Sámara, ein entspanntes Küstenörtchen an der Pazifikküste Costa Ricas, begrüßt uns mit seinem authentischen Charme. 

Die Frage lautet, wie viel Palmen könnt Ihr ertragen 😉 Henry? Nach 4,5 Stunden Fahrt sind wir endlich in Samara angekommen. Eine Stunde standen wir im Stau - scheinbar wegen Brückenarbeiten. 

Die Polizeikontrolle war harmlos. Wir wurden nur kurz gefragt, ob wir Spanisch sprechen. Es folgte ein kritischer Blick ins Auto und das war es. Wie gut, dass Roger Federer uns vorgewarnt hat: „Polizei voraus, lasse uns die Schiedsrichter der Straße respektieren.“  

Drei Tage lang tauchen wir ein in die Gelassenheit der Region, genießen hoffentlich Sonne ☀️ und Palmen 🌴 satt und sehen Schildkröten, hoffentlich mehrere Hundert oder sogar Tausende Olive-Bastardschildkröten 🐢

Wir parken unser Auto direkt am Strand - sehr zum Leidwesen von anderen Gästen unserer Unterkunft. Scheinbar ist das so vorgesehen, zumindest sind wir nicht die Einzigen 🙈

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Wir laden unser Gepäck aus und checken im Hotel Bahia ein. Schnell noch Sonnencreme aufgetragen und dann ab zum Markt. Nur deswegen sind wir so früh schon auf den Beinen. 

Über den Strand brauchen wir keine 10 Minuten und sind doch ein wenig zu spät. Bis auf zwei, drei Obst- und Gemüsestände ist nichts mehr los. Selbst die Stände mit Essen haben schon geschlossen oder sind am Abbauen. Okay, das nächste Mal, wenn es heißt bis 14 Uhr, sind wir schon um 10 Uhr da 🙃🙂

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Wir kaufen etwas Obst und Gemüse fürs Weihnachtsdinner ein. Ja, wir kochen. Denn in Ostional wartet ein Haus auf uns 😊 Apropos Essen: Die Wahl für einen Snack fällt auf einen kleinen Spanier.

Und jetzt haltet Euch fest … Er hat sogar Apfelwein von Bembel with Care im Sortiment. Da fragen wir uns, wie schafft es so eine kleine Marke aus Frankfurt nach Costa Rica 🇨🇷  

Hinter gibt es noch ein Eis 🍨 Wenn ich mich richtig erinnere erst das 2. innerhalb von 2 Wochen 🤔 Was ist denn da schief gegangen?

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Wir schlendern durchs Zentrum von Sámara - wirklich ein kleines, entspanntes Örtchen an der Pazifikküste. Irgendwas zwischen 3.500 und 4.500 Menschen leben hier, je nachdem wie viele umliegende, ländliche Gemeinden mitgezählt werden. 

Pünktlich zur Happy Hour sind wir wieder im Hotel und lernen Antony kennen - ab sofort unserer Lieblingskellner, super freundlich und aufmerksam. Wie gesagt, wenn Ihr gerne Cocktails, Wein oder Bier trinkt, ist 2 für 1 ein Muss. Ein Cocktail kostet fast genauso viel wie 1 Kilogramm Thunfisch oder 100 Gramm Käse = 10 Euro - ist alles ein bisschen verrückt 😜

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Die Zeit vergeht wie im Flug. Wenn wir in dem auf Google mit 4,6 bewerteten Restaurant noch eines der frischen, traditionellen costa-ricanischen Gerichte bekommen wollen, müssen wir los. 

