Herzlich Willkommen auf São Jorge: Leider begrüßt uns Insel Nr. 4 mit Regen ☔️ Nicht schlimm, besuchen wir eben zu erst die Käsefabrik des berühmt, berüchtigten Queijo São Jorge.
So viele Käselaibe à 10 bis 12 Kilogramm haben wir noch nie gesehen. Meter hoch stapeln sich die Holzregale, wo der Käse 15 Tage bis 4 Wochen reift. Jeden Tag wenden mehrere der rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Leibe und pinseln sie mit Wachs ein, um sie vor den natürlichen Schimmelpilzen zu schützen 🕯
Was denkt Ihr, wie wieviel Liter Milch in einem Laib stecken? Es sind über 100 Liter - und die Milch kommt einzig und allein von den über 25.000 Kühen bzw. gewöhnlichen Holsteinrindern der Insel 🐂
Auch wir haben uns gefragt, wo liegt der Unterschied zwischen den Käsesorten des Archipels? 🤔Das weiß niemand so genau … Die Rezeptur ist tatsächlich dieselbe, dennoch erhält nur der Queijo São Jorge die erforderlichen 15 bis 20 Punkte in der Degustation 🙃🙂
Irgendwas muss anders sein: Die Kräuter oder die Luft oder eine Kombination aus beidem, schließlich leben die Rinder hier auf bis zu 1.000 Meter hohen Weiden. Es gibt jungen Käse, wir haben bis dato den probiert, der 7, 12 oder 24 Monate in der Reifekammer war 🌡
Es gibt noch Sorten, die 3, 4, 30 oder 36 Monate alt sind. Wie auch immer, sie lagern in Boxen, die 1x pro Monat gedreht werden. Ich würde es Euch so gerne zeigen, aber ich darf nicht 🥲
Nachdem der Käse gereift ist, kommt er in den „Aufhübsch-Raum“, wo jemanden die Wachsschicht wieder entfernt. Glatt, wie ein Baby-Popo muss er sein. Und nur die hübschesten Laibe gehen auf Reise, die mit kleinen Fehler teilt die Maschine in 8, 12 oder 24 Stücke. Diese bekommen dann per Hand den letzten Feinschliff und werden vakuumverpackt 🧀
Natürlich nehmen auch wir 2 Stücke mit, denn je nachdem, wie sich das Wetter entwickelt, könnte es sein, dass wir etwas mehr Zeit in unserer Unterkunft verbringen. Aber warten wir’s mal ab. Schließlich habe ich uns angemeldet.
Was hat Mark da nur für ein Kleinod gefunden 🥰 Die Cabanas da Viscondessa haben eine 9,7 auf Booking.com. Die 6 Häuser liegen in mitten eines riesigen Gartens. Alles ist super modern, mit großen Fenstern und wirkt sehr gepflegt.
Auf dem Küchentisch wartet sogar eine persönliche Begrüßungstafel auf uns - handgeschrieben, wo hattet Ihr so etwas das letzte Mal?
Wir machen es uns gemütlich und ich koche erst einmal. Ihr wisst ja, ich liebe es, in fremden Ländern einkaufen zu gehen und was zu zaubern ☺️ Es gibt nichts Spektakuläres, aber lecker ist es, insbesondere die Avocados sind ein Traum.
Und dann ist sie da, die Sonne ☀️ Sie hat es geschafft und sich durch die dicke Wolkendecke gekämpft. Wir sehen von der Gemeinschaftslounge sogar den Pico, der Luftlinie gerade mal 20 Kilometer entfernt ist.
Nichts wie raus in die Natur, auf die wir sehr gespannt sind. Die nur 8 Kilometer breite Insel erstreckt sich nämlich auf über 1.000 Meter in die Höhe. Da hat der kleine Citroën teils ganz schon zu kämpfen 🫣
Unser erstes Ziel liegt genau auf der anderen Seite. Einmal 770 Höhenmeter rauf und wieder runter in eine der schönsten Fajãs: Fajã do Ouvidor. Wir kommen genau richtig, Fischer säubern gerade ihren Fang am Hafen. Die Schuppen entfernen sie mit einem Gerät, dass aussieht wie ein Nussknacker 🤣
Wir genießen das gute Wetter, umrunden den Leuchtturm und machen uns auf zum beeindruckendsten Naturschwimmbecken: Poça de Simão Dias - eingebettet in tolle Felsformationen 😲
Den ersten Abend lassen wir auf unserer Terrasse ausklingen und was die nächsten Tage bringen, schauen wir mal 👀
Nach einer etwas unruhigen Nacht ist heute Piano angesagt. Wir spazieren ein wenig durch Urzelina, ein wirklich verschlafendes Fischerdorf - dennoch das einzige, das neben der Hauptstadt Velas überhaupt im Reiseführer erwähnt wird.
Gut, Calheta noch aufgrund der Konservenfabrik für Thunfisch und natürlich die zahlreichen Fajãs, die es die nächsten Tage zu entdecken, ggf. zu erwandern gilt.
Mein Highlight des Tages ist das Sushi am Abend. Mark muss leider verzichten, sein Magen schlägt immer noch kleine Purzelbäume 😕
Ich unterhalte mich mit Catarina, der Managerin, und genieße ein ausgezeichnetes Sushi sowie passend dazu einen Gin Tonic mit einem Gin aus Hokkaido, Japan 🇯🇵
Sie erzählt ein wenig über den Start kurz vor der Pandemie und die Philosophie der Cabanas da Viscondessa. Super interessant. Sie ist überhaupt sehr zuvorkommend. Für Mark gibt es neben der bestellten Suppe noch Früchte, Nüsse, Joghurt und Kekse, damit er ganz schnell wieder auf die Beine kommt 🙃🙂