Es ist Weihnachten - aber für uns wird es nicht die stille, heilige Nacht, denn wir sind auf dem Weg nach Remedios zum Feuerwerksspektakel Las Parrandas. Und wie es sich gehört erneut in einem Oldtimer, diesmal in einem Chrysler 😄
Unser Plan: Gemütlich ankommen, durch die Stadt schlendern, Siesta halten, was Essen gehen und dann schauen, was passiert.
Was hat es mit der Las Parrandas auf sich? Irgendwann im 18. Jahrhundert hatte ein Priester die Idee, Kinder mit Töpfen und Löffeln auszustatten, um die Menschen durch den Lärm auf die Messen vor Weihnachten aufmerksam zu machen. Das war ein sehr löblicher Gedanke, nur hatte er keine Vorstellung, was er damit in Gang setzte 😳
Wie gestaltete sich unser Tag wirklich? Wir sind gemütlich nach Remedios gefahren - und das war es dann mit unserem Plan. Denn schon als wir ankamen, waren Menschenmengen auf den Straßen und es wurden Minute um Minute mehr 😃
Wir versuchten etwas abseits der Wege die Stadt zu erkunden, die außer dem Parque Martí mit seinen zwei katholischen Kirchen - übrigens einmalig in Kuba - nicht viel zu bieten hat. So reservieren wir nur schnell einen Platz im mehr oder minder einzigen geöffneten Restaurant, essen ein Eis, genießen gepflegt einen Cocktail und telefonieren kurz mit der Oma, bevor wir uns wieder ins Getümmel begeben 😎
Und plötzlich, ohne Vorwarnung geht’s schon los - nicht um 22 Uhr, wie im Lonely Planet beschrieben, sondern nachmittags um Vier. Eine Dreiviertelstunde lang werden Feuerwerkskörper in die Luft geschossen, verbunden mit einem Lärm, da helfen auch keine Ohropax 😟
Wir suchen Schutz unter einem Baum und später unter den Ballestraden der Bars, denn nach San Salvador startet das Feuerwerk von El Carmen, was diesem in nichts nachsteht. Es ist faszinierend und beängstigend zu gleich 🙃🙂
Die Stadt ist auf Monate, wenn nicht sogar Jahre ausgebucht - und das nur durch wenige Touristen. Vor allem sind es die Kubaner, die für den 24. Dezember nach Remedios kommen, denn es ist das größte und lauteste Feuerwerksfestival des Landes. Über unsere Unterkunft reden wir besser nicht. Sie war zwar sehr zentral, aber eine Klo ohne Klobrille ... einfacher geht’s nichts 🙄
Wir gönnen uns eine Pause und gehen essen. Das ist erstaunlicherweise recht gut. Es gibt eine Auswahl an Menüs. Ich entscheide mich erneut für Fisch und Shrimps. Mark bevorzugt das Cordon Blue - mal was anderes, aber beides sehr lecker 😋 - besser sogar als im Restaurant Bahia in Cienfuegos.
Und dann gegen 21 Uhr beginnt das Spektakel erneut. Die aufwändigen, geschmückten Wagen und Aufbauten werden zum Leuchten gebracht - nacheinander und wieder begleitet durch ein Feuerwerk. Noch eine Dreiviertelstunde Feinstaubbelastung vom Feinsten - und wieder reden wir nur von einem Stadtteil. El Carmen folgt im Anschluss 😕
Wir beschließen irgendwann ins Bett zu gehen, aber der Radau und die Feuerwerkskörper begleiten uns bis morgens um 7 Uhr, dann ist Ruhe. Zwei Stunden später geht es für uns weiter nach Matanzas, was für ein Heiligabend, was für eine Nacht 🤪