Die meisten sogenannten Sodas schließen zwischen 18 und 19 Uhr. Die Auswahl ist groß, der Service wie immer freundlich, auch wenn teilweise nur Spanisch gesprochen wird. Auch wichtig zu wissen: Einige akzeptieren nur Bargeld 💰 

Die Ceviche ist super - auch eine gute Idee fürs Weihnachtsmenü. Mark hat schon einen Fischhändler ausfindig gemacht. Wir teilen uns noch eine Portion Reis mit Garnelen 🍤 und sind pappsatt. Zusammen mit 2 frischen Säften aus Papaya und Ananas kostet alles 12.000 Colónes = 22 Euro 💶

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Ja, es war gut! Dennoch kommt es an das Soda Víquez in La Fortuna nicht heran. Das war bisher einfach das Beste zusammen mit dem Peruaner 😊 

Irgendwie ist uns noch nicht nach Schlafen. Vielleicht finden wir ja ein Bar, wo noch was los ist. Salsa wäre toll oder wenigstens lateinamerikanische Musik 🎶 … Wir finden leider nichts dergleichen, dennoch ist es toll, den Abend am Strand ausklingen zu lassen bei Meeresrauschen und einem einzigartigen Sternenhimmel 🌟

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Keine Termine, leicht einen sitzen, könnte das Motto der nächsten Tage werden, wenn da nicht die Schildkröten wären. Die sind schneller da, als gedacht und die wollen wir nicht verpassen. 

Panisch versuchen wir, wie auf Facebook angegeben, eine Tour per WhatsApp zu organisieren - erstmal ohne Erfolg. Warum antworten die nicht? Vielleicht versuchen wir es mal auf Spanisch … geklappt 🙏

Jetzt, wo das geregelt ist, morgens um 7:30 Uhr, können wir beruhigt in den Tag starten. Der beginnt mit einem ausgedehnten Spaziergang den 7 Kilometer langen Strand entlang 🏝️ - einfach traumhaft.

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Der Strand gleicht einem Barfußpfad🦶Mal baden die Füße im seichten Wasser, mal spüren sie feinsten Sand, mal müssen sie kleine Kieselsteine ertragen. Das Wasser zieht sich langsam zurück, so dass der Strand Meter für Meter breiter wird.

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Wir laufen Richtung Osten, immer der Sonne ☀️ entgegen und blicken auf die leuchtenden Palmenblätter 🌴 - mal im Morgenlicht, mal im Gegenlicht. Es ist wunderschön, super ruhig und entspannend - was für eine Kulisse. Kein Wunder, dass wir schon über die Vorbereitungen für die 2. Hochzeit stolpern.

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Das Leben in Sámara erwacht. Die Fischer kommen mit ihren Booten rein und die Pelikane lauern auf Beute. Da müsst Ihr jetzt durch: noch mehr Palmen, blaues Wasser und Sonne satt 😂

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Wo der Río Mala Noche ins Meer fließt, drehen wir um und laufen fast bis ans andere Ende des Strandes zurück. Da stehen nämlich noch mehr meterhohe Palmen 🤣

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Gute 2 Stunden später haben wir Hunger. Wie gut, dass es bis um 11 Uhr Frühstück gibt. Die Auswahl ist ausreichend für 3 Tage. Wir probieren das Quinoa mit Kokosmilch 🥥 und die Burritos mit Ei 🥚 und Avocado 🥑 Vorweg gibt es frisches Obst, auf dass ist auch der blaue, weißkehlige Eichelhäher ganz scharf ist. 

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Gut gestärkt, machen wir uns auf dem Weg zum Playa Corozalito. Für 25 Kilometer brauchen wir eine gute Stunde - und der Halt in dem künstlerischen Dorf Islita war wirklich kurz 🫢 Die Straße ist eine Rumpelpiste, die costa-ricanische Massage gratis.

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Was hoffen wir am Strand zu entdecken? Olive-Bastardschildkröten 🐢 Uns ist natürlich bewusst, dass die diese nicht tagsüber am Strand sind, aber wir halten nach Spuren Ausschau. Denn sollte uns die Flussdurchquerung des Rio Ostional einen Strich durch die Rechnung machen, wäre das Plan B. 

