Wie verrückt das Wetter auf Terceira tatsächlich spielt, zeigt es uns. Wir schlafen aus, frühstücken in Ruhe und beschließen uns die Höhlen der Inseln anzuschauen.
Höhlen, ein bedeckter Himmel und vorhergesagter Regen passt doch wunderbar zusammen. Ein kurzer Stopp am Supermarkt, um Verpflegung zu kaufen - okay, eine weitere Flasche Gin ist auch dabei. Der Rocha Negra hat einfach zu gut geschmeckt 😆
Kaum an der Algar do Carvão angekommen, reißt der Himmel über uns auf und taucht die Höhle, die wir über einen Tunnel und 338 Stufen erreichen, in ein ganz besonderes Licht ☀️
Das Naturdenkmal liegt in der Mitte der Insel und zeigt auf, wie der vulkanische Schlot entstanden ist. Der erste Abstieg fand bereits 1893, gefolgt von einem Zweiten 1934, statt. Der erste organisierte Abstieg 1963 führte zur Gründung der „Os Montanheiros“ 🧐
Die noch heute aktive Non-Profit Organisation sorgte nur 5 Jahre später dafür, dass diese Höhle mit Stalaktiten, glänzend schwarzer Lava und einem See für die Öffentlichkeit zugänglich ist 🙏
Das Wasser des Sees ist kristallklar. Seine Tiefe variiert je nach Jahreszeit, da er durch Regenwasser und Unterwasserquellen gespeist wird. Es ist beeindruckend 😲
Bevor wir auch noch den in der Nähe liegenden Lavatunnel mit dem Namen Cruta do Natal besichtigen, machen wir noch einen Abstecher zum Geothermalgebiet Furnas do Enxofre.
Die dampfenden und leicht nach Schwefel riechenden Quellen liegen wie die Höhlen im Nationalpark, der ebenfalls mit Hilfe von Volunteers der Non-Profit Organisation „Os Montanheiros“ aufgebaut wurde.
Es ist immer wieder faszinierend, wo die Natur einen Weg findet, zu wachsen. Die Farben der Moose und Flechten sind einmalig - Botaniker hätten hier bestimmt ihre wahre Freude. Wir genießen es einfach ☺️
Warum heißt die Cruta do Natal eigentlich Weihnachtshöhle? Genau genommen handelt es sich doch um einen 675 Meter langen Lavatunnel 🤔
Tatsächlich findet hier jedes Jahr am 25. Dezember eine Weihnachtsmesse statt - keine, wo Weihnachtskugeln, Kekse oder Christstollen verkauft werden, sondern eine, wo ein Pfarrer hinterm Altar steht 🤭
Wir durchwandern die Höhle - zumindest am Anfang. Zum Ende hin ist an einen aufrechten Gang nicht mehr zu denken, die letzten Meter geht es nur im Entengang - gut, dass wir Helme tragen 🪖
So wirklich vorstellen können wir uns dennoch nicht, wie dieses Naturphänomen entstanden ist. Nur eins ist klar, da müssen gewaltige Kräfte im Spiel gewesen sein.
Der Tunnel ist viel größer und verzweigter als wir ihn betreten dürfen. Er verläuft bis unter den Lagoa do Negro, der sich inmitten saftigen Grüns, rund 200 Meter entfernt, ausbreitet.
Die Wolken werden zumindest Richtung Norden wieder mehr. Demnach fahren wir nach Südwesten. Mark hat zwei Aussichtspunkte erspäht, die zu einem kleinen und größeren Stopp einladen.
Wir halten zuerst am Miradouro do Raminho und laufen gefühlt einen halben Kilometer die Straße zurück, um einen guten Blick auf die Wiesen und Weiden Terceira’s zu finden. Aber es lohnt sich 😊
Der Leuchtturm von Serreta ist keine wirkliche Augenweide, aber die Küste, die Fischer und die Umgebung an sich, sind diesen Abstecher alle mal Wert. Und das alles bei Sonne und fast strahlend blauem Himmel 🙃🙂
Über die Küstenstraße und Orte wie Serreta, Doze Ribeiras und Santa Barbara geht es zurück gen Osten. Noch ein, zwei Fotos auf dem Weg und schon ist der Tag rum und Zeit fürs Abendessen.
Wir haben einen Tisch in einem der besten Restaurants der Insel bestellt: dem Beira Mar in São Mateus da Calheta.
Ja, es ist gut, aber eines der Besten? Persönlich würde ich ein frisches Steak, egal ob vom Rind oder vom Thunfisch, bei Frank im O Cachalote vorziehen, auch wenn die Fischsuppe im Brot, der Oktopus 🐙 und das Dessert gut waren.
Ein weiterer Urlaubstag neigt sich dem Ende - wirklich schade, denn ein bisschen mehr Sonne wäre noch ganz schön 😢