Der Wecker klingelt etwas früher. Wir treffen uns die kommenden Tage nämlich immer schon um 8:30 Uhr zur Morgenrunde - startklar zum Wandern.
Keine Bange 😉 Es geht nicht gleich los. Während wir Tee, Wasser oder der ein oder die andere einen verdünnten Gemüsesaft trinken, erzählt uns Susanne etwas zum Thema: Gesunde Ernährung.
Was ist das und vorher wissen wir eigentlich, was das Richtige ist? Es gibt eine empirische Studie, die sich über 30 Jahre mit der Frage beschäftigt hat, welche Bevölkerungsgruppen leben am längsten und wie ernähren sie sich.
Das ist das Ergebnis: Auf Kreta und in Japan leben die gesündesten Menschen. Warum? Weil sie mehr oder minder von dem leben, was ihr Umfeld hergibt.
Auf Kreta sind das Ziegen, Fisch, Olivenöl, frische Kräuter und Gemüse. Dazu kommt ausreichend Bewegung - so eine Ziegenherde steht schließlich nicht den ganzen Tag im Stall 🐐
In Japan sind es in erster Linie Sushi und grüner Tee. Auch hier spielt zusätzlich die Bewegung eine große Rolle. Viele Japaner treffen sich gemeinsam zum Tai Chi, Qi Gong oder auch Yoga 🧘
Und was sagt uns das jetzt? Naja, im Prinzip geht es darum, natürliche, naturbelassene Lebensmittel zu essen - am besten aus der Region und passend zur Saison.
Seien wir doch mal ehrlich, eine Tomate im Sommer frisch vom Strauch schmeckt sehr viel besser als eine Gewächshaustomate im Winter, die noch nie Erde gesehen hat 🍅
Ein weitere wichtige Komponente sind Ballaststoffe und zwar wasserlösliche, wie sie z. B. in Leinsamen, Chia- und Flohsamen enthalten sind, sowie wasserunlösliche, die nur in Blattgrün enthalten sind - deshalb auch der Grüne Smoothie 👌
Wusstet Ihr, dass unser Getreide früher eine ganz andere Zusammensetzung der Nährstoffe hatte? Kein Wunder, dass die Anzahl an Menschen mit Zöliakie = autoimmune Reaktion gegen Gluten jährlich wächst. Der Anteil an Gluten im Weizen ist heute um ein 20-faches höher als früher 🌾
Ähnlich ist es mit der Milch und den so wertvollen Omega-3-Fettsäuren. Während ein Verhältnis von 1:2 ideal wäre, finden wir heute eher ein Verhältnis von 1:15 vor 😱
Deshalb greift mehr zu geschälten Hanfsamen, Walnüssen, Avocado, Leinöl, Fisch und Meerestiere, Raps- und Olivenöl, Einkorn und Emmer anstatt Weizen und Dinkel - und vor allem verzichtet auf Fertiggerichte 🙏
Im Vergleich zu einigen anderen geht es mir erstaunlich gut. Keine Kopfschmerzen, keine Kreislaufprobleme - und das Wichtigste kein Hungergefühl.
Alles ganz normale Anzeichen in den ersten 1-3 Tagen. Auch der Körper braucht Zeit, sich umstellen. 30 Prozent mehr Energie am Tag, die muss irgendwo hin 🙃🙂
Wir investieren sie jetzt in Bewegung und starten unsere erste Wanderung. Es ist mit knapp 11 Kilometern die kleinste Tour rund um Zechlin. Die Gegend ist traumhaft.
Frische Waldluft, was gibt es besseres. Zu unserem Glück haben wir auch eine Revierförsterin dabei, die uns den Wald, seine Geschichte sowie seine Bewohner noch ein Stück näher bringt 🌳
Wir hören dem Schwarzspecht beim „Arbeiten“ zu, verschrecken den ein oder anderen Fuchs. Auch das Dammwild nimmt Reißaus vor uns - zu erkennen an den recht frischen Spuren am Wegesrand 🦌
Das Beste an der Wanderung ist aber die Pause. Nein, nicht weil es zu anstrengend ist. Es gibt was zu essen: für jeden 1-3 halbe Zitronenscheiben zum Auslutschen 🍋 und einen ganzen Espressolöffel Sonnenblumenhonig frisch vom Imker 🍯 Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie gut das tut 😋
Etwas später tauchen wir dann ein ins Waldbaden. Susanne hat diesbezüglich gerade eine Zusatzausbildung abgeschlossen und lässt uns ein wenig teilhaben 😊
Entstanden ist „Shinrin Yoku“ in den 1980er-Jahren in Japan. Heute belegen zahlreiche Studien die positiven Effekte auf das körperliche und psychische Wohlergehen. Grund dafür sind die sogenannten Terpene und Isoprene - die „Aromen des Waldes“ 🧐
Ihr werdet es vielleicht nicht glauben, aber über diese Stoffe erfolgt die Kommunikation der Bäume und Sträucher untereinander. Und wenn wir diese wiederum durch tiefes Ein- und Ausatmen aufnehmen, stärken wir unser Immunsystem und wirken Stress etc. entgegen ☝️
Susanne zeigt uns 2 verschiedene Atemtechniken, bevor wir weiter laufen und uns auf die Suche nach Wildkräutern begeben. Es ist faszinierend, was da so alles Essbares im Wald und auf Wiesen wächst 🌿
Unseren Smoothie verfeinern wir später mit Vogelmiere, Brennessel, Taubnessel, Löwenzahn, Schafgabe, Schabockskraut, Wegerich und sogar mit den ersten Gänseblümchen. Dadurch schmeckt der Smoothie auch jeden Tag anders - mal süß, mal scharf, mal bitter 😎
Auf dem Rückweg entlang des Zechlinsees lädt die Badestelle zum täglichen Kneipen ein. Auch ich überwinde mich - und Ihr wisst, was ich normalerweise für ein Warmduscher bin. Auf die Frage, ob es kalt ist, habe ich nur eine Antwort: „Es tut einfach nur weh!“ 🥴
Gegen 13:30 Uhr sind wir zurück und genießen unseren Smoothie. Danach macht jeder etwas für sich. Einige lassen sich coachen, andere bei einer Massage verwöhnen. Biggi und ich genießen unabhängig voneinander die Sauna, bevor wir den Abend ab 19 Uhr mit Yoga ausklingen lassen.
Was für ein schöner, erster Tag! Was für eine tolle Landschaft! Ich bin froh, hier zu sein und freue mich schon auf die nächste Wanderung 🥾