Der Playa Corozalito ist ein Paradies der Ruhe. Kein Wunder, wenn hier Schildkröten ankommen. Sie mögen keine Hektik, sondern suchen sich eher ein abgelegenes Plätzchen - zumindest kennen wir das von der Lederschildkröte, der größten Meeresschildkröte der Welt 🫢

Die Olive-Bastardschildkröten wiegen bis zu 45 Kilogramm und haben einen Panzer von etwa 60-70 cm Länge. Sie legen 80 bis 120 Eier und vergraben sie in 40-50 Zentimeter tiefen Nestern im Sand. 45 bis 55 Tage später schlüpfen die Jungtiere und starten ihre riskante Reise ins Meer. Das zu sehen, wäre wirklich ein einmaliges Naturschauspiel 😎

Wir sehen tatsächlich vereinzelte Spuren im Sand und ganz viele Eierschalen. Sind da etwa Jungtiere geschlüpft? Nein, das Fotomstamm von der Facebook-Seite der Asociación de Guías Locales de Ostional (AGLO). Die Olive-Bastardschildkröten nisten in der Regel zwei bis drei Mal im Abstand von etwa zwei Wochen, was bis zu 300 Jungtieren eine Chance auf Leben gibt. Doch leider überleben nicht alle 😢

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Nur 60 bis 80 Prozent schaffen es überhaupt ins Meer, vorher stürzen sich diverse Vögel, Krabben, Hunde, auch mal Wildkatzen und Waschbären auf sie. Ja, Ihr lest richtig – der Krabbenwaschbär ist in Mittel- und Südamerika weit verbreitet 🦝

Im offenen Wasser sind die Jungtiere weiteren Gefahren ausgesetzt: größere Fische, Haie und andere Raubtiere. Und auch wir Menschen tragen unseren Teil dazu bei, dass die Meeresschildkröten zu den bedrohten Tierarten gehören 💔

Erst nach 10 bis 15 Jahren ist eine Schildkröte geschlechtsreif und bis dahin ist sie Umweltverschmutzungen, vor allem Plastikmüll, Fischernetzen und dem Klimawandel, ausgesetzt 🌍 

Deshalb erreicht nur etwa ein Ei von 1.000 bis 10.000 geschlüpften Schildkröten das Erwachsenenalter. Das verdeutlicht die enorm niedrige Überlebensrate bis zur Geschlechtsreife. Was für eine Quote 😱

Plan B steht! Zurück geht’s zum Playa Carrillo, einem der schönsten Strände Costa Ricas 🇨🇷

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Leider steigt Mark die holprige Strecke etwas zu Kopf und er redet nur noch Nonsens. So erzählt er mir vollkommen ohne Grund: „Ich habe gerade wieder gelesen: Die Milch ist weiblich, wenn man sie länger stehen lässt, wird sie sauer.“ Vielleicht lag es auch an den Affen auf der Strecke 🤭

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Der Playa Carrillo ist ein Paradies. Umgeben von Palmen und ohne jegliche Bebauung ist dieser Strand ein wahres Postkartenmotiv 🏖️ Der feine Sand lädt zum Entspannen ein, und das ruhige Wasser ist ideal zum Schwimmen. Ein perfekter Ort, um den Tag mit einem Sonnenuntergang zu beenden.

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Wie gut, dass die Sonne so früh untergeht. Da schaffen wir noch einen Cocktail zur Happy Hour zu bestellen … juhuu 😃 Der Tropical Depression hat es in sich. Vermutlich hat der Barkeeper gedacht, die Happy Hour ist vorbei und ordentliche Cocktails gemacht. Definitiv sind sie stärker als gestern, und da hatten wir 2 😉

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Wir diskutieren nochmals über den Spruch mit der Milch. Mark behauptet doch glatt, das ist weder Nonsens noch Mumpitz. Ja, die Sonne hat den ganzen Tag geschienen 🤣 Ich hingegen habe eine gute Tat getan und habe 3 junge, smarte Surfer Boys darauf hingewiesen, dass die Happy Hour in einer Minute endet 😂

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Wir genießen unseren Drink mit den Füßen im Sand und wechseln später zum Essen ins Restaurant. Dort wartet zum Rinderfilet mit Gorgonzola und Thunfisch Steak noch ein Drink auf uns 🥃 

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Damit wir wirklich Olive-Bastardschildkröten sehen, müssen wir um 4:45 Uhr am Treffpunkt der Asociación de Guías Locales de Ostional (AGLO) sein, d.h. mit Puffer für die Strecke um 2:30 Uhr aufstehen 😳 Bitte, bitte lasst den Río Ostional passierbar sein.