Trinidad wartet auf uns. Wir sind sehr gespannt, haben wir doch sehr unterschiedliches gehört: von das lohnt sich nicht bis hin zu das kleinere, entspannte Havanna.
Yuri sorgt auf jeden Fall dafür, dass wir schnell ankommen. Und ganz ehrlich, wir sind froh, dass es unser letzter Tag mit ihm ist, sein Fahrstil wird immer bekloppter und „I just called to say I Love you" von Stevie Wonder oder „We are the world“ von der Kelly Family kann ich auch nicht mehr hören
Vermutlich hat er gedacht, wenn ich die beiden ganz schnell los werde, kann ich noch nach Havanna zurückfahren. Nachvollziehbar ... aber wir wollen gleich an den Strand, ein wenig relaxen 😎
Der Playa Ancón gilt als schönster Strand im Süden Kubas. Ja, er kann sich sehen lassen, feinster weißer Sand dazu ein türkisfarbenes Meer - was gibt es Schöneres?
Wir nutzen die Vormittagssonne und spazieren erstmal gemütlich am Wasser entlang - fast bis zum Ende - bevor wir es uns auf den Liegen unter einem der vielen Sonnenschirme bequem machen 🙃🙂
Und ja, das Wasser ist wunderbar. Es gleicht einer großen Badewanne, genau meine Temperatur, um sich ein wenig abzukühlen 🤣 Denn trotz Schatten hat die Sonne Kraft und bringt uns ins Schwitzen 😅
Am Nachmittag ziehen ein paar Wolken auf, was für ein Naturschauspiel: Um uns herum regnet es, aber der Regen bleibt zum einen in den Bergen und zum anderen auf dem Meer hängen 😲
Gegen 17 Uhr lassen wir uns zurückfahren. Natürlich nicht ohne noch den beginnenden Sonnenuntergang festzuhalten. Nach einem kurzen Stop in unserer Unterkunft und der Verabschiedung von Yuri stürzen wir uns ins Nachtleben von Trinidad 😃
Nicht ganz so wild, wie Ihr jetzt vielleicht denkt 😉 Wir gehen erst einmal lecker Essen, wobei wir der Empfehlung unseres Gastgebers und dem Lonely Planet folgen. Das Vista Gourmet ist wirklich sehr schick. Die Terrasse lädt ein, bei Livemusik entspannt einen Cocktail zu genießen und das Essen ist wirklich sehr gut 😋
Danach schlendern wir noch durch das abendliche Trinidad. Die Gassen aus Kopfsteinpflaster sind spärlich, aber romantisch beleuchtet, überall rund um den Plaza Mayor erklingen Salsa-Rhythmen 💃🏽 Wir trinken noch einen Daiquiri und kehren dann beschwingt in unsere Unterkunft zurück.
Nach einem sehr reichhaltigen Frühstück starten wir mit José, der aber Nevali genannt wird, in den Tag. Unser Ziel, der Wasserfall El Cubano, inmitten der Topes de Collantes. Unzählige Wanderwege führen durch die dschungelartigen Wälder voller Lianen, Farne, Litschies und vielen Bäumen und Sträuchern mehr.
Nevali erzählt uns, dass es über 8.000 Pflanzenarten in Kuba gibt - zumindest besteht Wissen darüber. Er vermutet aber auch, dass mindestens die Hälfte davon nicht ursprünglich aus Kuba stammt, sondern mit den Spaniern eingeführt wurden.
Stolz präsentiert er uns, wie er noch heute Steine übers Wasser springen lassen kann und freut sich, wie ein kleines Kind. Wir freuen uns mit ihm 😊 Und genau in diesen Fluss geht Mark etwas später baden 👍
Zurück in Trinidad muss Mark eine Rumverkostung über sich ergehen lassen - ganz, ganz schlimm ist das für ihn, nicht zu wissen, was er da trinkt 🤣 Im Anschluss erkunden wir die Stadt und sie ist fantastisch. An jeder Ecke gibt es etwas Neues zu entdecken - und auch Oldtimer fahren hier noch sehr viele rum 😃
Die Häuser sind fast alle bunt gestrichen, es ist einfach sehenswert und gefällt uns sehr viel mehr als Cienfuegos. Aber das aller Beste ist, dass auch hier das Leben nicht hinter versteckten Türen stattfindet. Im Gegenteil, viele Türen oder Fenster stehen offen und es ist manchmal erstaunlich, was sich so hinter den eher schäbig-schicken Fassaden verbirgt 😲
Wir drehen eine große Runde, vorbei am Plaza Santa Ana, wo die Ruine einer Kirche steht und sich ein Brauerei niedergelassen hat. Laut Nevali finden die Kubaner ihr bekanntes Bier - Cristal und - jedoch viel besser 😃 So ist das in Kuba, da verlässt man sich besser auf das, was man kennt und vor allem auf das, was es in regelmäßigen Abständen zu kaufen gibt 😉
Die Erfahrung haben auch wir schon gemacht, kaufe immer dann, wenn du es siehst und denke nicht, ach, das machen wir später, denn später könnte es ausverkauft sein 🙄
Nevali berichtete uns, dass er schon oft, wenn er mit Touristen unterwegs ist, das ein oder andere gekauft hat, u.a. einen Wassertank - schon praktisch, wenn man wie er den ganzen Tag herumkommt 🙏
Genau deswegen fährt er mit uns auch zwei, drei Läden an, um zu erfragen, ob es den Rum Santiago Añejo auch in 1 Liter gibt, denn was nutzen uns 0,7 😃 Und tatsächlich werden wir dank ihm fündig - die Einkäufe sind damit fast beendet. Bis auf die Tischdecke für Gabi haben wir alles: Zigarren, Kaffee und Rum 🥰
Wir setzen unsere Tour fort, natürlich nicht ohne eine Kleinigkeit zu essen - Albondigas und Bolitas de Queso - und zu trinken - Pina Colada und Kaniki - und mal zu schauen, was das Internet so kann - nicht so viel stellen wir fest. Egal, irgendwo wird sich die nächste Gelegenheit finden 😃
In der Abenddämmerung folgen wir der im Lonely Planet beschriebenen Foto-Tour - einzigartig, denn er führt durch Straßen, wo der Alltag zu sehen ist. Und wunderschön, insbesondere als sich ein Regenbogen über den regenbogenfarben Häuserfronten zeigt. Wie toll mit anzusehen, wie sich Kinder jeden Alters darüber wie kleine Schneekönige freuen 🥰 Zusammen mit den Kubaner stellen wir uns unter und warten bis die kleine Regenhusche vorbeigezogen ist.
Und plötzlich kommt ein Mann auf dem Fahrrad angefahren und schreit: Meringue, Meringue - das ist ja was für mich. Ich liebe Baisers und dieses ist besonders lecker, denn es ist aus braunem Zucker gemacht und schmeckt daher nach Karamell 😋
Für Mark gibt es noch ein Eis, bevor wir in unserer Unterkunft zu Abend essen, wo es Gemüsesuppe, Salat, eine Art Quark mit Crackern, Hühnchen mit Reis und zum Nachtisch eine Kugel Schokoladeneis gibt. Gut, aber bei weitem nicht so gut wie in Soroa 😎
Mit einem Rum auf der Dachterrasse lassen wir den Abend ausklingen, lauschen der Musik - ach, geht es uns gut. Kuba hat seinen ganz eigenen Charme, wir lieben ihn 😍