3 Tage Venedig sind vollkommen ausreichend - auch wenn wir immer sehr früh auf den Beinen waren. Aber so ist das bei uns oft im Urlaub 🧳
Ganz ohne Wecker hieß es um 8 Uhr raus aus den Federn, denn ich wollte unbedingt auf den Markt. Ich liebe es, wenigstens einmal in einer Stadt einkaufen zu gehen. Insbesondere wenn wir ein Appartement mit eigener Küche haben.
Es ist einfach super spannend zu erleben, wie eine Stadt erwacht. In Venedig fahren so früh am Morgen anstatt der Gondeln Transportschiffe durch die Kanäle. Die Müllabfuhr sammelt die Mülltüten ein, die auch wir bis 8 Uhr vor die Tür in die Gasse gestellt haben. Es sind nur wenige Menschen unterwegs 🙃🙂
Am Mercato di Rialto angekommen, kaufen wir frischen Fisch und Meeresfrüchte an einem der gut besuchten Stände. Dazu handgemachte Pasta und frische Feigen. Eine Zucchini, Knoblauch und Schalotten haben wir noch - ich freue mich schon jetzt aufs Kochen 🙏
Bevor es aber soweit ist, frühstücken wir erstmal wie die Italiener: ein Espresso bzw. Cappuccino zusammen mit einem gefüllten Croissant und Brioche - lecker 😋
Ein kleiner Abstecher führt uns in einen antiken Buchladen. Der „libreria acqua alta“ ist über die Grenzen Venedigs bekannt und gilt als eines der schönsten Antiquariate der Welt. Bücher über Bücher stapelt sich nicht nur in Regalen, sondern auch in einer Gondel und einer Badewanne. Hier und da schlummert eine Katze und den sogenannten „Notausgang für Fische“ gibt es auch - wer nicht aufpasst landet im Kanal 😉 Wunderschön 😊
Das Kontrastprogramm dazu ist dann das Luxuskaufhaus im über 500 Jahre alten Fondaco dei Tedeschi. Der Palast diente einst deutschen Kaufleuten als Stützpunkt in der Lagunenstadt. 1505 brannte er bis auf die Grundmauern ab und wurde dann wieder aufgebaut - innerhalb von nur 3,5 Jahren. Im Laufe der Geschichte beherbergte das imposante Gebäude alles mögliche, zuletzt das Hauptpostamt, wie die Welt 2016 berichtete. Doch jene prosaischen Tage sind seit dem Umbau 2008 passé. Seit 2016 gehen statt Päckchen und Pakete Artikel von Bulgari, Fendi, Max Mara und anderen über den Tresen - bespielt durch die DFS Group, einem Unternehmen, das vorrangig dem weltweit größten Konzern für Luxusartikel, Moët Hennessy Louis Vuitton (LVMH), gehört. Wahnsinn, oder? 🧐
Nein, wir sind nicht zum Shoppen hier. Wollen auch keinen Drink an der imposanten Bar genießen. Mark hat Karten für die Aussichtsplattform besorgt. Der Blick von oben auf diese quirlige Stadt ist großartig und sehr zu empfehlen - auch die Sonne steht am Vormittag ideal ☀️
Ein weiteres Highlight erwartet uns außerhalb der Stadt. Auf dem Weg zum Vaporetto stärken wir uns aber erst einmal. Bei guten 30 Grad lautet die Empfehlung: viel trinken 🤪 Dazu gibt es Tramezzini 😋 Wir sitzen direkt am Platz und beobachten die Leute auf dem Weg irgendwohin ... Und weil es gerade so schön ist, teilen wir diesen Moment mit meiner Oma und meiner Mama. Beiden geht es gut 🙏
Wie selbstverständlich laufen wir mittlerweile durch die Gassen, hier biegen wir rechts ab, dort links ... So kommen wir auch an der schmalsten Gasse Venedigs vorbei. Sie ist nur 52 Zentimeter breit 😳
Auf dem Boot ergattern wir uns einen der wenigen Sitzplätze draußen. Das ist gut so, denn die Fahrt nach Burano dauert eine gute Dreiviertelstunde. Wer sich für Glaskunst interessiert, kann unterwegs einen Stopp in Murano einplanen.
Wir ziehen die kleine Insel mit ihren bunten Häuschen vor ☺️ Das Schöne auf Burano: Hier wurde nicht nur ein Straßenzug für die Touristen bemalt, sondern die kompletten Häuser auf der Insel sind bunt. Sie sind Rosa, Petrol, Lila, Rot, Gelb, Grün, Türkis in den verschiedensten Schattierungen und Kombinationen und ab und an mit ganz viel Liebe zum Detail. Das macht richtig gute Laune 😃
Und dann gibt es da noch den schiefen Kirchturm, der aber irgendwie so konstruiert ist, dass er auf fast jeden Foto gerade aussieht. Das ist wirklich eine faszinierende, optische Täuschung. Dabei gab es kurz vorher wirklich nur einen Cappuccino und eine Cola zur Pizza und dem Tiramisu 🧐
Wir schlendern zurück zum Vaporetto und haben wieder Glück mit dem Sitzplatz - zumindest einen ergattern wir 😅 Ich nutze die Zeit und schreibe unseren Blog. Eigentlich dachte ich ja, was soll ich über Venedig groß schreiben ... und dann ist es doch ein kompletter Beitrag. Die Stadt hat aber auch so viel zu bieten. Es gibt so viel Schönes zu entdecken, insbesondere abseits der Sehenswürdigkeiten. So auch auf dem Rückweg in unsere Unterkunft. Plötzlich stehen wir wieder einmal vor einer der imposanten Kirchen, bevor wir uns noch einen Aperitivo gönnen ✌️
Der Auftakt zu einem gelungen, kulinarischen Abend, so viel kann ich Euch jetzt schon verraten. Und auch, dass es eine kleine Herausforderung war 😆 Wir haben nämlich nur zwei Herdplatten, auf die keine zwei Töpfe bzw. ein Topf und eine Pfanne gleichzeitig passen. Und wie mache ich gratinierte Jakobsmuscheln ohne Backofen? 🤔 Darüber habe ich mir natürlich vorher Gedanken gemacht 👍
Die Zutaten: 2 Jakobsmuscheln in der Schale, 1 Thunfischfilet, 4 große Gambas, 4 Calamari, 250g handgemachte Fettuccine, 2 Zucchini, 2 Schalotten, 4 Zehen Knoblauch, 2 Limetten, Olivenöl, Salz und Pfeffer.
Das Menü: Aperitivo - Bellini, Antipasti - Jakobsmuscheln in Weißwein gratiniert mit Bergkäse, Primi Piatti - Fettuccine mit Zucchini, Secondo Piatti - Dreierlei aus dem Meer, Contorni - Fettuccine in Olivenöl
Ein Dessert schaffen wir nicht mehr. Für mich gibt es noch einen Espresso und dann lassen wir den Abend bei einem Glas Wein ausklingen, zumindest solange wir die Mücken ertragen. Die sind echt hartnäckig 😥 Wer hätte das gedacht?
Wie gut, das Mark seinen Mückenfänger dabei hat. Nach einer erneuten Mückenjagd nachts um 4 Uhr können wir endlich ungestört schlafen. Gute Nacht 😴