Etwa 80 Kilometer entfernt von Amsterdam liegt die nördlichste Spitze der Provinz Noord Holland. Genau das ist unser Ziel: Den Helder. Von Callantsoog sind es gute 25 Minuten bis in die Innenstadt.
Mit Parkscheibe dürfen wir 3 Stunden kostenlos stehen, genug Zeit das Städtchen mit seinen rund 44.000 Einwohnern zu erkunden.
Aber erstmal gehen wir frühstücken in einem wunderschönen Café. Dank Google haben wir das Robuust Foodies & Goodies gefunden. Sie servieren einen super lecker Cappuccino. Der Bio-Kaffee wird auf Bestellung von Bocca, den Pionieren in Sachen Kaffeespezialitäten, geröstet.
Dazu bestellen wir das Delly Classic, ein geröstetes Focaccia mit einer Tapenade aus sonnengetrockneten Tomaten, Spinat, Avocado und Chiliflocken, überbacken mit einem kräftigen Käse, Frühlingszwiebeln an einer hausgemachter Aioli und zerkleinerten Nachos. Das war schon sehr lecker 👌
Die Krönung allerdings war die Joghurt Bowl. Wenn Ihr jetzt glaubt: „Oh, wie gesund!“ müssen wir Euch enttäuschen. Der griechische Joghurt war getoppt mit dem cremigsten Cheesecake, den wir je gegessen haben, und dazu gab es noch Salted Caramel und Weiße Schokolade 😋
Jetzt heißt es verdauen 😉 - auf zum Hafen. Zwischen Den Helder und der Westfriesischen Insel Texel liegt der einzige Zugang für größere Schiffe von der Nordsee zum IJsselmeer. Kein Wunder, dass die Gemeinde auch noch einen großen Marinehafen hat. Womit die große strategische Bedeutung Den Helders ungebrochen ist.
Schon in der Geschichte beeindruckte die stark befestigte Stadt mit ihren vielen Kanonen feindliche Schiffen, die es auf die reichen Städte am heutigen IJsselmeer abgesehen hatten. Darauf führt auch der Name zurück: Den Helder abgeleitet von „Den Helsdeur“ bedeutet nichts anders als „Zum Höllentor“.
Der Wasserturm stammt übrigens aus dem Jahr 1908 und ist Symbol dafür, dass Den Helder eine der ersten Städte in den Niederlanden war, die einen eigenen Wasserturm und einige Meter Wasserleitung in Huisduinen besaß.
Bevor wir weiter nach Huisduinen zum Leuchtturm „Lange Jaap“ fahren, machen wir noch einen Abstecher zum Park Quelderduyn, drehen eine Runde durch den Jachthaven Pluto - ja, so ein Wassergrundstück wäre schon was Feines ☺️ und bewundern den einzigen Hindutempel in Europa, dessen Turm exakt den Abmessungen der Vorschriften entspricht: Sri Varatharaja Selva Vinayagar.
Schlussendlich zieht es uns aber wieder ans Meer. In Huisduinen steht mit einer Höhe von gut 63 Metern der zweithöchste Leuchtturm der Niederlande: der Lange Jaap. Seit 1878 ist der heute unter Denkmalschutz stehende Leuchtturm in Betrieb.
Wir trinken einen Cider im nahgelegenen Restaurant, bevor wir zum Baden in Richtung Julianadorp fahren. Und wie immer sind wir fast allein, dabei strahlt die Sonne noch immer mit meinem Mann bei der Aussicht auf endlich wieder Baden um die Wette.
Doch irgendwann neigt sich ein schöner Tag immer dem Ende zu. Und was heißt das bei uns? Natürlich wir gehen noch lecker essen. Unsere Wahl fällt aufs Restaurant 'd Heerlijckheid.
Ein modernes Kleinod mit Liveküche inmitten des wunderschön gelegenen Duynpark Het Zwanenwater. Für uns nur ein kleiner Spaziergang von rund 20 Minuten. Alles ist hausgemacht: Chefkoch Jasper Boomsma kreiert persönlich seine kulinarischen Genüsse - wo immer es geht aus lokalen Produkten. Wir schwanken … Essen wir das Überraschungsmenü oder à la carte?
Wir entscheiden uns für die Karte und damit für: Streifen vom Flank Steak vom nordholländischen Rind mit Garnele und Pimentmayonnaise sowie eine Nordseesuppe aus Strandkrabben Bisque mit Red Snapper, Garnelen, Krabben, Safran und Meerfenchel.
Es folgen Ravioli mit geräucherter Pastinake auf einer luftigen Sauce aus Steinpilzen, Ricotta, Zucchini, Zitrone und Haselnüssen sowie ein im Holzofen gebratener Wolfsbarsch mit einer Antiboise = Sauce auf Basis von Tomaten - mit grünem Spargel sowie einer Brandade, einem Püree aus geräucherten Gambas und Gemüse.
Und weil es alles so lecker ist, können wir natürlich auch dem Dessert nicht widerstehen: ein Tartelette mit Erdbeeren, Lemon Curd, Merenque und dazu für jeden eine Kugel selbst gemachtes Vanilleeis.
Danke an Chefkoch Jasper Boomsma und dem gesamten Team vom Restaurant 'd Heerlijckheid für einen weiteren rundum gelungenen Abend in einem wunderschönen Ambiente 😘
Und Morgen? Morgen heißt es: Ab auf die Insel!