Natur pur steht auf dem Programm: 16 Seen und rund 90 Wasserfälle warten auf uns. Seit 1979 gehört der Nationalpark Plitvicer Seen zum UNESCO Weltkulturerbe.
Der Wecker klingelt, wie angekündigt, gegen 6 Uhr. Warum so früh? Ganz einfach: Wir hoffen, den großen Wasserfall mit seinen 87 Metern zu sehen, ohne uns durch Menschenmassen wühlen zu müssen 🙏
Und der Plan geht auf. Auch wenn Zivan noch einen Geheimtipp für uns hat 😎 Prinzipiell kauft Ihr online ein Ticket für den Zeitpunkt, wo Ihr den Park betreten wollt. Möglich ist das zu jeder vollen Stunde. Dann habt Ihr eine Stunde Zeit, das Drehkreuz am Eingang 1, 2 oder 3 zu passieren - auch wenn wir gar nicht wissen, ob es ein Drehkreuz gibt 😉 Wir hatten Tickets für 7 Uhr - jetzt ratet mal, wann der Park öffnet …
Wir folgen dem Plan von Zivan und sind tatsächlich um kurz nach 7 Uhr am Wasserfall, der auch schon komplett von der Sonne angestrahlt wird - und mit uns wirklich nur eine Handvoll Menschen. Wichtig für Fotografen: Manchmal fängt der frühe Vogel halt doch den Wurm 😅
Das Foto haben wir im Kasten, weiter geht’s entlang der Bohlen zur Bushaltestelle S1. Der Blick von oben auf die Seen Novaković, Mönchs und Gavans ist sehr beeindruckend - auch wenn sie noch im Schatten liegen 👍
Ja, es ist nicht die optimale Jahreszeit. Wie steht es so schön im Lonely Planet: Die schlechtesten Monate sind zweifelsohne der Juli und der August. Dann tröpfeln die Wasserfälle mir noch und die schiere Besuchermenge macht Wanderungen zu Polonaisen mit langen Schlangen an den Bussen und Booten 🥺
Wir machen dennoch das Beste draus. Schließlich sind wir froh endlich hier zu sein 🙏 Es ist unser 3. Versuch. Mark hat die Tour zum ersten Mal für September 2020 geplant. Doch eine Woche vor Abreise stieg die 7-Tage-Inzidenz ins unermessliche und blieb mehr oder minder so hoch bis Mitte Mai, wo wir den 2. Versuch starten wollten.
Mit dem Bus fahren wir mehr oder minder ans Ende des Parks. Gestärkt mit einem Cappuccino, dem ersten des Tages geht es in Richtung Rundweg H/K 👣
Zu Beginn sind wir fast allein und können die wunderbare Stille des Parks und die unberührte Natur rund um die Seen in vollen Zügen genießen 😌
Das Gebiet rund um die Plitvicer Seen hat schon immer Naturliebhaber angezogen. Kein Wunder, dass es bereits am 8. April 1949 zum ersten und damit auch ältesten Nationalpark der Republik Kroatien erklärt wurde.
Es ist eine außergewöhnliche Naturschönheit, denn die 16 Seen sind durch einen biodynamischen Wachstumsprozess der sogenannten Sinterbarrieren entstanden. Sie sind kaskadenförmig angeordnet und durch eine Reihe von Wasserfällen zu einem ganzheitlichen Wassersystem verbunden 🤓
Genau diesen Kaskaden folgen wir und bewundern, wie viele andere Touristen, aber auch Kroaten, die mal kleinen und mal größeren Wasserfälle - einmalig schön 🥰
Hier darf die Natur noch Natur sein. Umgestürzte Bäume zum Beispiel werden sich selbst überlassen. So holt sich der Wald alle Nährstoffe, die er für seinen Boden braucht, zurück. Und das Wasser ist so klar, dass es ein leichtes ist, bis auf den Grund zu schauen ☺️
Ein wirkliches Naturphänomen: Die Sinterbarrieren sind nämlich immer noch aktiv und ändern ständig das Aussehen der Seen und Wasserfälle 😲
Ab und an führen kleinere Wanderwege ein wenig in die Höhe, so dass wir einen tollen Blick auf die Seenlandschaft haben - wunderschön. An einem dieser Aussichtspunkte nehmen wir uns die Zeit und frühstücken. Die kurze Pause tut gut, denn wir sind bereits 3,5 Stunden unterwegs und die Sonne brennt ☀️ Auch wenn wir oft durch den Wald und damit im Schatten laufen.
Wir beschließen nicht mit dem Boot auf die andere Seite zu wechseln, sondern bleiben, wo wir sind. Es sind doch ganz schön viele Menschen auf den Hauptwegen unterwegs 🙃🙂 Gute Entscheidung! So sind es nur eine Handvoll Menschen, die uns entgegenkommen. Sie stören nicht weiter und wir genießen unsere Tour in vollen Zügen.
Über 7 Stunden waren wir letztendlich unterwegs: über 23.000 Schritte, 15 Kilometer und 45 Stockwerke, wie es in der Health App so schön heißt. Kein Wunder, es waren doch einige Höhenmeter dabei, denn von oben ist der Blick nun mal oft sehr beeindruckend 😍
Zeit für eine Siesta - auch mein iPhone braucht Saft 😉 Bevor es dann zum Abendessen geht. Wir finden ein super, modernes Restaurant mit allem, was für uns zu einem gelungen Urlaub gehört: ein Gin Tonic als Aperitif 1x Botanist mit Lemon und Minze, 1x Bulldog mit Hibiskus und Grapefruit.
Es folgen Bruschetta, Pasta mit schwarzen Trüffel und eine regionale Spezialität: frisch gegrillte Forelle mit Oliven und Knoblauch an Polenta und Spinat. Für ein Dessert ist leider kein Platz mehr, dafür gibt es einenŠljivovica - alles sehr, sehr köstlich. Wären wir Wiederholungstäter würden wir wiederkommen 🤪
Was für ein ereignisreicher Tag! Morgen machen wir dann wirklich mal Urlaub und lassen den Wecker aus 😇