Ja, der Süden der Toskana ist auch schön 😊 Vor allem die drei Orte: Sorana, Sovana und Pitigliano.
Wir verlassen unsere Villa recht früh, denn der Wetterbericht hat Regen vorausgesagt. Dieses Licht ist einfach unbeschreiblich ... Auch wenn wir im Laufe des Vormittags in Pittiplatsch, ich meine natürlich Pitigliano 😉 ankommen wollen, lassen wir uns den einen oder anderen Stop nicht nehmen. Die Landschaft ist einfach zu schön. Diese Weite des hügeligen Brachlandes, die Olivenbäume und die Weinberge, wir können uns gar nicht daran satt sehen.
Es sind nur knappe 90 Kilometer, die wir fahren bis wir Sorana erreichen. Die Stadt liegt genauso wie Sovano und Pitigliano auf einem Tuffsteinfelsen. Sie wird auch Matera der Toskana genannt aufgrund der Höhlenwohnungen und in den Fels geschlagener Hohlwege, die sich von Weitem nur erahnen lassen. Wir werfen nämlich nur einen kurzen Blick auf das Örtchen, bevor wir uns der Schwester Sovana widmen.
Beide Örtchen gleichen einer Zeitreise ins Mittelalter mit ihren pittoresken Häusern und Gassen. Es ist eine unvergleichliche Atmosphäre: Ein wenig so, als wäre die Zeit stehen geblieben. Kein modernes Gebäude stört das Stadtbild, nur einige parkende Autos erinnern einen ans 20. Jahrhundert.
Perfekt dazu passt auch der Dom von Sovana. Die romanische Kathedrale wurde zwischen dem 9. und 11. Jahrhundert erbaut und erinnert aufgrund der nackten Felsen eher an eine Ritterburg als an einen Dom 🙂🙃
Wer sich für Ausgrabungen und Grabstätten der Etrusker interessiert, der sollte unbedingt den Archäologischen Park der Città del Tufo, in dem sich die wichtigsten historischen, archäologischen und kulturellen Schätze von Sovana, Sorano und Vitozza befinden, aufsuchen. Uns zieht es eher nach Pitigliano, der großen Schwester beider Örtchen.
Hier haben wir unser nächstes Airbnb gebucht quasi mitten in der Stadt. Da Sonntag ist, gestaltet sich die Parkplatzsuche etwas schwierig. Das gibt zum ersten Mal Punktabzug in der B-Note, denn in der Beschreibung stand: Parkplatz auf dem Grundstück 😕 Wir sind dennoch fündig geworden und erkunden die Stadt, deren Anblick uns schon bei der Anfahrt völlig in den Bann gezogen hat.
Sie ist etwas touristischer als ihre beiden kleinen Schwestern, aber nicht weniger pittoresk. Die Anzahl der Gassen ist natürlich weitaus höher. Es gibt viel zu entdecken 😃
Bevor wir uns Getümmel stürzen, gibt es erst einmal Frühstück und Mittagessen in einem, wie immer. Wir folgen der Empfehlung des Lonely Planets, der diesmal etwas oberflächlicher ist, als wir es von anderen Ländern kennen. Dabei haben wir uns schon für die Ausgabe Toskana und Florenz entschieden anstatt für die Gesamtausgabe Italien ... 🤔 Egal, das Restaurant La Rocca ist 1a 👍
Danach besuchen wir noch die Macelleria des Ortes und kaufen Salsiccia Cinghiale - Wildschweinwürstchen. Rund 400.000 Wildschweine leben allein in der Toskana und es werden jedes Jahr mehr. Sie sind Segen und Fluch zugleich für die Bevölkerung. Zum einen wollen sie keinesfalls auf die Delikatesse für ihr Nationalgericht Pasta mit Cinghiale verzichten. Zum anderen richten die Wildschweine zahlreiche Schäden an. Die großen Biester mögen reife Weintrauben und zerstören innerhalb weniger Minuten ganze Reben. Jetzt ist uns auch klar, warum so viele Weinberge doch recht häufig eingezäunt sind 😱
Wir schlendern noch ein wenig durch die Stadt, bevor wir es uns in unseren Unterkunft gemütlich machen. WoW, was für eine Einrichtung 😲 in Live noch besser als auf den Fotos. Wir fühlen uns königlich.
Ich bereite uns noch einen kleinen Snack zu, bevor wir müde von all den neuen Eindrücken ins Bett fallen.