Wer uns kennt, weiß, dass Mark unsere Urlaube plant und ich mich stets überraschen lasse. Dazu gehört auch, dass ich - wenn überhaupt - den Reiseführer erst im Urlaub lese. So auch das Kapitel über die wohl bedeutendste Stadt der Azoren: Horta.
Keine Bange, es folgt kein Exkurs, nur eine kleine Zusammenfassung 😊 Mit der Verlegung des ersten Telefonkabels in die USA entwickelt sich die Stadt Ende des 19. Jahrhunderts zu einem der wichtigsten Knotenpunkte. Es folgten eine ganz Reihe mehr ☎️
So übertrug zum Beispiel auch die Deutsch-Atlantischen-Telegrafengesellschaft (DAT) ihre Daten von der Ostfrieseninsel Borkum direkt nach Horta und weiter nach Manhattan Beach in der Nähe von New York. Kein Wunder also, dass Peter‘s Café Sport zum Treffpunkt der Geheimdienste wurde. Wichtige Informationen waren schon damals unbezahlbar wertvoll 💰
Hinzu kam, dass nach dem 1. Weltkrieg der Hafen gleichzeitig als Landeplatz für Wasserflugzeuge diente. Horta wurde zum Zwischenhalt der Transatlantikflüge - als erstes von der Lufthansa. Sie kam mit sogenannten Katapultflugzeugen nach Horta. Später folgte die PanAm mit riesigen Wasserfliegern. Der Flughafen der Insel wurde viele Jahre später, genauer gesagt im August 1971, gebaut 🪁
Mit diesem Wissen schlendern wir durch die Stadt, die mit seinen über 6.500 Einwohnern die drittgrößte Metropole der Azoren ist. Sie zieht sich entlang der Küste im Südosten der Insel über 2,5 Kilometer und zeichnet sich durch ihre Marina aus 🙃🙂
So klein, wie die Insel auch ist, bis zu 300 Schiffe finden in der Marina Platz. Aufgrund ihrer windgeschützten Lage belegt sie Platz 4 der angesteuerten Ozean-Häfen der Welt und ist seit 1987 Inhaberin der Blauen Flagge von Europa 🇪🇺
Hunderte von Yachten aus den unterschiedlichsten Ländern legen hier jedes Jahr einen Zwischenstopp auf ihren Fahrten über den Nordatlantik ein. Dazu unzählige Segelboote, die von den Karibischen Inseln Richtung Mittelmeer fahren 😲
Und alle sind quasi verpflichtet, sich auf der Mole oder den Kaimauern zu verewigen. Über Jahre ist so eine der größten und beeindruckendsten Gemäldeausstellungen unter freiem Himmel entstanden 😎
In der Bäckerei kaufen wir drei typische Teilchen: Pastel de Nata, Queijadas de Amêndoa und Bolo de Arroz. In der Markthalle nochmals Käse von São Jorge 🧀 Und dann warten wir an der einen oder anderen Kirche auf die Sonne ☀️ Bevor wir schlussendlich Richtung Nordosten aufbrechen.
Wenn es für Kühe ein Paradies auf Erden gibt, dann ist das nicht Irland, sondern sind es die Azoren. Grund ist das Wetter: Der Regen sorgt für saftige Weiden und das Meer für ein leicht salziges Aroma - kein Wunder, dass der Käse einzigartig ist.
Auch der Farol da Ribeirinha gehört zu den Lost Places der Azoren. Wahnsinn, was diverse Erdbeben alles zerstört haben und die Natur langsam zurückerobert: Leuchttürme, Kirchen und das ein oder andere Haus.
Der Strand Praia do Almoxarife gehört zwar zu den schönsten der Insel. Doch das Wetter lässt es einfach nicht zu, baden zu gehen. So genießen wir nur einen Café und einen Caipirinha, zumal der Cachaça von der Insel São Miguel kommt 🥃
Zurück in Horta muss es natürlich noch ein Eis für Mark sein bei Gelados do Atlantico, bevor wir den Nachmittag am Praia Porto de Pim neben der ehemaligen Walfabrik ausklingen lassen 🐳
Mit einem kurzen Zwischenstopp am Meer geht es zurück zu unserem Mitbewohner. Wir wissen mittlerweile, dass es sich um einen Waldkauz handelt. Bei Macarons und einen Maracujasaft chillt Mark eine Runde in der Hängematte, während ich den Blogbeitrag schreibe. Das Leben kann schon schön zu sein 🥰
Den Abend verbringen wir in der Gastro Bar Príncipe. 1. Gang: Gazpacho von Gurke, Joghurt und Haselnüssen sowie Gambas in Lorbeer-Zitronen-Knoblauch-Sud; 2. Gang: Papageienfisch auf Kokospüree mit Schinken, Melone und Walnüssen sowie Pulled Beef an Kartoffelpüree, Reischips und Zwiebeln; 3. Gang: Ananas mit Streuseln sowie Eistorte von Schwarzem Tee mit Grüntee-Limetten-Gelee - alles sehr lecker.
Dazu gab es einen Weiß- und Rotwein von Pico sowie zum Abschuss einen besonderen Gin Tonic. Der Gin Baleia, konzipiert von Ali Bullock setzt sich durch seine Partnerschaft mit der Ocean Azores Foundation sowie durch sein weltweit führendes Engagement für nachhaltigen Tourismus von allen anderen Gins der Welt ab.
„Wir wollen, dass die Nachhaltigkeit im Meer im Mittelpunkt des Gins steht. Die Arbeit zum Schutz der Wale wird nie aufhören“, so Ali Bullock. Pro Glas spenden auch wir 1 Euro an die Ocean Azores Foundation - hier erfahrt Ihr mehr: Gin Baleia.