lohnt sich, denn die Aussicht ist spektakulär und immer wieder in Nuancen anders, zu mal wir uns auf ganz unterschiedlichen Höhen bewegen.

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Unterwegs wird der Overcliff dann zum Undercliff Walk und wir erkennen deutlich die Felsritzungen der Aborigines. Es ist traumhaft schön 😍

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Und der Wasserfall selbst? Tja, das ist so eine Sache. An sich ist er total beeindruckend, denn er stürzt in Schwaden schimmernden Tropfen 300 Meter in die Tiefe. Andererseits ist er durch einen nur 15 Minuten Fußweg von einem großen Parkplatz erreichbar und somit total überlaufen. Zum ersten Mal seit knapp zwei Wochen merken wir, es ist Hochsaison. Auch die Australier haben Ferien, so dass viele Einheimische unterwegs sind - schließlich ist Sydney nur 100 Kilometer Luftlinie entfernt. 

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Wir genießen also nur kurz die Aussicht, sparen uns den Abstieg durchs Getümmel und begeben uns auf den Rückweg über den Short Cut Walk. Der ist wirklich kurz, denn schon nach 20 Minuten sind wir wieder am Parkplatz. Und nach insgesamt 5,5 Stunden - rund 18.000 Schritte für knapp 11 Kilometer mit 94 Stockwerken - bei 28 Grad auch ganz schön platt. 

Wir scheinen so erschöpft auszusehen, dass die drei Familien, die die Picnic Area in Beschlag genommen haben, uns die Reste ihres Barbecues anbieten. Und ganz ehrlich, wir haben uns drauf gestürzt. Denn das Chicken Tandoori, die marinierten Lammkoteletts, die Minz-Korinander-Joghurt-Sauce und das Fladenbrot waren einfach so lecker ... Da konnte unser Käse-Schinken Sandwich mit Salat und Hummus nicht wirklich mithalten. 🙂🙃 

Zurück in unsern derzeit vier Wänden erweckt die Badewanne mit Whirlpool unsere Lebensgeister. Ich erfreue mich am Schaumbad und bekomme passend dazu einen besonders schaumigen Cappuccino kredenzt. 😍 

Am Abend kreiere ich aus den gekauften Lebensmitteln ein Dinner for Two und bin selbst überrascht, was sich aus einer Mango, einer Zwiebel, zwei Süßkartoffeln, getrockneten Tomaten, Hirschsteaks und den Resten vom Frühstück so zaubern lässt. 

Unser Weihnachtsdinner 2018 🥰

Aperitif: Gin Tonic

Hauptgang: Avocado-Tomaten-Salsa gebettet an Blattsalat / kurzgebratene Hirschsteaks auf Mangochutney und karamellisierte Süßkartoffeln 

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Dessert: frische Erdbeeren mit feinster Joghurt-Creme und Salted Caramel Shortbread Streuseln

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Korrespondierender Wein: Chardonnay

Was für ein schöner Tag 😊 Weiter geht es ins Hunter Valley, dem kulinarischen Traum.